Kapitel 19

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Edd POV
Tord brauchte offensichtlich unsere Hilfe, nur wusste er es noch nicht.

"Nun, Tord." Ich konnte meine spontan ausgedachte Rede nicht fortführen, da ich von Tords klingelnden Handy unterbrochen wurde. Genervt brachte Tord sein Handy zum Vorschein, doch der genervte Ausdruck wurde schlagartig ausgetauscht. Er starrte kreidebleich auf sein Handy. Vorsichtig stand er auf und lief auf die Badezimmertür zu.

"Tord, ist alles okay?" Fragte ich sanft. Er stoppte kurz und drehte sich zu uns um, mit einem ernsten Gesichtsausdruck.

"Ja" Nuschelte er. "Ja, es ist alles okay."

Tord POV
An einem Anruf war nichts schlimmes dran, außer du weißt den Grund weshalb du angerufen wirst. Ich nahm den Anruf an.

"Sie wissen weshalb ich Anrufe, Sir?"

"Ja, das weiß ich in der tat."

"Exzellent, ihr Apartment wurde bereits verkauft und ihre Wertsachen abgeholt."

"Dankeschön, ich bin so bald wie möglich zurück."

Sanft drückte ich auf den rot leuchtenden Knopf, der den Raum in dem ich mich befand in einem schwachen Rot Ton umhüllte. Meine Zeit war abgelaufen und eine weitere Mission gescheitert. Sicher wisst ihr das Tom eine Monster Seite hat, Nein ich spreche nicht von seinem Charakter, sondern um das Serum das ich ihm verabreicht habe. Sobald das Serum jemand eingefügt wurde, mischt es sich unter die DNA und erlaubt es der Person übermenschliche Kräfte zu bekommen. Meine Armee und ich wollten Tom daher als Geheimwaffe für den Krieg verwenden, jedoch gibt es ein kleines Problem: Wir wissen nicht wie wir das Serum aktivieren.

Professoren waren sich sicher das es durch Emotionen aktiviert werden kann, nur wussten wir nicht durch welche. Nachforschungen ergaben das es Liebe sein müsste, daher flirtete ich auch so oft mit ihm. Dachtet ihr wirklich ich liebte ihn? Auf gar keinen Fall. Und das mit dem See? Was erwartet ihr, ich bin der Anführer einer Armee, ich bin auf solche Situationen vorbereitet und trainiert.

Nachdenklich blickte ich zur Tür, wie sollte ich solch tragische Nachrichten den beiden beibringen? Mit einem Schwung riss ich die Tür auf, was dazu führte das ein paar gewisse Hoodie Träger zu Boden vielen, zu meiner Überraschung war Tom auch darunter. Die drei hatten wärend meines ganzen Telefonates gelauscht.

"Verlässt du uns etwa?" Fragte Edd vorsichtig, als er sich von dem mit grünem Teppich belegten Holzboden Aufwand.

"Ja, Edd. Meine Zeit ist um. Die Arbeit ruft."

"Ernsthaft, Tord? Nach all der Zeit habe ich langsam angefangen dich zu mögen, zu akzeptieren das du wieder da bist, und was machst du? Uns schon wieder verlassen! Wollen wir wetten das du nie zurückkommen wolltest, sondern nur wegen einer Mission hier bist?"

Wenn man es genau nahm, hatte Tom recht. Ich war in der tat wegen einer Mission gekommen, denoch fehlten mir Edd und Matt wirklich, die Betonung liegt auf Edd und Matt. Tom war mir zu beginn der Mission völlig egal, doch im hier und jetzt war er mir nicht mehr egal. Tom mag zwar ein Arsch sein, aber trotzdem genoss ich die letzten Monate mit ihm, denn ich durfte neue Seiten von Tom kennenlernen. Äußerlich sah ich vielleicht unbeeindruckt aus, aber innerlich überraschten mich die Worte des Alkoholikers.

"Du hast recht, Tom. Ich bin wegen einer Mission zurückgekommen, aber das war nicht mein einziges begehren. Ich bin auch wegen euch zurückgekommen. Ihr wart meine besten Freunde, daher konnte ich euch nicht einfach zurücklassen. Ich mag zwar wegen einer Mission wiedergekommen sein, aber das liegt nur daran weil ich selbst zu feige war mich euch gegenüberzustellen." 

Eine Minute oder zwei herrschte ruhe. Es war so ruhig das man sogar Ringo im Schlafzimmer herumschleichen hören konnte. 

"Und wie lautete deine Mission?" Erkundigte sich Edd.

"Tom's Monsterseite wecken."

"Bitte, was?"

"Du hast richtig gehört, Jehovas. Professoren pflegten zu glauben das man deine Monsterseite durch Emotionen wecken kann, sie kamen auf den Entschluss, dass es Liebe sein musste. Aus diesem Grund flirtete ich immer mit dir, Tom. Also, keine sorge. Ich liebe dich nicht wirklich, nur freundschaftlich." 

Tom POV

Habt ihr das Geräusch gehört, welches ertönte nachdem Tord seine Worte sprach? Nein? Nun, ich auch nicht. Aber ich habe es gespürt. Ich spürte den Schmerz der sich in meinem Brustkorb festsetzte und sich so gut wie möglich verteilte, wo es nur konnte. Was es war, fragt ihr? Ein gebrochenes Herz. 

Nach ein paar Minuten versammelten wir uns alle vor Tord's Auto. Zuerst umarmte er Edd, dann Matt, nun stand er vor mir. Sorge gefüllt blickte Tord in mein Gesicht. Ich bemerkte wie er mich länger beobachtete und jedes Detail meines Gesichtes einnahm. Langsam konnte ich es nicht mehr aushalten und zog ihn in die Umarmung. Ich platzierte mein Kopf so, dass meine Lippen genau vor seinem Ohr lagen. Sanft, dennoch ernst flüsterte ich folgende Worte:

"Solltest du im Krieg sterben, werde ich dich wiederbeleben, nur um dich dann höchstpersönlich umbringen zu können."

Er löste sich von der Umarmung, starrte mich an und lachte kurz auf.

"Klassischer dummer Tom."

Ohne sich noch einmal nach uns umzudrehen stieg er in sein Auto und fuhr davon. Ich Stande noch am selben Punkt und sah ihm nach, bis er außer Reichweite war. Irgendwas stimmte nicht. Wie aus dem nichts wurde meine Vision verschwommen.

"E-Edd?"

"Was ist Tom?" Fragte Edd besorgt und platzierte seine Hand, auf meine Schulter. 

"Ich kann nicht's mehr sehen."

Ohne zu zögern packte Edd mich an meinem Arm und zog mich zu seinem Auto. Zumindest wagte ich zu glauben das es sein Auto war, denn ich hörte wie er eine Autotür ohne Vorsicht aufriss. Langsam stieg ich, während ich gleichzeitig versuchte mich nirgendwo an zu hauen, in das vermutete Auto von Edd. 

"Wohin fahren wir, Edd?" Fragte der Narzisst.   

"Wir fahren ins Krankenhaus."

Nachdem wir ankamen, mussten wir gezwungenermaßen im Wartezimmer warten. Kleine Kinder kamen oft zu mir um mich wegen meinen Schwarzen Augen zu befragen, andere jedoch rannten weinend zu ihren Müttern. Eine Stunde verging, ohne das wir dran kamen. Zwei Stunden vergingen, auch nach zwei Stunden wurden wir nicht dran genommen. Drei Stunden vergingen.

"Mister Rosewood? Der Doktor ist nun bereit für sie." Genervte Seufzer Verliesen den Mund meiner Mitmenschen, vermutlich saßen sie auch schon seit längerer Zeit in diesem Raum. Vorsichtig nahmen Edd und Matt jeweils eine Hand von mir, um mich zum Behandlungszimmer zu führen. 

Ich erklärte dem Arzt meine derzeitige Situation und beantwortete ihm auch noch weitere fragen. Er führte Tests durch, er wurde auffällig nervös, sogar ich bekam das mit und ich war zu diesem Zeitpunkt blind. Ein zweiter Arzt kam dazu und sie wiederholten alle Tests. Nun waren beide beunruhigt. 

"Mister Rosewood, ich bedauere ihnen mitteilen zu müssen, dass sie Aderhautmelanom haben."

"Was ist das?"

"Augenkrebs."   



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