Kapitel 24

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"Hat er dich angefasst?" knurrte Thomas noch immer wütend und führte mich mit wachsamen Blick zu meinem Zimmer.

"Nein, er ist nur mit dem Fahrstuhl gefahren" winkte ich ab und schloss die Tür auf.

"Was hattest du denn vor? Ich wusste nicht wo du warst" sagte er missmutig und folgte mir in mein Zimmer. Wir konnten froh sein, dass es hier niemanden sonst auf dem Stockwerk gab.

"Ich war bei meinem Dad. Führ dich nicht so auf, es ist doch alles gut" lachte ich und kickte meine Schuhe beiseite. Mein Vater bestand zwar darauf, dass ich in schicken Kleidern und halsbrecherischen Schuhen durch die Gegend laufe wenn wir hohen Besuch hatten, doch ich könnte ihm regelmäßig dafür ins Gesicht springen. Ich genoss das Gefühl meine gequälten Füße zu entspannen und schloss die Augen.

"Ich führe mich nicht auf." brummte Thomas und brachte mich damit abermals zum lachen, er konnte so süß sein wenn er wollte.

"Doch dass tust du. Du hast Angst um mich." fügte ich leise hinzu und drehte mich zu ihm um. Er sah mir direkt in die Augen und bei ihm konnte ich es ganz deutlich sehen. Ein Funke von Verletzlichkeit.

Er sagte nichts mehr. Seine Hände fanden den Weg an meine Hüften und seine Lippen zu meinen. Ein kleiner Seufzer entfuhr mir, was ihn dazu brachte mich noch dichter an sich zu ziehen. Schwer atmend löste ich mich von ihm und sah ein Schmunzeln auf seinen Lippen. Ich legte mir das Haar über die Schulter und sah ihn auffordernd an. Er grinste frech und machte sich mit flinken Fingern daran den Reißverschluss meines Kleides zu öffnen. Eine Gänsehaut berauschte mich. Unter dem hypnotisierendem Blick von Thomas fiel es mir wirklich schwer noch gerade zu stehen.

Mein Kleid hing nur noch locker auf meinen Schultern. Ich zog am Stoff und er glitt lautlos an mir herunter. Ein kalter Schauer erfasste mich und ich stand nun nur noch in meiner Unterwäsche vor ihm. Meine Wangen glühten doch ich hielt den Blickkontakt. Ein kalter Windhauch entstand und ehe ich mich versah legte Thomas mir meinen Morgenmantel um.

Ein winziger Stich der Enttäuschung machte sich in mir breit, gemischt mit Schamgefühl. Mechanisch ließ ich meine Arme in die Ärmel gleiten und Thomas knotete behutsam die Bänder vor meinem Bauch zusammen. Ich sah wieder zu ihm auf und er lächelte so sanft, dass ich jeden möglichen Zweifel verlor.

Er hob seine Hand und legte meine Schulter frei. Ein gequälter Blick folgte und ich schaute ebenfalls zu der freien Stelle. Mein Haut hatte sich lila gefärbt und deutete auf einen heftigen Bluterguss hin. Ich schaute wieder zu Thomas der sachte den Stoff zurecht zog.

"Ich werde ihn irgendwann dafür umbringen" schwor er. Thomas legte seine Stirn an meine. Ich berührte seine Wangen und sah ihn fest an.

"Dass wirst du nicht. Du bist ein guter Mensch" kurz herrschte eine ohrenbetäubende Stille. Er sah mich einfach nur an, mit einer Intensität die mir weiche Knie bereitete.

"Ich bin aber ein Vampir" flüsterte er. Ich lächelte. "Du weißt was ich meine"

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