Gewidmet an _Buecherwelt_
Die Mechanische Stimme hallte aus den Lautsprechern und gab den nächsten Halt an. Seoul Hauptbahnhof. Die Endstation für alle Fahrgäste und auch der Grund, warum alle ausstiegen als der Zug hielt. Ein paar Minuten später, die Menschen hatten alle den Bahnhof verlassen, stieg ein junger Mann in das Fahrzeug. Er besaß Orangene Haare, die leicht zerzaust waren. Sein Blick galt dem eines Blinden. Er war leer, ohne Wünsche, Träume und Hoffnungen. Obwohl er noch so jung war, war er schon müde vom Leben. Ein Grund, weshalb er in den Zug stieg. Normalerweise fuhren nach Mitternacht keine mehr, dachte zumindest der Großteil der Bevölkerung aber da irrten sie sich. Nur wenige wussten, dass es Punkt Mitternacht erst so richtig anfing, denn da waren die sogenannten "Suicide Trains" unterwegs. Sie fuhren ins Nirgendwo und waren für all die Menschen gedacht, die gerne sterben wollten. Still setzte sich der junge Mann auf einen der leeren Sitze und wartete darauf, dass der Zug abfuhr. In der Zwischenzeit sah er sich etwas um. In dem ganzen Abteil befand sich keine weitere Menschenseele, die Wände waren leicht vergilbt und die Sitze waren komplett abgenutzt, zudem unbequem.
"Der Zug fährt nun ins Nirgendwo, genießen Sie Ihre Fahrt! Speisen und Getränke werden im Speisewaggon serviert. Ein schönes sterben, wünsche ich."
sagte die weibliche Stimme aus den Lautsprechern. Ab jetzt würde es keine Durchsagen mehr geben, nur noch eine für den Zwischenhalt, was unser Orangehaariger junger Mann noch nicht wusste. Wie auch? Es war seine erste und vermutlich auch letzte Fahrt mit diesem Zug. Die Lichter an der Decke flackerten ab und zu, mal gingen sie für ein paar Sekunden sogar ganz aus. Still und leise hingen alle, die sich bewusst noch in diesem Zug befanden, ihren Gedanken nach. Sollte das jetzt wirklich das Ende sein? Würden sie heute sterben? War es eine gute Entscheidung von ihnen, hier einzusteigen? Die Zweifel übermannten viele, weswegen man nach einer halben Stunde schon verzweifelte leise Schluchzer hören konnte. Den jungen Mann jedoch ließ all dies nicht aus der Bahn werfen. Er war noch immer fest entschlossen, heute zu sterben. Plötzlich ging das Licht wieder aus und es war dunkel für den Bruchteil einer Sekunde. Neben dem Orangehaarigen Mann war ein leises Schnarchen zu vernehmen. Erschrocken drehte er sich zu diesem Geräusch um und sah einen Minthaarigen neben ihm friedlich schlafen. Wie war er dort bloß so unauffällig hingekommen? Am Anfang der Fahrt, war dieser Sitz doch noch leer.
Mit einem mal öffnete der bis eben noch schlafende Mann seine Augen und blickte zum Orangehaarigen.
"Soso, du auch hm?"
fragte er.
"Was ich auch?"
"Wie ist dein Name?"
stellte der Minthaarige, die Frage seines Gegenüber ignorierend, die nächste Frage.
"Jimin. Und wer bist du?"
"Nenn mich einfach Suga."
"Wie bist du hier her gekommen? Ich meine, am Anfang als der Zug Abfuhr, war der Platz noch frei..."
"Ich bin immer hier. Nur manchmal wechsle ich einfach die Plätze. Wird auf Dauer eben unbequem."
gab Suga monoton zurück.
"Aber ich hab dich gar nicht gesehen, wie du die Plätze gewechselt hast."
"Es soll mich auch niemand sehen."
Damit blieb es eine Weile erstmal still. Niemand sagte etwas, beide hingen ihren eigenen Gedanken nach. Der Zug fuhr von Stunde zu Stunde immer schneller und schneller. Man könnte meinen, er würde bald aus den Schienen fliegen. Doch die Insassen bekamen davon nichts mit.
"Wieso bist du eigentlich hier in den Zug gestiegen? Du siehst nicht danach aus, als hättest du schon deine Lebensfreude verloren."
fragte Suga.
"Hab ich aber. Niemand mag mich, alle wollen nur noch, dass ich verschwinde und mein Freund liegt im Koma. Da will man doch nicht mehr weiter leben oder?"
"Ob du weiter leben willst oder nicht, das alles entscheidet nur die eigene Seele. Man selbst hat keinen Einfluss darauf. Du gehörst hier eigentlich nicht hin, Jimin. Das hier ist der Zug in den Tod. Sicher, dass du sterben willst?"
"Ich... Ich weiß nicht. Denk schon..."
Somit war es wieder still. Die verzweifelten Schluchzer vom Anfang hörte man auch nicht mehr. Jeder schlief, mit Ausnahme von Jimin. Verwundert sah der Minthaarige ihn an.
"Wieso schläfst du noch nicht? Du bist mir echt ein Rätsel..."
"Huh? Wieso? Sollte ich denn schlafen?"
fragte Jimin verwirrt.
"Jimin, normalerweise verirren sich hier hin nur die Seelen, die wirklich keine Lust mehr am Leben haben. Der Zug wird auch nur für solche Leute sichtbar, wenn er nicht gerade als normaler Zug unterwegs ist. Und, dass du ihn noch als normalen Zug wahrgenommen hast, ist unmöglich, dafür sorge ich tagtäglich. Die leblosen Seelen müssen vom Zug angezogen werden, du jedoch besitzt noch keine leblose Seele. Wieso also bist du im Zug? Ich versteh das nicht! Ich verstehe das alles wirklich nicht! Nachdem die Leute, die nicht mehr leben wollen, in den Zug gestiegen sind sorge ich dafür, dass sie vor der Entscheidungsstation einschlafen und bis zum Ende in den sicheren Tod durchfahren! Da Leute mit toter Seele nicht mehr leben wollen, brauchen sie auch keine Entscheidung mehr! Dieser kurze Zwischenstopp ist nur für mich da, wenn ich mal ne Pause brauche verdammt!"
regte sich Suga auf und wurde mit jedem Wort lauter und verzweifelter. Jimin hingegen, saß ruhig da und hörte dem Gerede aufmerksam zu. Danach streckte er seine Hand aus und legte sie auf Sugas Wange, streichelte darüber.
"Beruhige dich. Ich bin ja hier..."
Der Minthaarige beruhigte sich und sah in Jimins wundervolle Augen. Eine Träne floss seine Wange hinunter und ihm wurde klar, was hier gerade passierte. Die Realität holte seine Fantasie ein, die ihm vormachte der Herrscher über diesen Zug hier zu sein. Denn eigentlich, war er selbst jemand der sterben wollte, da ihn nichts mehr auf dieser Erde hielt. Und Jimin, dürfte eigentlich nicht mehr existieren. Er war ja der Grund, weshalb Suga in den Zug stieg.
"Jimin... Ich will das nicht..."
Ruhig lächelte der Orangehaarige Suga an.
"Es wird alles gut. Vertrau mir, Liebling."
"Ich... Ich hab dich so vermisst! Wieso... Wieso hast du mir das vor zwei Jahren bloß angetan?! Wieso bist du mit diesem Zug gefahren?!"
schrie Suga und fing nun endgültig an, zu weinen. Kurz darauf warf er sich in Jimins Arme.
"Ich konnte nicht mehr, Yoongi."
antwortete Jimin und fing an, Suga beruhigend über den Rücken zu streicheln.
"Lass uns die Fahrt genießen, bis du auch tot bist. Wir können kuscheln, was meinst du?"
Ein lächeln schlich sich auf Yoongis Gesicht und er nickte kurz, sah hoch zu dem jüngeren.
"Ich liebe dich, Jimin."
"Ich liebe dich auch, Yoongi."
Und somit verbanden beide ein letztes mal ihre Lippen miteinander, bevor Yoongi und die anderen Insassen in den Tod stürzten. Selbst ein Selbstmordzug, kann liebende wieder zusammen führen, wenn auch auf grausamer Art und Weise. Denn, die wahre Liebe überwindet immer den Tod und währt ins Unendliche.
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✏🏁KPop One Shots
Fanfic>ONE SHOTS< Eine One Shot Sammlung über verschiedene KPop Shippings :) Wenn ihr Wünsche habt, nur her damit :3 !MIT SMUT! ~~~~~~~☆~~~~~~☆~~~~~~☆~~~~~~ Genre: Yaoi Fanfiktion Pairs: Random Veröffentlicht am: 17.06.2018 Beendet am: - [Ps.: Die Fan...