Kapitel 3

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Kapitel 3

Sie wusste nicht was sie von ihm halten sollte. Er ging hinter ihr her und machte keine Anstalten irgendetwas zu tun um zu fliehen oder ein Glaubensbekenntnis von ihr zu fordern, was sie von einen vermeintlichen Boten Aluhsirts erwartet hätte.

Der Gott des Nordens der in den alten Schriften als dreiköpfiger Drache erschien hatte einen Kopf für jeden Aspekt den er verkörperte. Der untere rechte Kopf stand für das Eis, der untere linke für die Finsternis und der Kopf der über den beiden saß stellte den Norden dar der beides in sich vereinte. So hatte man es ihr und allen anderen im Kloster beigebracht und so wunderte es sie, dass Jack, wie er sich selbst nannte, der offensichtlich mit Schatten und Dunkelheit zu tun hatte nicht den Anschein erweckte als wäre er ein Bote oder sogar ein Aspekt Aluhsirts selbst.

Stattdessen ging er nur leicht lächelnd hinter ihr her, wobei er sich das Kloster interessiert ansah. Sein fremdartiges Schuhwerk mit den weißen Sohlen machte kaum ein Geräusch wenn sie auf den Boden aufkamen. Eine Tatsache die sie nur noch mehr beunruhigte. Sie waren im Gebetsraum angekommen wo Mutter Clarrisse sie aufsuchen wollte sobald er wach war. Sie befand sich stündlich in diesen Raum da sie als Kloster Oberhaupt ständig zu beten hatte außer in Krisensituationen. Im Moment betete sie noch und Asthesa drehte sich nach Jack um.

Es schien als würde er den Raum geradezu in sich aufsaugen so wie er sich umsah. Er war das was man als attraktiv bezeichnen könnte wenn auch Geschmacksabhängig. Er war etwas größer als sie und seine Dunkelblonden Haare passten in den Norden. Was sie aber verwirrte waren seinen Augen. Mal schienen sie sie grau zu sein doch ihr war als würden ab und zu kleine Schatten durch sie hindurchzucken. Sie schüttelte den Kopf es musste eine Täuschung des Kerzenlichts gewesen sein was sie da gesehen hatte.

Erst jetzt merkte sie dass sie ihn anstarrte und er zurück grinste. Sie dreht sich schnell um da sie noch immer nicht ganz wusste was sie von ihm halten sollte und es ihr unangenehm war. Natürlich hatte sie sich um ihn gekümmert. Die Grundfesten des Glaubens verlangten dass wenn man einen Verletzten oder heilbaren Kranken fand man sich selbst um ihn kümmern musste. Also hatte sie ihn rasiert und gewaschen und auch gefüttert während er in seiner Starre war. Sie hatte ihn dementsprechend natürlich auch nackt gesehen. Doch ihn jetzt hier wach zu sehen gab ihr ein unangenehmes Gefühl da half es nicht dass er aufgestanden war und sie ihn noch einmal so gesehen hatte. Aus irgendeinen Grund war ihr die Gesamtsituation gerade sehr unangenehm. Dass sie ihn hinter ihr wieder lachen hörte machte es auch nicht besser.

Sie hörte wie Mutter Clarrisse ihr Gebet beendete und atmete auf. Sie rief: „Mutter Clarrisse, er ist wach!" Jack sah in diesen Moment nach vorn und warf dem Bild das Aluhsirt darstellte, zu ihrer Überraschung, nur einen kurzen Blick zu bevor er Mutter Clarrisse musterte. Diese kam währenddessen und sah ihn kurz streng, wenn auch neugierig an und wandte sich dann an Asthesa. „Sprich Asthesa, beherrscht er unsere Zunge?" Asthesa nickte schnell doch bevor sie antworten konnte, kam Jack ihr zuvor. „Das tue ich wohl", sagte er und neigte leicht den Kopf als Andeutung einer Verbeugung wie unter Mitgliedern des Glaubens üblich war, „man nennt mich Jack, Ich vermute ihr seid Clarrisse?"

Sowohl Asthesa als auch Mutter Clarrisse waren geschockt. Jack sprach nicht nur ihre Sprache Akzentfrei, sondern beherrschte auch noch die Gepflogenheiten die man im Glauben gegenüber hohen Persönlichkeiten anbringen sollte, etwas mit dem nur Mitglieder des Adels und des Glaubens bekannt gemacht werden. Jack durchbrach das Schweigen wiederholt auf korrekte Art und Weise: „Wenn ihr mir die Frage gesteht, Hohe Mutter?" Clarrisse die die Fassung schneller als Asthesa wiedergewonnen hatte nickte nur und wedelte mit der Hand um ihm zu bedeuten dass er fortfahren könnte. Als Dank neigte Jack erneut seinen Kopf, und Asthesa war wieder als würden Schatten über seine Augen huschen, doch falls Clarrisse etwas davon mit bekam ließ sie es sich nicht anmerken.

Jack fuhr indes fort: „ Ich würde gerne wissen wie viel Asthesa euch vom Tag meines.... Sturzes erzählt hat." Mutter Clarrisse stockte kurz und Asthesa hielt kurz den Atem an. Da sie nicht antwortete grinste Jack nur leicht und kam einen Schritt auf die beiden zu. „Ich schätze das heißt sie hat von meine Schatten erzählt?", fragte er nun geradeheraus und diesmal war sich Asthesa ganz sicher dass sie sich nicht irrte. Seine Augen wurden gänzlich schwarz und es schien als würde sich Dunkelheit im Raum um ihn herum sammeln während einige der Kerzen erloschen. Asthesa keuchte vor Schreck und Clarrisse riss die Augen weit auf und stellte sich schützend vor Asthesa.

Mit einen Lächeln streckte Jack die Hand zu Seite aus und was dann geschah war wieder allen was Asthesa je gesehen hatte. Die Dunkelheit und Schatten im Raum sammelten sich an seiner Hand und fingen an sich zu verformen. Es dauerte nicht lange, nur einen Augenblick und sie hatten sich zu einen Dreizack geformt, welcher dem auf dem Dach des Klosters mehr als nur ähnlich sah. Jack umfasste diesen Dreizack nun, er schien sich verfestigt zu haben und war nun greifbar. Er ging nun auf den Altar Aluhsirts zu und legte den Dreizack vor Das Bild das ihn darstellte. Es war eigentlich Brauch dass ein solcher Dreizack immer dort liegen musste, doch der des Klosters wurde vor einigen Jahren gestohlen.

Jack kehrte zu den beiden zurück die Kerzen flackerten noch immer, die Dunkelheit im Raum war wieder normal und seine Augen wieder grau, doch der Dreizack lag immer noch dort wo Jack ihn abgelegt hatte.

Mutter Clarrisse sank vor ihm auf die Knie und Asthesa tat es ihr augenblicklich gleich. „Aluhsirt", hauchte Clarrisse und Asthesa spürte wie sie eine Gänsehaut bekam.

Jack lachte einfach nur laut und schüttelte den Kopf: „ihr solltet dringend damit aufhören wisst ihr."

Die Aspekte des Nordens Teil 1Where stories live. Discover now