4. Kapitel

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Palila's P.o.V

Es war schon dunkel als ich wieder zu mir kam. 

Ich lag auf einem riesigen schwarzen Sofa, das über und über mit allermöglichen Schmuckkissen ausgestattet war. Unter diesen Kissen wäre ich beinahe erstickt. Verwirrt sah mich um und fand mich in einem sehr geräumigen Wohnzimmer wieder.

Die Wände waren weiß und an der einen die gegenüber der Couch war, hing ein monströser, schwarzer Fernsehr der einen silbernen Rahmen, wie ein antikes Gemälde besaß. Der gesamte Boden in diesem Raum war ausgelegt mit einem Teppich der ein keilförmiges, beiges Muster hatte. Schwer anmutende Vorhänge schrimten eine Wand ab, die wohl ausschließlich aus Fenstern bestand.

Allgemein gesehen war dieser Raum sehr vorgestellt: Verschiedene Stehlampen, ein gigantischer Ohrensessel, ein schwarzer Flügel, ein paar abstrakt aussehende Regale, sowie diverse Konsolen und ... war das ein Whirlpool?

Durch eine dreistufige Treppe war der Raum abgegrenzt. Was auf der Erhebung folgte, war eine dicke Säule und ein Esstisch aus einem Holz das ich im Moment noch nicht deuten konnte. Dahinter führte ein großer Türbogen in das nächste Zimmer, was wie ich vermutete die Küche war.

Obwohl das hier logischerweise das Haus von Harry sein musste, fühlte ich mich wie in Barbies Dreamhouse. Fehlte nur noch das pinke Cabrio in der Garage und der dauergrinsende Ken auf dem Sofa. Der, würde aber hoffentlich nicht hier auftauchen.

Stöhnend versuchte ich aufzustehen, aber das klappte nicht.

Der Kerl hatte echt mehr Kissen als eine alte, schrullige Oma, dachte ich abfällig, als ich die Tonnen aus Stoff, Stickerreien und Perlen von mir runter schob. 

Mein Kopf schmerzte höllisch als ich mich aufsetzte.

Was war nur passiert? War ich betrunken gewesen oder war diese dubiose Tablette von der Stewardess daran schuld gewesen? Bei meinem Glück hatte die mir bestimmt ausversehen einen Mikrotoilettenstein als Reisetablette verkauft.

Schwankend kam ich auf die Beine und torkelte dann im Slalom um die teuer aus sehenden Möbel herum, bis zu den drei Stufen. Ich suchte Harry, doch ich fand ihm weder in dem Wohnzimmer in dem ich aufgewacht war, noch in dieser luxuriösen hochglanz Küche, die aussah als hätte darin noch nie jemand gekocht.

Was ich allerdings entdeckte war ein dickes, schneeweises Wollknäuel, dass sich schnurrend auf dem Doppelbett im zweiten Stock zusammen gerollt hatte. Das war entweder Harrys Katze oder ein vibrierender, haariger Mops. Jedenfalls hatte sie ein Mopsartiges, grimmiges Gesicht mit großen Glubschaugen, aus denen das Tier mich misstrauisch musterte.

Zur Sicherheit, verließ ich den Raum wieder. Hoffentlich war das Vieh nicht so angriffslustig und blutrünstig wie es aussah.

Ein bisschen verloren tapste ich ins nächste Zimmer, was sich als Badezimmer herausstellte. Ein Raum weiter, befand sich ein weiteres Schlafzimmer und daneben ein Schrank.

Ich fand ein Heimkino, einen Fitnessraum und noch ein paar weitere Bäder. Als ich dann ganz oben, auf der Dachterasse angekommen war, erhielt ich einen Blick über den Pool im Hintergarten.

So viel stand schon mal fest: Dieses Haus war groß.

Würde ich es nicht besser wissen, dann würde ich wahrscheinlich davon ausgehen das Harry hier zusammen mit einer zehnköpfigen Familie wohnen würde. Unser Haus war dagegen die reinste Abstellkammer und würde in dieses Anwesen gefühlte sieben Mal hinein passen.

Seufzend trabte ich zurück ins Haus. Eigentlich war ich auf der Suche nach der Küche gewesen, aber von dieser Idee wurde ich abgebracht als ich Schritte hörte.

Fish 'n' Chips (1D FF)Where stories live. Discover now