Alcatraz

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PROLOG

„Ja umaljaju tiebja...(Я умоляю тебя...)“, hörte ich jemanden stockend sagen. „Ich verstehe dich nicht, wie oft noch?!“, sagte ich genervt. Die gekrümmte Gestalt war in Schatten gehüllt gewesen, weswegen ich sie nicht identifizieren konnte. Zu erst, als ich auf unerklärliche Weise in diesen feuchten, dreckigen, dunklen Raum aufwachte, hörte ich wie jemand an die Wand kratzte. Ich empfand Angst vor dem Unbekannten, doch tastete ich mich die Wand entlang, entlang zu diesem kreischenden Geräusch.

Die Gestalt hörte mit dem Kratzen auf, aber drehte sich nicht zu mir um, sondern flüsterte:

„Shto ty sdelal samnoi?(Что ты сделал со мной?)“ Ich schaute die Gestalt perplex an.

„Was??“ Sie fing an zu weinen. Ich versuchte ihren Arm zu berühren. Sie wich von mir, also ließ ich es lieber sein. „Wie bist du hier her gekommen?“ ,versuchte ich stattdessen. „Podjalusta, njet! (Пожалуста, нет!)“ Erst in diesem Moment verstand ich dass die Gestalt auf Russisch sprach. Leider konnte ich es nicht, weshalb ich nicht wusste was sie mir versuchte zu sagen. „Ich-kein-Russisch-können.“,sagte ich langsam,wobei ich mich völlig zum Affen gemacht habe. Als ich genauer auf die Gestalt geachtet habe, sah ich lange, verfilzte  Haare, die strähnig, ihren Rücken entlang fielen. Der Statur nach, war es ein Mädchen. Sie redete nun vor sich hin und wiederholte Wörter wie "Podjalusta" und "Njet". Dabei hielt sie ihre Knie zusammen und wippte vor und zurück. Ich sah keinen Sinn mehr ihr weiter versuchen zu helfen und ging auf die andere Seite des Raumes. Ich steckte meine Hände in meine Jackentasche und spürte eine glatte , kleine Packung.  Als ich sie herauszog ragten mehrere Kaugummistreifen heraus. Ich schaute gierig auf die Kaugummipackung. Ich spürte einen Blick der meinen Rücken durchbohrte. Sie beobachtete mich. Jeder meiner Bewegungen. Wenn ich mich nach rechts drehte , wendete sie sich nach rechts. Drehte ich mich nach links , war auch sie nach einer Weile auf der linken Seite des Raumes. Was war nur mit diesem Mädchen? Abgesehen, von ihrem Aussehen. Beachte sie nicht, dann vergeht ihr schon das Interesse an mir. Doch so war es nicht. Ich erkannte aus dem Augenwinkel heraus, dass ihr Blick sich nicht von mir abwendete. Und währenddessen sagte sie weiter Dinge, die ich nicht verstand. Ich sah wieder auf meine Kaugummipackung herab und fischte mir eines der Kaugummis heraus. Gerade als ich das Kaugummi in den Mund nahm und genüsslich darauf kaute, versuchte ich es mit noch einem Versuch. "Du weißt womöglich nicht, ob es hier einen Ausgang gibt?" Sie kam auf mich zu gehumpelt und ich sprang aus Reflex nach Hinten. "Da, ja hachju djiwachku"( "да, я хачю жывачку") "Wo gehts lang ?" Aber statt wie erwartet, zeigte sie nirgends hin. Ihr Blick ruhte auf meiner Kaugummipackung, die ich noch fest in den Händen hielt. Was wollte sie?    Als ich sie noch immer anstarrte, schaute sie auf mich herauf. Sie verursachte in mir das Gefühl von immer steigenderen Angst. Ich wusste immer noch nicht mit wem  ich zu tun hatte. Ich ging langsam in die nächste Ecke. Sie folgte mir mit einem minimalen Abstand, ich spürte wie sie langsam nach der Hand griff, wo ich meine Kagummipackung festhielt. Ich schlug ihre Hand weg. "Das sind meine Kaugummis.", knurrte ich. Sie ging auf mich zu und zog an meinen Haaren, ich schrie laut auf. "Was ist nur los mit dir??", schrie ich. Ich packte mir an meinen Kopf und rieb mir paar mal über die Stelle die höllisch schmerzte. Ich ballte meine Fäuste. Sie grinste. Das würde ich ihr noch rausschlagen. Ehe sie sich versah, schlug ich ihr mit meiner Faust in das farblose Gesicht. Sie stolperte nach hinten und verlor ihr Gleichgewicht. Als sie nach wenigen Sekunden wieder aufstand, floss ihr das Blut aus der Nase in den Mund. Sie kreischte und stürmte auf mich los. Ich taumelte und fiel zu Boden.  Diese Schwäche nutzte sie aus und saß sich rittling auf mich hin. Sie drückte mit ihrem rechten Knie auf meine Brust, so dass mir das Atmen schwer fiel. Beide ihrer Fäuste schlugen abwechselnd in einem stetig, bewährten Tackt auf mich ein, bis ich kaum noch etwas sehen konnte. Ich versuchte nach ihr zu greifen, die Kraft fehlte mir zu diesen wichtigen Schritt der mein Leben retten würde. Ich gab es schon beinah auf, doch dann überwältigte mich eine enorme Kraft und ich griff nach ihren verfilzten Haaren. Ich zog das Mädchen von mir und riss ihr ein Haarbüschel raus. "Mich legt keiner so leicht um!" Wobei ich noch vor einigen Augenblicken an mein Dahinscheiden glaubte. Sie heulte laut auf und weinte als sie ihr abgerissenen Haarbüschel vor sich sah. Ich griff ihr an die Kehle und drückte sie hinunter. Das Mädchen kam wohl schnell über ihren Haarverlust hinweg, denn sie griff mit der selben Stärke meine Kehle und schmiss mich gegen eine Wand. Ich spürte wie etwas brach, als ich gegen die Wand abprallte. Wer war dieses Mädchen-oder lieber was?

Taumelnd ging ich auf dieses Biest zu und packte ihr ins Gesicht. Sie biss mir in die Handfläche. Ich schrie, aber ließ nicht los. Stattdessen bohrte ich meine Nägel in ihre Augen. Sie schrie, weinte, dann schien sie flehend auf den Moment zu warten wo ich endlich los ließ. Doch der würde nicht auftreten. Ihr Blut floss meinen Unterarm entlang und tropfte dann auf ihr Nachthemd. Sie keuchte und ich zog meine Finger aus ihren Augenhöhlen. Ich schaute auf meine Hand herab die gerade eben noch in den Augen dieses Mädchens feststeckten. Das Mädchen lag leblos, ohne Augen auf dem Boden. Ich konnte das nicht länger mit ansehen. Also schloss ich meine Augen.'Die Hexe hat es verdient', redete ich mir ein. Ich öffnete die Augen und ich fing an zu schreien als ich auf den Boden sah. Nichts. Das Mädchen war weg. Ich befand mich nicht mehr in diesem ekligen Raum. Ich sah mich um. Um mich herum waren ein Bett, ein Schreibtisch und eine Kommode. Der Raum sah sogar recht gemütlich aus. Das dunkle Zimmer wurde mit Licht durchflutet und zwei Gestalten traten hinein. "Wir haben dich schreien hören, alles in Ord..." Die liebliche Stimme brach ab und die Frau begann zu schreien. "Was hast du nur getan??" , schrie die größere Gestalt, ein Mann, entsetzt. Ich folgte ihren entsetzten Blicken zu einer Lache aus Blut. Ich wusste in dem Moment was sie gemeint haben. Der Mann packte mich am Kragen meines Nachthemdes und schlug mir mit seiner großen Handfläche gegen das Gesicht. Er schlug mein Gesicht in die Richtung wo der abgetrennte Katzenkopf lag. Blut tröpfelte auf mich hinab. Es stammte nicht von mir, sondern von den Gedärmen die aus dem Katzenkörper herausfielen und über meinen Bett hingen.

Hey, ich hoffe euch gefällt die Story :) Ich würde micj freuen über feedback zu der Story- und natürlich Ideen.

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