4. Kapitel - Funny Day

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"Kann ich dich was fragen?"

"Ja klar."

"Wie ist es eigentlich dazu gekommen? Also, dass du in dem Haus warst." stellt Michael die Frage, die ich zu vermeiden hoffte.

Kurz spiele ich mit dem Gedanken ihm einfach eine extrem kurze Inhaltsangabe zu geben, doch denn entwickeln sich bestimmt 100 Fragen in seinem Kopf, die ich denn auch noch beantworten muss... Und darauf habe ich herzlichst wenig Lust. Also beginne ich ihm die Langverfassung, die ich auch der Polizei aufgetischt habe, zu erzählen.

"Ich war, wie fast jeden Abend, im Café. Es waren nurnoch ein paar Gäste dort und kurz vor Ladenschluss kam da dieser Typ rein. Ich dachte mir halt nichts dabei und wollte seine Bestellung aufnehmen, doch er hatte keine, was auch völlig Okay war. Komisch war halt nur, dass er mich die ganze Zeit beobachtet hat. Denn sind halt alle, bis auf der Typ und zwei weitere Gäste, gegangen. Ich blätterte in der Zeitung rum, aus reiner Langerweile, da er immernoch nichts bestellen wollte und sah sein Gesicht in dieser. Bevor ich irgendetwas realisieren konnte, ertönte seine Stimme auch schon vor mir, die fragte, ob etwas interessantes in der Zeitung sei."

"Was hast du denn gemacht?"

"Schnell verneint und die Zeitung weggepackt."

"Hättest du denn nicht die Polizei anrufen können?" Verwirrung liegt in Michaels Stimme, so weit ich es hören kann. Leider kann ich ihm nur ab und zu ins Gesicht gucken, da ich gerade fahre.

"Wie offensichtlich wäre das denn gewesen? Genau vor ihm stehen und sagen: Hey, ja dieser Typ, der gesucht wird, steht mit mir und zwei weiteren Gästen in einem Café. Um genau zu sein vor mir. Können sie nicht mal schnell vorbeikommen? Michael, ernsthaft, der hätte uns doch sofort abgeknallt."

"Du hättest auch einfach zu den zwei Gästen gehen können und auf die Rechnung 'Ruft die Polizei' oder irgendwie sowas schreiben können. Aber ich glaub man denkt in so einer Situation nicht dran. Wie gings weiter?"

"Die zwei Gäste sind auch irgendwann gegangen. Und... Man, ich ärger mich gerade so, dass ich auf deine Idee nicht gekommen bin." verärgert verfestige ich den Griff um das lenkrad, so dass sich meine Haut an den Knöcheln weiß verfärbt.

"Ist doch jetzt auch egal, ändern kannst du es eh nicht mehr. Die Hauptsache ist, dass du überlebt hast." lächelt Michael mir zu und bietet mir gleich daraufhin ein Kaugummi an.

Lächelnd mache ich meinen Mund auf und lasse ihn eins in diesen stecken, da ich es 1. gerade lustig finde,

2. Ich am fahren bin und 3. ich zu faul bin meine Hand von der Kupplung zu nehmen.

"Faules Stück Scheiße! Wir waren bei der Zeitung!" erinnert er mich und lässt sich ruckartig in den Sitz zurück plumpsen.

"Achja. Wie nicht anders zu erwarten befahl er mir, ihm die Schlüssel zu geben, was ich auf Nachfrage auch tat, da er plötzlich eine Knarre aus dem Hoodie zauberte. Und als er sich umdrehte um die Tür abzuschließen bin ich auf die Toilette gelaufen."

"Warte, Toilette? Warum nicht durch den Hinterausgang?"

"Weil wir keinen haben."

"Uncool." lacht Michael kopfschüttelnd.

"Weiter, bitte." fügt er kurz darauf in einem ernsten Ton hinzu, weil ich, keine Ahnung warum, in Gelächter ausgebrochen bin.

"Jetzt wirds weird. Du musst wissen, dass wir 3 Kabinen auf der Toilette haben. Dummerweise habe ich überhaupt nicht nachgedacht und bin einfach auf die mit dem kaputten Fenster gestürmt."

"Dummheit muss bestraft werden!"

"Halt die Fresse!" sage ich gespielt empört, worauf Michael nun in ein schallendes Gelächter verfällt.

You saved me - Michael Clifford FF ~ GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt