Teil 16

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Obwohl ich bereits drei oder vier Aspirin über den Tag hinweg verteilt genommen hatte, brummte mein Kopf am Abend als ich ins Bett gehen wollte noch immer.
Ich wusste jedoch nicht, ob das am Restalkohol lag oder der Situation mit Wincent.
Ich zermürbte mir den Kopf über gestern Abend, versuchte mich immer wieder selbst an die geschehenen Dinge zu erinnern - ohne Erfolg.
Als ich endlich um ca. 15 Uhr 30 nach Hause gekommen war, fand ich eine leere Wohnung vor. Wo auch immer meine Mitbewohnerin war, sie schien sich nicht gerade Sorgen um mich zu machen. Überall flogen Klamotten von ihr und dreckiges Geschirr herum, was sie natürlich nicht wegräumte, wenn es ihr keiner sagte.
Ich war froh, dass ich nicht mehr zuhause wohnte, sondern gute 300km weit weg. So bekamen meine Eltern nicht mehr mit, was hier so alles abging. Dennoch hatte ich zwei verpasste Anrufe von meiner Mama und einen von meinem Bruder, der allerdings genau wie ich nach Düsseldorf zu seiner Freundin gezogen war. Ich schrieb kurz allen meinen Freunden zurück, dass es mir gut ginge und dass sie sich keine Sorgen machen sollten, rief dann meine Mama und meinen Bruder für jeweils 10 Minuten an und erklärte ihnen das gleiche, bis ich mich endlich bei Lina meldete, die schon fast umkam vor Sorge.
Zuerst wusste ich nicht, was genau ich ihr sagen sollte, schließlich war sie ja seit Kindertagen mit Wincent befreundet, doch weil sie eh schon wusste, dass ich ihn gut fand, entschied ich mich letztendlich für die Wahrheit.
Sie kreischte so dermaßen in mein Ohr, dass ich ernsthaft glaubte mein Trommelfell sei geplatzt.
Tja und jetzt lag ich hier in meinem Bett, hatte mich in die Decke eingewickelt und versuchte vergebens zu schlafen.
Ich war verwirrt. Nicht nur dass ich mir Gedanken über mein Studium machen musste, jetzt kam auch noch schon wieder Wincent dazu. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, weil ich absolut keine Ahnung hatte, was Wincent davon hielt.
Natürlich freute ich mich darüber, dass es zwischen uns beiden endlich mal ins Laufen kam, aber irgendwie traute ich dem ganzen noch nicht so richtig. In einer Woche waren vermutlich meine Nachschreibtermine und danach waren Semesterferien, in denen es für mich sechs Wochen nach Amerika ging zu meiner damaligen besten Freundin.
Sechs verdammte Wochen ohne Wincent, wie sollte ich das aushalten?

asystoliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt