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Ich bin überrascht über seine Frage, deshalb sehe ich ihn erst einmal eine Zeitlang an ohne an Wort zu sagen.
,,Das ist nicht nötig." Bringe ich dann doch schließlich heraus. ,,Ich würde mich dann aber besser fühlen. Also tun sie mir den Gefallen."
Ich denke kurz nach, aber was soll eigentlich dagegen sprechen. Nichts. Aus diesem Grund stimme ich zu. Dann will der Mann, dessen Namen ich immer noch nicht kenne, wieder verschwinden. Er ist bereits schon einige Meter von mir entfernt als ich nach ihm rufe.
,,Warte." Er erkennt meine Stimme, weshalb er sich umdreht. Seine braunen Augen, die von den Laternen Lichtern einwenig glänzen sehen direkt in meine. ,,Wie lautet ihr Name?"
,,Dong Si Cheng und ihrer?" ruft er zurück.
Ich weiß nicht wieso, aber seine Name und wie er ihn ausgesprochen hat fasziniert mich. Auch die Tatsache das er Chinese ist. Vielleicht hört sich meine Stimme deshalb nicht mehr stark an, sondern verträumt als ich ihn meinem Namen nenne. ,,Nakamoto Yuta."
,,Es freut mich dich kennengelernt zu haben Yuta." Dann verschwindet er endgültig in der Menschenmasse auf die ich eine Weile noch sehe. So als hätte ich etwas darin verloren was mich unglaublich verblüfft wie auch fasziniert hat. Es kann nicht nur der Name sein, es muss der ganze Mann sein, der etwas besonders an sich hat.

Ich denke viel über ihn nach. Nicht nur auf dem Weg zur Arbeit, sondern auch während der Arbeit. Vor meinen Augen sehe ich ständig seine braunen Augen, die dunkelbraunen Haare, die ihm immer wieder vor die Sicht fallen, aber auch an deine zierlichen Gesichtszüge und besonders sein Lächeln, welches einfach Atemberaubend ist. Andere Wörter können dieses nicht besser beschreiben. Außer vielleicht das Wort niedlich, aber selbst das kommt nicht ganz heran.
Dann denke ich aber auch an seine Hände, die komplett kaputt von der Kälte sind, an seine Schuhe die viel zu ausgelaugt und alt für den kalten Winter sind. Er muss doch frieren.
Weshalb sorge ich mich aber um einen mir fast noch komplett fremden Mann, dessen Namen ich erst seid wenigen Stunden kenne.
Es liegt bestimmt nur an dem großen Mitgefühl für Menschen, welches meine Mutter mir seid ich klein bin im mir verankert.
,,Worüber denkst du nach?" Ich schrecke ein bisschen auf über die plötzlich frage und das plötzliche Auftauchen meiner Kollegin.
,,Nichts wichtiges. Seid wann steht's du hier?" Hör ich mich sie fragen.
,,Seid circa fünf Minuten würde ich sagen."
Ein leises "Oh" verlässt meine Lippen. So lange schon, wie konnte ich sie nicht bemerken.
Ich entschuldige mich bei ihr, aber sie winkt ab und meint es sei alles gut. Dann reicht sie mir einen Stapel mit Zetteln und geht zurück an ihren Tisch.
Es dauert seine Zeit bis ich fertig bin mit der Arbeit. Das ich dann endlich fertig bin erleichtert mich ungemein. Aber da es schon spät ist beeile ich mich und laufe geradewegs zu dem Platz an dem Si Chen arbeitet.

Als ich dort eintreffe sehe ich ihn zuerst nicht. Bis er schließlich hinter einer kleinen Frau und einem großen Mann zum Vorschein kommt, denen er beiden einen Zettel reicht. Nur eine Minute später landen beide Zettel im Müll.
Ich beeile mich zu dem anderen zu laufen und als er mich sieht erhellt sich seine Mine.
,,Hi." Sagen wir beide zur gleichen Zeit, dann führt mich der größere auch schon Weg von dem Platz, raus aus der Kälte, hinein in die warmen Untergrund Stationen. Er fährt mit mir nirgends wo anders hin, sondern bringt mich zu einem kleinen Lokal hier in der U-Bahn. Es ist wirklich nur klein und neben den ganzen Kleidungs-, Socken-, Schmuck-,Schuh-, oder anderen Ständen fällt er kaum auf. Er ist fast unsichtbar, viel zu unauffällig. Weshalb es mich nicht einmal wundert das Si Chen und ich die einzigen sind dir hier stehen und auf unser Essen warten. ,,Ich weiß es sieht nicht unbedingt so aus, aber das Essen hier ist wirklich sehr lecker und günstig. Deshalb komme ich sehr oft hier her." Ich nicke einfach nur und lasse mir in der nächsten Sekunde von einer älteren Frau mein Essen reichen. Auch der Chinese nimmt sein Essen, dann bezahlt er und wir beiden setzten uns auf die einzigen beiden Stühle die hier stehen. Erst herrscht Stille zwischen uns beiden, jeder isst sein Essen was vor ihm steht. Es ist nichts aufwendiges, Nichts teueres, aber dennoch wirklich lecker.
Nach ein paar Minuten räuspere ich mich allerdings und bringe ein schüchternes ,,Danke" heraus."

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08.09.2018

Winterheart ||| WintaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt