... to go on.

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Das hier ist der letzte Teil, um es endlich hinter mich zu bringen...

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Langsam versuchte sie sich wieder aufzurichten und sich erneut die Treppen hoch zu kämpfen. Und obwohl sie trotz ihres Zustandes nur wenige Minuten benötigte, um die letzten Stufen zu erklimmen, kam es ihr vor als wäre sie Jahre unterwegs gewesen und nicht annähernd einen Schritt vorwärts gekommen. Er war ihr Leben, ihre Liebe, ihr engster Vertrauter, ihr Mitstreiter und vor allem war er die Luft, die sie zum Atmen brauchte.

Oben angekommen stand sie im Flur, sah die vielen Türen vor sich, wusste nicht was sie als erstes machen sollte. Sollte sie sich im Schlafzimmer verkriechen, im Bad, sein Arbeitszimmer aufsuchen? Sie wusste es nicht. Sie wusste es einfach nicht.

Letztendlich entschieden ihr Füße irgendwie für sie, denn sie setzten sich einfach in Bewegung und Jennys restlicher Körper folgte ohne Protest. Wenige Sekunden später fand sie sich im Schlafzimmer wieder und wusste nicht mehr wie sie überhaupt hier her geschweige denn die Treppen herauf gekommen war.. Langsam ging sie auf das Bett zu, tastete sich daran entlang bis sie auf seiner Seite ankam. Kraftlos ließ sie sich darauf fallen und vergrub ihr verweintes Gesicht in seinem Kissen. Sie atmete tief ein und versuchte den letzten Rest seines Geruchs aus dem Kissen in sich aufzusaugen. Doch so schnell war er verflogen und auch dieser letzte Rest von ihm hatte sie verlassen. Vorsichtig drehte sie den Kopf zu seinem Nachtschränkchen und es dauerte einige Zeit bis sie die Tränen weg geblinzelt hatte und zumindest einigermaßen etwas sehen konnte.

Mühsam hob sie den Arm, um die Schublade des Schränkchens aufzuziehen. Es kostete sie mehrere Anläufe bis es tatsächlich klappte, denn ihr Arm kam ihr so schwer vor, als lastete alles Gewicht auf ihm.

Dann endlich war die Schublade offen. Angestrengt richtete sie sich auf, um einen Blick auf den Inhalt zu erhaschen. Die Schublade war leer. Leer bis auf einen einzigen Briefumschlag auf welchen in Jethros unverkennbarer Schrift ihr Name stand.

Sofort sammelten sich wieder Tränen in ihren Augen und sie war sich nicht sicher, ob sie wissen wollte, was in diesem Umschlag stand. Doch es war das Letzte, was ihr jetzt noch von ihm geblieben war und so griff sie danach. Sie riss den Umschlag auf und nahm das Papier heraus. Zögerlich faltete sie es auseinander und wieder sprang ihr seine Schrift direkt ins Augen.

Nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, begann sie zu lesen:

Meine über alles geliebte Jen,

wenn du diesen Brief in den Händen hältst, dann weißt du das ich nicht mehr bei euch bin. Dass ich euch nicht mehr beschützen kann. Und das tut mir so unendlich leid. Es tut mir leid, dass ich dich verlassen habe.

Aber ich möchte Danke sagen, Danke für all die wunderbaren und glücklichen Jahre, die ich mit dir verbringen durfte, Danke für deine Liebe, die ich jeden Tag aufs Neue erfahren durfte und Danke, dass du aus mir einen besseren Menschen gemacht hast. Danke, dass ich dich lieben durfte.

Ich weiß, dass die das gerade ziemlich den Boden unter den Füßen wegzieht, weil ich dich kenne. Aber ich bitte dich, sei stark! Ich weiß, dass du das kannst. Gib die Jenny, die ich lieben gelernt habe nicht einfach auf. Auch wenn es schwer sein wird.

Ich möchte, dass ihr beide, Jette und Du, euch nicht unter eurer Trauer vergrabt, dafür liebe ich euer Lachen zu sehr. Bitte, verliere niemals dieses Lachen.

Und denke immer dran: Ich liebe Dich!

In ewiger Liebe

Jethro

Unaufhörlich benetzten Tränen ihre Wangen und tropften auf den Brief. Einige Worte verschwammen und auch vor Jennys Augen war alles ein einziger Schleier.

Wie bitte stellte er sich das vor? Sollte sie ihn etwas vergessen? Sollte sie ihre Gefühle für ihn vergessen? Was erwartete er von ihr? Sie wusste es nicht. Sie wusste es nicht und wusste auch nicht, ob sie es schaffen würde. Ob sie es jemals schaffen würde wieder ein normales Leben zu führen, doch sie wollte es versuchen. Für ihn versuchen.

Doch das würde Zeit brauchen, sie würde Zeit brauchen und Kraft. Viel Kraft. Kraft, welche sie im Moment noch nicht hatte oder aufbringen konnte. Also ließ sie sich zurück aufs Bett sinken. Sie würde es irgendwann beginnen, doch nicht jetzt, nicht heute und auch nicht hier.

Sie schloss die Augen und lag einfach nur so da. Sie spürte diesen inneren Schmerz, der sie fast zerriss und doch tat es auf seltsame Art und Weise gut. Es betäubte sie - zumindest für den Moment. Und alles was danach kam, würde man sehen.

Denn was immer bleiben würde, war die Liebe. Bedingungslos.

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Ich freue mich über Rückmeldung.

Eure Neele

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 10, 2018 ⏰

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NCIS STORY: Liebe bis über den Tod hinausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt