Teil 8

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Ich wusste nicht was ich machen sollte. Wusste nicht was ich überhaupt denken sollte.
Kaum war ich fertig mit Duschen, legte ich mich in meinen Bademantel eingewickelt wieder ins Bett.
Heute war Sonntag und zwar schon 15 Uhr. Dummerweise musste ich morgen früh wieder in die Uni und am Dienstag würde ich sogar eine Klausur schreiben.
Meine Güte, was hab ich mir da nur eingebrockt. Denn lernen würde ich heute ganz sicher nicht mehr schaffen, doch alles auf morgen zu verschieben bereitete mir schon jetzt Bauchschmerzen.
Ich steckte mein Handy ans Ladekabel und checkte meine Nachrichten. Zwei verpasste Anrufe meiner Mama und hunderte von Nachrichten in sämtlichen Gruppenchats. Die meisten aus der Party Gruppe von gestern Abend in der sich alle darüber unterhielten wie schön es doch war. Während ich diese Nachrichten las, musste ich mich wortwörtlich übergeben. Gerade noch rechtzeitig, lief ich ins Bad und würgte erst als ich mit dem Kopf über der Kloschüssel hing.
Alles lief drunter und drüber momentan. Ich wusste nicht mehr, wo mir der Kopf stand.
Immer und immer wieder musste ich an vergangene Momente mit Wincent denken. Nicht nur gestern, wir hatten uns ja auch davor schon einige Male gesehen. Wir hatten uns kennengelernt, da ging ich noch zur Schule. Lina hatte ihn und seinen besten Freund an einem Tag der offenen Tür mitgenommen. An jenem Tag hatte mein Kurs sich die spannende Aufgabe herausgesucht, die Eltern und möglichen zukünftigen Fünft-Klässler über die besonderen Angebote an unserer Schule zu informieren. Während Lina nur die Aufgabe hatte die PowerPoint weiter zu klicken, musste ich mit nach vorne gehen. Glücklicherweise musste ich aber nur ein paar Dinge auf das Whiteboard schreiben und nicht wahnsinnig viel sagen.
Wie sollte es anders kommen: Wincent und sein bester Freund saßen natürlich im Publikum und hörten uns gespannt zu. Dabei flüsterten sie sich ab und zu aber gegenseitig zu, schauten mich aus irgendeinem Grund extrem offensichtlich an und zeigten manchmal sogar mit dem Finger auf die Tafel, als würden sie wirklich angestrengt versuchen zu lesen, was da steht.
Zu dem Zeitpunkt kannte ich die beiden noch nicht, weshalb mir das alles sehr unangenehm war und auch extrem skurril vorkam.
Als ich den beiden - Wincent und Luca wie ich dann erfuhr - von Lina vorgestellt wurde, fragte ich Wincent gleich lachend, warum er mich die ganze Zeit angeschaut hätte.
Dieser stritt das natürlich ab, aber so offensichtlich wie er mich angeschaut hat, konnte ich gar nicht falsch liegen.
„Magst du es etwa nicht, wenn man dich anschaut?", fragte er und schaute mich extra noch mal direkt an.
Tja und so fing das dann alles an. In den ersten Wochen war das noch so ein kleines Ding zwischen uns, dass er mich immer extra demonstrativ anschaute, wenn er in meiner Nähe war. Irgendwann wurde es aber normal, dass wir uns so oft sahen und deshalb etwas seltsam wenn wir uns so anstarrten.
Seit diesem Tag fing dieser ganze Scheiß hier an.

// Hab mir überlegt heute einen Leseabend zu machen. Von 18-22 Uhr kommt jede Stunde ein neues Kapitel online. Viel Spaß beim Lesen ❤️

asystoliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt