Kapitel 1

161 9 0
                                    

5.00 Uhr. Der Wecker klingelt. Ich muss raus. Sebastian ist schon weg. Mist.

Mein Name ist Johanna Silverman und ich bin Lehrerin. Heute ist der erste Schultag nach 6 Wochen Sommerferien und es ist schwer für mich, mich wieder umzustellen. Klar habe ich in den letzten zwei Wochen schon mit meinen Unterrichtsvorbereitungen begonnen aber trotzdem ist es schwierig. Das soll jetzt nicht heißen dass es eine Qual für mich ist, nein, ich liebe meinen Job über alles und würde für kein Geld der Welt tauschen. Sebastian, mein Verlobter, sagt immer, dass es eine Zumutung ist heutzutage noch Lehrer zu werden, da die Jugend immer respektloser wird. Aber das sehe ich nicht so. Sie brauchen einfach nur eine Hand. Eine Hand die sie leitet und ihnen alle Möglichkeiten aufzeigt.

Ich ging also ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Das kalte Wasser prasselte meinen Körper hinab und erweckte mich aus meinem Halbschlaf. Nachdem ich fertig war mit Duschen zog ich mir eine hellblaue Skinny Jeans an und kombinierte dies mit einem engen weißen Top, darauf zog ich noch einen roséfarbenen Cardigan. Meine hellblonden Haare föhnte ich und entschied mich dafür, sie heute offen zu tragen. Ich ging in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine ein. Nebenbei machte ich mir Obstsalat und schmierte ein Brot für die Pause. Als der Kaffee fertig war nahm ich eine Tasse aus dem Schrank. Ich beachtete nicht welche es war, doch als ich dabei war den Kaffee hinein zu kippen merkte ich, dass es die Tasse war, die mir Sebastian nach unserer Verlobung geschenkt hatte. Dort war ein Bild von uns drauf. Wir küssten uns und darunter stand: Ich liebe dich über alles Honey. Damals war die Welt noch in Ordnung. Damals sah ich ihn auch noch regelmäßig. Aber seit dem wir in diese Stadt gezogen sind, da er hier den neuen Job angenommen hat sehe ich ihn kaum noch. Ich stehe morgens auf und er ist schon weg. Wenn ich nach Hause komme ist er noch nicht da und wenn ich dann abends an den Unterrichtsvorbereitungen oder irgendwas anderem sitze dann kommt er nach Hause, geht duschen und legt sich ohne jegliche Zuwendung ins Bett und schläft. Er ist gar nicht mehr richtig für mich da. Nicht mal am Wochenende und immer wenn ich mit ihm darüber reden möchte kommt einfach nur ein: Nicht jetzt oder Lass mich bitte einfach schlafen ich war den ganzen Tag unterwegs. Heute wird er auf Geschäftsreise gehen und ich werde ihn 2 Wochen nicht sehen. Er hat mich heute morgen nicht mal geweckt um sich von mir zu verabschieden. Und jetzt sitze ich hier allein am Küchentisch und esse meinen Obstsalat und trinke Kaffee. Nebenbei checke ich meine Nachrichten und E-Mails und versuche nicht in Selbstmitleid zu verfallen.

Irgendwann schaue ich auf die Uhr und bemerke, dass es schon 6.45 Uhr ist. Ich stelle alles in die Küche, hole mir eine Wasserflasche und nehme meinen Kaffeebecher, den ich vorhin noch aufgefüllt habe, und das Brot mit und hole meine Tasche. Ich verstaue alles und ziehe meine halbhohen roséfarbenen Pumps an. Ich gehe in die Garage und steige in mein Auto. Ich stelle das Radio laut und fahre los.

Timeless Love <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt