Kapitel 5

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Kapitel 5

Am nächsten Tag brachte Asthesa Jack das Frühstück. Auch wenn er aus seiner Starre erwacht war, so war er dennoch ein Gast des Klosters. Und da sie ihn gefunden hatte, war sie auch weiterhin für ihn verantwortlich. Er war bereits wach und angezogen, als sie sein Zimmer betrat. Es war als würde er sie bereits erwarten. Immer mehr keimte in ihr de Frage auf woher er so viel über ihren Glauben und dessen Gepflogenheiten wusste.

„Ich- Ich bringe dir das Frühstück." Stammelte Asthesa. Aus irgendeinen Grund war es ihr immer noch unangenehm in seiner Nähe zu sein wenn er wach war. Etwas an ihm war anders als an allen anderen jungen Männern die sie kannte oder bereits gesehen hatte. Und das lag nicht nur an seinen ganz eindeutig übermenschlichen Kräften. Es war etwas an der Art und Weise wie er sie ansah. Sie wusste nicht was es war doch bevor sie darauf kommen konnte was es war, unterbrach er sie in ihren Gedankengang.

„Danke sehr" lächelte er. Er nahm das Essen, das aus etwas Getreide Brei und Brot bestand. Zum Trinken gab es einen Becher Wasser. Er nahm das Tablet, auf dem sie es brachte mit scheinbar großer Dankbarkeit entgegen und begann es gierig herunter zu schlingen. Er musste wirklich sehr hungrig gewesen sein denn er verzehrte alles innerhalb weniger Minuten und leerte den Becher in einen tiefen Zug.

Sie nahm das Tablett und wollte grade gehen als er sie noch einmal aufhielt.

„Sag mal" hielt er sie an. „Musst du nicht noch anderen Pflichten nachkommen?" Sie drehte sich um und nickte „Ich muss später in die Stadt, ein paar Besorgungen für Mutter Clarrisse machen. Warum fragt ihr- fragst du?" Er lächelte nur, was sie frustrierte. Nie gab er eine Antwort andauernd musste man nachbohren, musste man hoffen auch nur einen Krümel Information zu erhalten. Sie wollte gerade eine Standpauke vor ihm halten, da lachte er, stand auf und klopfte sich die fremdartigen Kleider ab. „Dann komme ich wohl mal mit. Sonst komme ich hier wahrscheinlich nicht raus." Auf ihre wohl offensichtlich verwirrte Miene hin sagte er nur „Mir wird langweilig wenn ich nur die ganze Zeit hier rumsitze."

Später gingen die beiden durch die Straßen der Stadt. Die Wachen am Stadttor hatten Jack zwar aufgrund seiner seltsamen Erscheinungsform misstrauisch beäugt, hatten ihn aber in Ruhe gelassen als sie gesehen hatten dass er mit Asthesa unterwegs. Wer den Glauben angehörte oder in seiner Begleitung reisen durfte genoss beinahe überall Narrenfreiheit. Sie musste zugeben dass sie etwas dankbar dafür war ihn dabei zu haben. Irgendetwas an seiner Ausstrahlung sorgte dafür dass die Blicke der Männer die ansonsten auf ihr hafteten, heute ausblieben. Es lag entweder daran dass er die meisten Blicke durch sein Äußeres auf sich zog, oder seine eigenen Blicke die er manchen Leuten zuwarf, alle davon abhielt zu ihnen hinüber zu blicken. Es war in diesen Moment als sie zum ersten Mal bemerkte dass er durchaus furchteinflößend sein konnte. Sie ertappte sich dabei wie auch sie seine Blicke mied.

Sie arbeitete ihre Besorgungen ab und teilte ihm mit dass sie nun alles hätte, sie aber noch Zeit bis zum Abend hätten bis sie die Stadt verlassen müssten also noch ein paar Gute Stunden. Er nickte und schien erst jetzt die ganzen Taschen und Körbe zu bemerken die sie mit den Besorgungen gefüllt hatte. Sie waren nicht allzu schwer, dass konnte er sehen, aber es sah sehr unhandlich aus. „Gib mal her" sagte er also und nahm ihr die Besorgungen ab. Sie wollte erst protestieren, doch er bedeutete ihr zu warten und ging ein paar Schritte weiter in eine kleine schattige Gasse. Als er wieder heraustrat waren die Körbe und Taschen verschwunden.

„Was? Wo- wo sind die Sachen hin? Wir können sie hier doch nicht liegen lassen!" Jack lächelte nur und hielt eine Hand hoch. Sie konnte einen Schatten ausmachen der sich zwischen seinen Fingern schlängelte und dann verschwand. „Keine Sorge die sind sicher aufgehoben."

Mit diesen Worten ging er davon in Richtung Markt und sie konnte ihm nur verzweifelt folgen. Er war ziemlich gut gelaunt und begutachtete die einzelnen Stände, fragte einige Verkäufer Dinge über ihre Waren und ging dann weiter. Sie konnte ihm nur wortlos folgen. Denn auch wenn sie hier praktisch aufgewachsen war so kannte sie nur die wenigen Verkäufer die mit den Glauben zusammenarbeiten und mit denen musste sie nie reden da immer alles bereit stand und das Kloster Monatlich einen Betrag an diese Händler schickte. Dementsprechend sprach sie selten bis gar nicht mit den einzelnen Händlern und konnte nicht anders als Jack für die Selbstverständlichkeit, mit der er die Leute ansprach, zu bewundern.

Sie ging in ihren Gedanken versunken hinter ihm her und musste plötzlich stoppen als sie von hinten in ihn hineinlief. Sie schaute verwirrt auf. Es war der Stand an dem der Schmied seine Waren verkaufte normalerweise sah man hier nur einige hochwertige Werkzeuge doch dann und wann sah man auch mal einige Waffen in der Auslage, welche er voller Vorsicht an seinen Stand angekettet hatte. Ein Umstand der mehreren unglücklichen Ereignissen in der Vergangenheit geschuldet war.

Jack Unterhielt sich angeregt mit dem Schmied. Sie konnte nicht verstehen was sie redeten, denn Jack war wie immer um seine geheimnisvolle Art bemüht und flüsterte dem Schmied beinahe schon zu. Dieser hatte die Stirn in tiefe Falten gelegt und nickte ab und zu. Schließlich lächelte Jack und in diesen Moment konnte Asthesa ein weiteres Mal ihren Augen nicht trauen. Jack gab dem Schmied einen Lederbeutel, der offensichtlich bis zum Rand mit Gold gefüllt war. Der Schmied nahm den Beutel lächelnd entgegen, nahm eines der Schwerter aus der Auslege und packte es in einen Sack hinter seinen Stand. Jack grüßte ihn zum Abschied und ging sichtlich gut gelaunt weiter.

Asthesa rannte hinter ihm her und hielt ihn an der Schulter fest. Er drehte sich um, nicht wirklich überrascht aber eine Augenbraue hochgezogen, darauf wartend dass sie etwas sagte. Sie holte einmal tief Luft und starrte ihm in die Augen bevor sie endlich fragte „Woher? Woher hast du das ganze Geld? Woher kannst du unsere Sprache wenn du offensichtlich nicht von hier bist? Und was hat es mit diesen Kräften auf sich? Jetzt antworte doch endlich mal auf etwas!" Endlich war es raus. Die Fragen die ihr seit den letzten 2 Tagen dauerhaft auf der Zunge lagen waren nun endlich raus.

Zu ihrer Überraschung war er immer noch nicht überrascht. Er lächelte milde und nahm ihre Hand von seiner Schulter weg. Dann hob er einen Finger. „Eine Frage zur Zeit. Fangen wir mit den Geld an." Sie wollte erst protestieren, doch dann sah sie wie sich die Schatten in seiner Hand sammelten. Er hob sie hoch und ließ die Handfläche nach unten zeigen. Ihr war als würde in weiter Ferne etwas klimpern, dann fiel eine Goldmünze in Jacks andere geöffnete Hand. Sie sah mit vor Überraschung geöffneten Mund auf das Goldstück während die Schatten sich verflüchtigten.

„Wie habt ihr das gemacht? Habt ihr, Habt ihr die Macht Gold zu erschaffen?" Er lachte nur und warf ihr das Goldstück zu. „Behalt es" sagte er, „Und nein, Ich gebiete über die Schatten, warum weiß ich nicht genau, es hat etwas mit Aluhsirt zu tun, aus irgendeinen Grund Weiß Ich das dies ein Teil seiner Kraft ist den ich besitze. Das Gold habe Ich nicht erschaffen, alle Schatten sind miteinander verbunden, wenn du so willst kann man sagen sie sind aus dem gleichen Material. Ich habe deswegen die Kraft Gegenstände und auch Lebewesen, mich mit eingeschlossen, durch Zeit und Raum zu bewegen" Er deutete auf die Münze die sie in ihrer Hand hielt. „Die da kommt aus einer geheimen Schatzkammer der Zitadelle des Glaubens, nur wenige wissen von ihr und Ich bin einer von ihnen."

Sie war fertig. Sie starrte mit offenen Mund auf die Münze und dann zu ihm. Ihr schwirrte der Kopf aufgrund der ganzen Informationen die er ihr genannt hatte. Sie starrte ihn an und schaffte es nach einigen Sekunden ihre nächste Frage zu stellen. „Nun, was war nun mit unserer Sprache?" Sie stellte diese Frage nicht weil sie sie noch wirklich beunruhigte, sondern weil sie bemerkt hatte dass er dieser Frage ausgewichen war. „er zog die Augenbraue hoch, „Ich dachte du wärst schon drauf gekommen. Ich sagte doch Ich kann mich durch Raum und Zeit bewegen oder nicht?"

Sie stockte und starrte ihn mit weit geöffneten Augen an. „ihr kommt aus dem fernen Morgen!" Er lachte. „Aus den sehr fernen Morgen." Er klopfte ihr auf die Schulter woraufhin sie zusammenzuckte. „na komm es wird spät. Lass uns zum Kloster zurückkehren." Er sammelte ein weiteres Mal Schatten in der Hand und schwang sich einen Großen Sack über den Rücken. „Die Besorgungen nehme Ich du siehst gerade nicht so aus als könntest du noch mehr verkraften." Mit diesen Worten ging er los und sie folgte ihm ohne Wiederworte, noch immer ungläubig die Münze anstarrend, in Richtung Kloster.

Die Aspekte des Nordens Teil 1Where stories live. Discover now