Herzlichen Dank an Emma, die mir ihren Namen geliehen hat, mich beraten hat, meine beste Freundin und große Liebe ist, und deshalb jede Widmung 100 mal verdient hat.
Ich liebe dich <3
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Mit ihren großen Koffern standen James und Phoebe Morgan am Hafen von Trolldom, der einzigen Zaubererstadt Skandinaviens. Sie lag an der zerklüfteten Küste Norwegens, den kalten Stürmen das ganze Jahr über ausgesetzt, und war eigentlich eine ganze Insel.
Die letzten beiden Wochen hatten die Zwillinge hier verbracht. Sie hatten Schulsachen gekauft, Zeit mit ihrer Großmutter verbracht, und dabei zugesehen, wie sich ihre Eltern aus dem Weg gingen.
Auch jetzt herrschte eine kühle Atmosphäre zwischen den beiden.Mr. Morgan stand mit angespannter Miene da. Er ließ den Blick über die anderen, hauptsächlich blonden Köpfe schweifen. Mit den schwarzen Haaren stieß er deutlich hervor. Er war ein großer Mann, konnte sich mit den langen Nordländern durchaus messen.
Daneben stand, eher klein und zierlich, Mrs. Morgan. Ihr sanftes Aussehen mit dem runden, von weißblonden Haaren umrahmten Gesicht, täuschte über die in ihr schlummernde Energie hinweg. Manchmal schien es, als sie ihr Mann der Skandinavier, mit Ruhe gesegnet. Doch er war in Schottland geboren.
Die beiden hatten sich bei einem Quidditchspiel, Schottland gegen Schweden, kennengelernt. Er war als Reporter dort gewesen, sie um ihre Schwester anzufeuern, die im schwedischen Team spielte. Sie fanden trotz der Gegensätze sofort zueinander, und nachdem sie ihm nach Schottland gefolgt war gebar sie Zwillinge. Mit elf wurden die beiden nach Hogwarts geschickt. Als sie fünfzehn waren übernahm Voldemort dort die Macht.
Nun standen sie mit den anderen Schülern am Kai, Gregory, Phoebes Frettchen saß auf ihrer Schulter. James Kater, Norre, strich um seine Beine. Sie warteten darauf, eines der drei gewaltigen Schiffe zu besteigen, die sie weit hinaus aufs Eismeer und dann zum Dämmerfelsen bringen würden, auf dessen Spitze die Schwarzburg thronte. Ihre neue Schule.Ein Nebelhorn durchschnitt die unangenehme Stille, die die Morgans seit ein paar Wochen umgab; es war Zeit für die Zwillinge an Bord zu gehen.
James gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und nickte dem Vater zu. Er hielt nicht viel von Körperkontakt, ganz im Gegensatz zu seiner Schwester, die ihre Eltern stürmisch umarmte.
„Passt auf euch auf", sagte Mr. Morgan leise.
„Kriegt euch wieder ein!" befahl Phoebe ihren Eltern. Dann betraten die beiden mit den anderen Schülern das Schiff.Die Schüler von Dämmerfels hatten sich alle nach zwei Schritten dem Schwanken des Schiffes angepasst und verteilten sich an und unter Deck. James und Phoebe hatten zunächst Probleme mit dem gleichmäßigen auf und ab. Norre machte fauchend einen großen Satz und war verschwunden, Gregory kroch unter Phoebes T-Shirt, als sie mit ihrem Bruder zusammenstieß.
„Das geht vorbei", meinte ein rothaariges Mädchen aufmunternd, lief leichtfüßig an ihnen vorbei zum Bug und spähte über den Jagerbaum aufs Meer hinaus.
„Willst du unter Deck?" fragte James.
Phoebe schüttelte den Kopf. „Ich glaub dann wird mir schlecht", sagte sie, also setzte sie sich mit ihrem Bruder an die Reling und beobachtete die grauen Wellen.
„Zuhause ist das Meer blau", sagte sie sehnsüchtig.
James antwortete nicht, aber das hatte Phoebe auch gar nicht erwartet. Wenn ihm etwas wichtig vorkam sagte er etwas, ansonsten sprach er nicht viel. Generell unterschieden sie sich sehr.
Phoebe war launisch, impulsiv, voller Energie und oft gut gelaunt. Trotzdem hatte sie eine aufbrausende Seite und hatte ihr Temperament generell selten im Griff.
James dagegen kam eher nach ihrem Vater, er war ruhig, beherrscht und sanft, allerdings schlummerte eine gefährliche Energie in ihm, die ihn zu einem sehr talentierten Zauberer machte. Phoebe war eher wenig magisch begabt, dafür war sie eine gute Quidditch-Spielerin.
Nur in ihrem Aussehen ähnelten sich die Zwillinge. Sie waren fast gleich groß und ihre Gesichter waren gleich geschnitten. Beide hatten die dunklen Haare des Vaters und dazu die hellen Sturmaugen der Mutter. Früher hatte sie niemand auseinanderhalten können, doch dann wuchs James ein Stück über seine Schwester hinaus, und Phoebe ließ sich die Haare kurz schneiden, so dass sie nun in alle Richtungen abstanden. James war derjenige, der den Zopf trug.
Trotz ihrer Unterschiede waren die beiden meist ein eingeschworenes Team und ergänzten sich wunderbar.
Sie wurden von Möwen begleitet, die den Hauptmast umkreisten, und die Zwillinge bekamen Hunger als es Mittag wurde. Sie fanden eine Kombüse, in der es frisches Essen gab, Fisch, Kartoffeln, Teigtaschen, Salate, Obst und ein paar Süßigkeiten. Sie setzten sich mit ihren Errungenschaften wieder an Decke. Phoebe hatte die Angst ihr könne schlecht werden zwar überwunden, sie war doch von den wilden Quidditchspielen in Hogwarts viel Schlimmeres gewöhnt, aber das Wetter war gut, und die anderen Schüler starrten sie an als wären sie von einem anderen Planeten. Vielleicht sind wir das auch, dachte Phoebe, wir mit unseren englischen Namen und den dunklen Haaren. Wir gehören hier nicht her.James ließ sich wie immer nicht anmerken was er dachte, doch Phoebe kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er es nicht leiden konnte, angestarrt zu werden. In Hogwarts kam das schon vor, er war der mit Abstand beste Zauberer ihres Jahrgangs, und durch seine ständige Schweigsamkeit umgab ihn das mit einer geheimnisvollen Aura. Er war sich dessen durchaus bewusst, und es amüsierte Phoebe, wenn sie sah wie eine Schar junger Schülerinnen mit Sicherheitsabstand kichernd hinter ihm herlief, und versuchte möglichst unauffällig seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Es sei denn natürlich Harry Potter lief vorbei, das war ein lohnenderer Fang.
James stubste sie an uns holte Phoebe so aus ihren Gedanken.
Sie verzehrten ihr Mittagessen im kalten Licht der Nordsonne.
„Wie lange dauert es wohl, bis wir da sind?" fragte Phoebe. In der allgemeinen Aufregung war den beiden gar nicht in den Sinn gekommen zu fragen, wie lang die Fahrt dauern würde. James zuckte die Schultern.
„Morgen Abend, wenn das Wetter so bleibt", sagte eine Stimme hinter ihnen. Die rothaarige war wieder da.
„Morgen Abend?" wiederholte Phoebe entsetzt, die mit einer Reise gerechnet hatte die einen Tag dauerte. Wie die Fahrt nach Hogwarts. „Und was heißt, wenn das Wetter so bleibt?"
Das Mädchen deutete auf den Horizont. „Da braut sich was zusammen."„Woher weißt du das?" fragte James interessiert. Für ihn sah der Himmel ganz normal aus.
„Ich bin gut in sowas. Meer, und Wetter und so", sagte das Mädchen achselzuckend. Dann, nach einer Weile des Überlegens, setzte sie sich zu ihnen. „Ihr seid neu hier, was?"
James war seiner Schwester mit gehobenen Augenbrauen einen Blick zu, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie wieder mit Reden dran war.
„Ja", sagte sie also. „Wir waren bis letztes Jahr auf Hogwarts, aber unsere Mutter wollte nicht, dass wir auf eine Schule gehen, auf die Du-Weißt-Schon-Wer seine Macht ausübt. Sie war früher auch auf Dämmerfels, deshalb sind wir jetzt hier."
„Wow, Hogwarts", sagte die rote. „Ich habe viel Gutes von euch gehört."
„Über Harry Potter?" fragte Phoebe.
„Klar, über den auch", erwiderte sie. „Aber auch über euren Schulleiter. Er soll großartig sein."
„War", warf James ein, der Dumbledore bewundert hatte.
„Okay war", sagte sie. „Aber unserer ist auch ganz in Ordnung."
Sie machte eine Pause.
„Ich bin Emma. Und ihr?"
„Phoebe", sagte Phoebe. „Das ist mein Bruder James."
„Ja, die Verwandtschaft ist unverkennbar."
„Schön dich kennenzulernen", sagte Phoebe, dann fragte sie fast ängstlich: „wie sehr kann so ein Sturm die Ankunft denn verzögern?"
„Ach, das ist ganz verschieden", sagte Emma fröhlich. „In meinem ersten Jahr sind wir so vom Kurs abgekommen, dass wir erst eine Woche später da waren."
„Wirklich?" fragte Phoebe geschockt.
Emma lachte. „Nein war nur ein Scherz. Es waren vier Tage."
Gregory streckte den Kopf hervor und das Mädchen stieß einen entzückten Schrei aus. „Wie niedlich", sagte sie. James sah sich nach Norre um, aber er war nirgendwo zu sehen. Der graue Kater ging meist seinen eigenen Weg. Nachdem Emma Gregory ausgiebig zwischen den Ohren gekrault hatte sah sie auf Phoebes Teller. „Willst du den Fisch da noch essen?"
„Was?" fragte Phoebe, die mit ihren Gedanken noch bei einer viertägigen Schiffsreise war. „Achso. Nein. Willst du ihn haben?"
Emma nickte und Phoebe schob ihr den Teller hin.
„Wisst ihr schon in welche Türme ihr kommt?" fragte sie kauend.
„Türme?" hakte Phoebe nach.
„Ehm... Häuser sagt man auf Hogwarts", erklärte Emma.
Die Zwillinge schüttelten die Köpfe.„Ich war in Hufflepuff auf Hogwarts, und er in Ravenclaw." Phoebe stubste James an, der sich zu einem winzigen Lächeln hinreißen ließ.
„Wir haben die fünf Elemente als Türme", erklärte Emma. „Also Erde, Luft, Feuer, Wasser und Geist. Ich bin Wasser."
„Wie wird man denn eingeteilt?" wollte Phoebe wissen.
„Das ist eine wichtige Zeremonie. Die Erstklässler gehen einzeln..."
Emmas Erklärung wurde vom Tuten des Nebelhorns unterbrochen.„Da kommt der Sturm", sagte sie. „Wir sollten nach unten gehen, sonst bläst's uns von Deck."
Sie folgten dem Mädchen ins Innere des Schiffes in einen Raum in dem unzählige Hängematten zwischen den Balken hingen. Emma kletterte sofort hinein, Phoebe tat es ihr etwas weniger Geschickt nach, Gregory rollte sich auf ihrem Bauch zusammen. James, der sich auf dem Boden am sichersten fühlte hatte schon eher Schwierigkeiten, bis Emma ihm riet, sich diagonal hineinzulegen, damit er das Gleichgewicht besser halten konnte. Dann, als sie es sich alle gemütlich gemacht hatten, erzählte Emma von Dämmerfels.
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Demnächst geht's dann weiter. Hoffe ich.
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Ein magisches Abenteuer (Loki-Geschichte im Harry Potter Universum)
FanfictionDämmerfels - die Zauberschule im Norden Europas. Gerüchte besagen, dass Odin selbst sie mit Hilfe seines Blutsbruders Loki gebaut habe. James und Phoebe, die eigentlich immer auf Hogwarts waren, sollen nun die Schule wechseln weil ihre Eltern ihre K...