chapter six;

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Minju

Es war als würde mir das viel zu eng geschnürte Korsett die Luft aus den Wangen quetschen, meinen Kopf daher so leicht wie eine Taubenfeder erscheinen lassen.
Mein ganzer Körper kribbelte, die Nervosität vernebelte mir die Sinne und es war als müsste ich mich jeden Moment übergeben. Ich verabscheute es, nicht die gesamte Kontrolle über meinen Körper zu besitzen.

"Ihr seht bezaubernd aus, eure Hoheit. Prinz Shinyuk wird ganz begeistert sein", hörte ich eine meiner Zofen sagen, die damit beschäftigt war mehrere Haarspangen auf meinem Kopf zu befäßtigen, deren Köpfe mit blauleuchtenden Diamenten verziert waren. Ich gewann mir ein sanftes Lächeln ab, welches ich ihr nur präsentierte, damit sie mich nicht danach ausfragte, ob mit mir alles in Ordnung sei.
Nach dem Gespräch mit Hoseok, einem Soldaten unserer königlichen Leibgarde, fühlten sich meine Schultern zwar von einer deutlichen Last befreit, jedoch war es noch immer so, als seien meine Füße in Betonklötze gehüllt; als würden mich diese auf den Boden der Tatsachen gefangen halten und erlaubten es mir nicht, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.

"Soljin, kann ich dir eine Frage stellen?", platzte es dann aus mir heraus, meine Nerven inzwischen Purzelbäume schlagend. Meine Zähne verfingen sich auf meiner Unterlippe und ich spielte nervös mit dem Saum meines Kleides. Der zart blassblaue Stoff, der mit Abertausenden kleinen durchsichtigen Brillianten bestückt war, verschlug mir den Atem, als ich ihn zum ersten Mal erblickte.

"Natürlich", lächelte sie freundlich, als sei es perfekt einstudiert. Einer Prinzessin durfte man niemals etwas abschlagen. "Alles was Ihr wollt, Prinzessin"
Sie griff nach einem kleinen Fläschchen aus gefärbten Glas, welches zu meiner Rechten auf dem kleinen Tisch stand, vor welchem ich mich niedergelassen hatte, damit Soljin und Jaehwa sich in Ruhe um mein Haararrangement und Make Up kümmern konnten.

Ich atmete tief ein, während ich ihre warmen Hände auf meinen freien Schultern spührte, die eine Flüssigkeit auf meiner Haut verteilten, über meinen Nackenbereich glitten. Duftöl, dachte ich mir, als ich den wohligen Geruch von Rosenblüten vernahm.
"Ich-", setzte ich an. "Du bist verheiratet, richtig?"

"Oh", sagte sie etwas zurückgenommen, niemals das warme Lächeln verlierend. "Eine ziemlich private Frage, eure Hoheit"

"Entschuldige, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Du musst nicht-"

"Aber nicht doch, Prinzessin", lachte sie auf und verkorgte das kleine Fläschen wieder nach getaner Arbeit. "Ich war nur etwas überrascht, das ist alles. Um eure Frage zu beantworten: ich bin verheiratet, das ist korrekt. Seit drei glücklichen Jahren"

Als sie ihre Antwort aussprach breitete sich ein noch breiteres Grinsen auf ihren rosa Lippen aus, falls dies überhaupt möglich war und auch meine Brust füllte sich plötzlich mit einer Wärme, bei ihrem fröhlichen Anblick.
"Erzähl mir etwas über deinen Mann", forderte ich sanft auf. Ich wollte nicht zu forsch rüberkommen. "Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht."

"Aber keines Falls", entgegnete sie kopfschüttelnd. Als nächstes nahm sie einen kleinen Pinsel zur Hand und dazu ein rosanes Puder, welches Jaehwa Minuten zuvor auch für meine Wangen verwendet hatte und begann es auf meinem Schulterblättern zu verteilen, um dort etwas Farbe auf meiner weißen Haut erscheinen zu lassen.
"Für den etwas südlichen-Look", erklärte sie mir worauf ich verständnisvoll nickte. Jedoch konnte kein Puder verstecken was ich wirklich war: eine Eiranerin, eine Nördliche, unerwünscht in diesem Terretorium.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 12, 2018 ⏰

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Sing me the song of ice and fire ; pjm & jjk (jikook)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt