asystolia

Teil 29

Halbzeit. Genau drei Wochen waren rum. Genau drei Wochen lagen noch vor mir.
Drei Wochen in New York, die zum Teil super schnell herum gingen, weil Ella und ich jede Menge cooler Dinge unternahmen.
Aber auch drei Wochen in New York, die sich ewig lang hinzogen, weil ich eine gewisse Person nicht an meiner Seite hatte.
Zwischenzeitlich bekam ich regelrechte Panikattacken. Wincent und ich schrieben mittlerweile jeden Tag miteinander. Hinter seinen Namen hatte sich sogar ein rotes Herz geschlichen. Doch trotzdem konnte ich überhaupt nicht beurteilen, was er den ganzen Tag machte.
Klar, er tourte nach seiner kurzen Pause mittlerweile wieder komplett durch Deutschland. Manchmal machte es mich ein wenig eifersüchtig, wenn ich ihn eng umschlungen mit Lea oder Amelie oder Kristin sah. Und dabei wusste ich, dass er von ihnen allen nichts wollte. Ich war glücklich darüber, dass er mich über alles auf dem Laufenden hielt. Dass er fast zu jeder Zeit direkt auf meine Nachrichten antwortete, obwohl er sicherlich viel zu tun hatte. Und trotzdem hatte ich Angst davor, wie es in drei Wochen aussehen würde.
Wir führten gerade quasi eine Fernbeziehung. Manchmal telefonierten wir abends noch und quatschten bis tief in die Nacht oder er sang mir einer seiner Lieder in sanfter Akustik vor. Ich liebte seine Stimme und konnte mir zum Einschlafen nichts schöneres als seine sanften warmen Lieder vorstellen.
Manchmal entschuldigte ich mich bei Ella für mein bis über beide Ohren verliebtes Verhalten. Sie beschwichtigte mich immer wieder und sagte es sei ihr so lieber, als wenn ich die ganze Zeit down wegen ihm wäre und dass sie sich für uns freuen würde.
Ich freute mich ganz viel Zeit mit Ella zu verbringen und ganz viele unvergessliche Erinnerungen zu sammeln. Andererseits freute ich mich auch jetzt schon auf zu Hause. Ich vermisste Wincent so sehr und wollte ihn so schnell es ging in meinen Armen spüren.
Dennoch ließ ich mir davon nicht die Laune verderben, schließlich war man ja nicht alle Tage in New York.