Royal 11

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Ich landete irgendwann vor Claras Tür. Instinktiv drückte ich auf die richtige Klingel. Es dauerte etwas bis aufgemacht wurde. Vor mir stand Clara in Pyjamahose und top. Ihre Haare waren zerzaust und eigentlich würde ich jetzt lachen aber ich warf mich in ihre Arme und fing wieder an zu weinen. ,,Sssshhhttt." Sie strich mir beruhigend über den Rücken und hielt mich fest. So standen wir in der Schwelle bis ich mich etwas beruhigt hatte. Dann schob sie mich zum Sofa und ging in die Küche. Zwei Minuten später kam sie mit zwei dampfenden Tassen Tee zurück. Dazu Schokolade und Eis. ,,Danke." nuschelte ich. Sie lächelte und setzte sich neben mich. Ich nahm mir ein großes Stück Schokolade.
,,Muss ich jemanden schlagen? Oder anschreien?" fragte sie ernst und entlockte mir ein kleines Lächeln. Ich schüttelte den Kopf ,,Wenn dann mich." ,,Ok, das werde ich nicht tun. Also was ist los?" ich erzählte ihr die ganze Geschichte plus die schlechte Nacht. ,,Sie war wie eine Mischung aus uns beiden. Der selbe Ehrgeiz, die selbe Leidenschaft und unsere Dickköpfigkeit." sie lächelte. ,,Aber das ist doch schön. Dann hast du doch eine gute Erinnerung an sie. Aber du sollst dir das nicht so zu Herzen nehmen. Wie soll das denn sonst die nächsten Jahre weiter gehen? Du wirst immer wieder Menschen nicht retten können." sie nahm mich nochmal in den Arm. ,,Komm. Möchtest du heute Nacht hier schlafen?" ich nickte. Zuhause würde ich eh wieder die ganze Zeit über David nachdenken und Frau Groß würde auch nicht aus meinen Gedanken verschwinden.
Da ich hier regelmäßig war hatte Clara Klamotten von mir und ich von ihr. Im Bad duschte ich mich und suchte dann meine Zahnbürste aus dem Schrank. Ich versuchte diesen Tag, zumindest für kurze Zeit, zu vergessen. Ich zog mir meinen Pyjama an und schlüpfte unter meine Decke. Claras Bett war so groß, dass wir bei Platz hatten.

David Pov

Mein Wecker wollte nicht aufhören zu klingeln also gab ich den Kampf gegen ihn auf und hiefte mich schwerfällig aus meinem Bett. Ja, auch ich musste früh aufstehen. Mürrisch duschte ich mich und Frühstückte. Ich vermisste das gemeinsame Frühstücken mit Julia. Auch das Wachwerden war bei ihr wesentlich angenehmer gewesen. Ich bin immer durch ihr tippelschritte ins Bad wach geworden.
,,Na, Bruderherz?" wurde ich von meiner Schwester aus meinen Gedanken gerissen. Ich sah auf. Meine zwei Jahre jüngere Schwester kam mit meinem drei Jahre jüngeren Bruder in mein Apartment gestampft. Die beiden setzten sich zu mir an den Tisch. ,,Ja?" sagte ich grinsend. Die beiden brachten mich immer zum Lachen. ,,Wir dachten wir holen dich zu unserem halbjährigen Treffen ab. Ich meine, bei so etwas wichtigem darf man ja nicht zu spät kommen." äffte sie unsere Mutter nach. ,,Na dann. Ich zieh mir nur noch etwas vernünftiges an." die beiden nicken und ich ging in mein Zimmer. Mein Butler war der beste. Er hat mir tatsächlich schon einen Anzug raus gelegt. Ich zog mich an richtete meine Haare noch etwas und ging dann wieder in die Küche. William, mein Bruder, hatte auch einen Anzug an und Mary ein Dunkelblaues Kleid von irgendeinem Designer und dazu eine Handtasche. Ihre Kastanienbraune Haare wurde aber perfekt zur Geltung gebracht genau wie ihre hell blauen Augen. Sie war eigentlich ziemlich hübsch und sah genau wie unsere Mutter aus.

William sah unserer Mutter auch ähnlich

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William sah unserer Mutter auch ähnlich. Nur ich sah meinem Vater und Großvater ähnlich. ,,Dann mal los." sagte William und ging voraus. Mary lief neben mir her und sagte leise ,,Deine angeblich neue Freundin ist aber ziemlich hübsch." ich zuckte zusammen nur um danach zu Grinsen. Bis jetzt hatten die beiden mich noch nicht darauf angesprochen. ,,Ja, wieso?" sie sah mich Wissend an. ,,Und? Ist es was ernstes?" Genau diese Frage sollte ich mir mal langsam selber beantworten und dann auch mit Julia darüber sprechen ,,Julia ist sich noch unsicher, glaub ich. Aber es ist anders als sonst. Sie ist mir wirklich wichtig." sagte ich ernst und sie lächelte. ,,Das ist gut. Aber rede mit ihr, wenn ihr euch unsicher seid." ich nickte.
,,Was wird da wieder geflüstert?" hörten wir William von vorne rufen und wir antworteten unisono ,,Nichts".
Als wir im Auto saßen und der Fahrer die Tür hinter uns geschlossen hatte wurden die großen Türen der eingebauten Garage geöffnet und uns schlugen Blitzlichter entgegen. Gekonnt lächelten und winkten wir bis wir auf die Hauptstraße abbogen und in dem Verkehr von London untergingen. Für solche inoffiziellen Anlässen hatten wir relativ unauffällige Autos und wurden so auch weniger erkannt. Beim Palast angekommen wurden wir durch die Tore durchgelassen und winkten den Schaulustigen erneut. Das hatte ich in Erfurt wirklich nicht vermisst. Die Paparazzi vor Julias Haustür waren, für meine Verhältnisse, nicht viel gewesen. Im Innenhof angekommen stiegen wir aus und wurden von unserem jeweiligen Team empfangen. Das 'Team' war eine Gruppe aus jeweils einem Berater für Etikette, einer Sekretärin, einem Visagisten und Stylisten. Zudem ein Bodyguard und einer der die Bedienung vertrat. Mein Team war ganz in Ordnung. Meine Sekretärin, Edith, war meiner Meinung nach etwas zu organisiert und koordiniert aber das war vollkommen in Ordnung. Sie war sehr sympathisch und bewahrte immer die Ruhe wenn ich einen Termin nicht ganz auf dem Schirm hatte. Mein Berater, Charles, mein Bodyguard Max und mein Butler Henry waren auch ganz in Ordnung. Henry war schon fast ein guter Freund genau wie Max. Nur Charles nahm es manchmal etwas zu genau wenn es um knicksen und Tischmanieren ging. Er hatte es nicht so mit der Modernen Etikette. Henry war auch schon fast mein Stylist wurde aber bei Einkäufen von Olivia unterstützt und soweit meine Menschenkenntnis reichte lief etwas zwischen den beiden. Und dann war da noch mein Visagist François. Der war meiner Meinung nach etwas zu Leidenschaftlich aber Edith fand ihn gut.

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