Regungslos

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Sicht Julia

Eine gefühlte Ewigkeit saßen wir nun gemeinsam in Niklas Büro. Nachdem wir alles relevante Besprochen hatten, saßen wir einfach nur da und ein bedrückendes Schweigen erfüllte den Raum. Alle konzentrierten ihre Sicht auf einen Punkt ihrer Wahl. Alle warteten wie Raubkatzen darauf, dass sich irgendetwas änderte, doch wollte niemand etwas dagegen tun. Warten und hoffen ist eine gute Lösung, wenn man nicht im Schmerzenzmeer ertrinken möchte. Ich blendete alles um mich herum aus, es hätte brennen können, das einzige was mich interessieren würde, wäre Ben.

Es ertönte ein Telefon. Es interessierte mich kein bisschen. Nach einer Weile meinte Niklas zu mir:

"Julia, möchtest du nicht ran gehen?"

Ich sah auf und meine Hand glitt in meine Karsaktasche. Ich holte mein vibrierendes Diensthandy hervor und nahm mit Desinteresse den Anruf entgegen:

"Berger."-

"Julia, endlich. Ich habe dich lange versucht zu erreichen."

Eine Antwort meinerseits blieb aus. Mein Blick blieb weiterhin starr auf den Tacker, der auf Niklas Schreibtisch lag.

"Ähm gut, also eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass Ben aus dem Op ist, doch-"

Ich sprang hysterisch von meinem Platz auf.

"Was! Elias, warum sagst du das denn nicht gleich! Wo ist er? Kann ich zu ihm?"

"Julia", begann Elias langsam, "Ben ist", er atmete hörbar ein und aus, man konnte förmlich seine Trauer spüren, "Ben ist gerade noch mal so von der Klippe gesprungen, um es schön auszudrücken."

Meine Beine geben nach und ich lande wieder auf meinem vorherigen Platz. Abermals entgegnete ich meinem Anrufer nichts. Aber was hatte ich anderes erwartet. Nichts.

"Julia, wir sind auf der ITS, falls du zu uns kommen möchtest?"

"Uns?", frage ich schnell.

"Ja, Theresa und Vivi sind auch hier. Also-"

"Ja... Ja ich komme...", unterbreche ich ihn aufgelöst.

Ich sah auf und blickte direkt in die Gesichter von Niklas, Frau Sherbaz und Zoe. Mit gemischten Gesichtern starren sie mich an. Zoe sieht mich an und fragte:

"Und was ist mit ihm?", sie schluckte, "ist er... Ist er-"

"-Tod?", beendet ihre Großmutter den angefangenen Satz. Ich schaue sie geschockt an.

"Nein, er ist aus dem Op. Elias hatte angerufen, um zu fragen ob ich nicht auch zu ihnen komme."

Alle nickten langsam vor sich hin. Das war ziemlich gruselig.

Zoe sagte als nächstes:

"Ich denke, ich sollte mal Mama bescheid geben."

Sie ging aus dem Zimmer. Dicht gefolgt von Bradi, mit der kleinen Mira. Nun waren es nur noch Niklas und ich. Wir sahen uns an, ich wusste, dass er immer noch Gefühle für mich hegte und bis vor kurzen war es meinerseits nicht anders. Doch jetzt, was ist jetzt, ich liebe Niklas zwar noch, doch gehören meine Schmetterlinge im Bauch eben Ben und nicht ihm. Wie soll man das jemanden erklären der dich liebt. ich sah ihn mit einem halben Lächeln an. Ich sah in seinen Augen den Schimmer der Hoffnung, er wollte, dass wir jetzt in diesen Moment aufeinander herfallen, doch ich, was wollte ich? Ich lies mein Blick durch den raum schweifen, bloß nicht ihn in die Augen sehen, Julia, schrie ich mich selbst innerlich an.

"Julia, ich-"

Schon wieder öffnete sich die Tür und die zwei Sherbaz Frauen kamen zurück. Ich seufzte innerlich. Bevor Oma und Enkelin die Busstaben für ihre Worte sortiert hatten, meinte ich wie aus der Fontäne geschossen:

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 05, 2022 ⏰

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In aller Freundschaft- Die Jungen Ärzte- ff [In Bearbeitung] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt