Kapitel 3

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Als ich am nächsten Tag aufwachte, fühlte ich mich schrecklich. Meine Glieder schmerzten. Vor allem mein Rücken. Ich hatte mir wie die meisten einfach eine Decke aus dem Drop- Ship geschnappt und habe  draußen auf dem Boden geschlafen, da es drinnen schon viel zu voll war. 

Na toll. Das ertrage ich nicht jede Nacht. Ich musste mir dringend ein Zelt und ein bequemeres Bett bauen. Ich stand vom Boden auf und reckte mich. Meine eingerosteten Gelenke knackten ein paar mal. Mein Margen knurrte. Verdammt hatte ich einen Hunger. Mal sehen, ob ich irgendetwas zu Essen finden konnte. Ich schaute mich um und konnte sehen, dass viele der Jugendlichen noch schliefen. Nach der Helligkeit zu urteilen, würde ich es auf halb 6 schätzen, also für die meisten wohl noch zu früh. 

Ich ging zu ein paar der Jugendlichen, die schon wach waren. "Hey. Wisst ihr wo ich etwas zu Essen finden kann?", fragte ich sie so nett ich konnte. Es war noch relativ früh, ich hatte nicht gut geschlafen und generell war ich ein ziemlicher Morgenmuffel. Also konnte ich nichts daran ändern, dass meine Stimme einen genervten Unterton hatte.

Zuerst schwiegen die Angesprochenen. Toll, dachte ich mir, von denen konnte ich wohl nicht erfahren, wo ich etwas zu Essen her bekam. Doch einer der Jungs gab mir eine Antwort. "Wir haben alle Vorräte gestern Abend noch neben das Drop-Ship gestellt. Da findest du bestimmt was." Der Junge lächelte mich kurz an und fügte dann noch hinzu. "Bestimmt kommen Clarke und die anderen bald wieder und haben auch eine Menge Essen dabei."

"Ist Clarke das blonde Mädchen?", fragte ich ihn. " Ja. Sie werden bestimmt bald wieder da sein.", wiederholte er sich. Ach ja, sie war ja gestern mit Octavia, diesem Jungen mit den längeren Haaren und noch zwei weiteren Jungs nach Mount Weather aufgebrochen, um Vorräte zu besorgen.  Ich entfernte mich wieder von der Gruppe und ging zum Drop-Ship. Dort angekommen, sah ich drei Kisten voll mit Essen, welches sich längere Zeit halten würde. Aber auch Obst war dabei. Ich entschied mich für einen Apfel und etwas Trockenfleisch, das  musste fürs erste reichen. Dann nahm ich mir noch eine kleine Blechdose und schüttete etwas Wasser hinein. Die Kanister waren  schon fast leer, doch das kümmerte mich nicht weiter. 

Ich suchte mir eine ruhige Stelle um meinen Apfel zu essen. Also ging ich  ums Drop- Ship und lehnte mich an einen Baum. Hier war ich für mich, doch auch nicht zu weit weg vom Camp. Ich konnte sogar noch etwas die Stimmen der anderen hören. 

Ich biss in den Apfel und  ließ den gestrigen Tag noch einmal Revue passieren. Als ich gestern ziemlich früh in meiner Zelle geweckt wurde, dachte ich mir, sie hätten es sich anderes überlegt und würden mich jetzt doch floaten. Ich dachte mir, dass sie nicht mehr bis zu meinen 18 Geburtstag warten wollten.

Einer der Wachleute legte mir Handschellen an. Ich ließ es mit mir geschehen, denn ich hatte mich mit meinem Schicksal schon längst abgefunden. Ich sah draußen auf dem Flur noch andere Jugendliche. Einige wehrten sich gegen die Wachen, anderen sah man an, dass sie Angst hatten. Keiner wusste was mit ihnen geschehen würde. Sie brachten mich zum Drop-Ship und schuppsten mich auf einen Patz, neben Octavia. Hektisch sah ich mich um. Ich sah noch mehr Jugendliche und dachte zuerst, dass sie uns jetzt alle Floaten würden. Doch ein Wachmann sagte, dass wir zur Erde geschickt werden.  Ich war noch mehr verwirrter als vorher.

Zur Erde? Warum schicken die uns auf einmal zur Erde und vor allem warum nur uns Jugendliche?  Wenn ich dass hier überleben würde und die Erde nicht mehr verseucht ist, würde ich eine zweite Chance bekommen. Alles besser machen und meine Vergangenheit hinter mir lassen. Ich lächelte im Inneren.  

Auf der Ark überlebte man nur, wenn man sich an die Regeln hielt, aber auf der Erde würde hoffentlich alles anders werden. Wir würden auf uns gestellt sein, ohne einen Jaha, den man über alles hasste. 

Children of the Dark| John Murphy x OC | Staffel 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt