PROLOG - ???

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Hey Wölfchen!

Endlich geht es los mit der Arthas Story!

Wie gefällt euch das Cover?

Bitte denkt daran, dass diese Story teilweise sehr grausam sein wird, also lest sie nicht, wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr damit zurecht kommt!

Ich bin gespannt, wie ihr dieses neue Stilelement finden werdet und hoffe für die, die es lesen, dass es euch trotzdem gefällt!


Die Luft war heiß und stickig. In den Sommermonaten war sie es immer. Im Winter war es eiskalt. Man sollte meinen, dass sie ihre Waren gegen Krankheit, Kälte und den möglichen Tod sichern würden, aber sie waren ersetzbar. 

Sie hatte so viele schon kommen und gehen sehen. 

So viele. 

Keine älter als 30. 

Nicht, dass sie in diesem Alter nichtmehr wertvoll waren, nein, sie schafften es einfach nicht bis dahin. Entweder wurden sie von den Kunden mit etwas infiziert oder ihre Grausamkeiten kosteten sie das Leben. Einige erlagen den Folgen der Drogen, die man ihnen verabreichte, aber die allermeisten von ihnen starben an den folgen der unerwünschten Kinder. 

Oft genug wurden sie aus ihnen heraus geprügelt. Manchmal starben die Föten früh an den Folgen der Drogen, des Nahrungsmangels, der fehlenden Hygiene oder allem zusammen und dann nahmen sie ihre Mütter meistens mit. 

Sie hatte mindestens doppelt so viele Kinder sterben oder tot geboren werden sehen wie sie Frauen und Mädchen betrauert hatte. Man sollte meinen auch hier gegen würden sie geschützt, nicht aus dem Wunsch zu helfen sondern weil sie dann weniger wert waren, aber es gab viele grausame Menschen die gerade daran Freude hatten. 

Sie selbst hatte drei Kinder geboren. Keines davon war größer als eine Handvoll gewesen und nicht eines hatte sie bis zum Schluss ausgetragen. Es war unnötig daran zu erinnern, dass keines davon überlebt hatte. Sie war selbst erstaunt, dass ihr Körper es dieses mal geschafft hatte bis zum Schluss durchzuhalten. Trotz der Schläge und Tritte, trotz der Wunden von Klingen, Peitschen und Fäusten und des Hungers, der Hitze und den vielen Infektionen. Der Husten begleitete sie seit mehreren Monaten. Sie hatte keine Hoffnung, dass das Kind oder sie die Geburt überleben würden. 

Vielleicht hielt ihr Körper es deshalb zurück. Nach ihrer eigenen Rechnung hätte es vor mehr als einem Monat geboren werden müssen. Seit ein paar Tagen spürte sie die Tritte des Ungeborenen nicht mehr. Seitdem wurde ihr Körper schwächer. Sie wusste das sie fieberte. 

Sie nahm es den anderen nicht übel, dass keiner das Essen mit ihr teilte, wenn sie sich selbst nicht mehr füttern konnte. Freundschaften brachen einem hier nur das Herz. Denn keine überstand hier unten und es tat mehr weh, die anderen sterben zu sehen, wenn man ihre Geschichte kannte. 

Sie schloss die Augen. Erst vor kurzem hatte man sie zurück auf ihr Lager gezogen. Sie roch nicht mal mehr die widerliche Mischung aus den verschiedensten Körperflüssigkeiten, die den Strohgefüllten Sack, der ihr Bett war, durchtränkten. Alles was ihren Kopf beschäftigte war die Hoffnung, dass es nun bald vorbei war. Dass es vorbei war, bevor der nächste Kunde kam. Sie spürte die Schmerzen nicht mehr, als sich ihr Körper qualvoll zusammen zog um den toten Säugling endlich abzustoßen. Sie hörte das Wimmern der anderen Frauen und Mädchen nicht mehr, die alle die Frau, die sich nie hatte brechen lassen bewunderten und wussten, dass sie diesmal aufgegeben hatte. Sie driftete langsam ins Dunkle und alles woran sie dachte waren die Augen des Mannes, dem sie vertraut hatte. 

In einer strengen, reichen Familie geboren war sie ausgebrochen und der Liebe gefolgt. Er war so alt gewesen wie sie. Selbst reich, gepflegt, ein perfekter Gentleman. Doch all das war nur Fassade gewesen. Sie war keine Woche bei ihm gewesen, da hatte er sie her gebracht und sie hatte ihn seitdem nicht mehr gesehen. 

Damals hatte sie seine grünen Augen geliebt. Sie hatten sie an Arthas Menethil erinnert. Den Prinzen aus dem Spiel, dass ihre Freunde hatten spielen dürfen. Für sie war so etwas nicht erlaubt gewesen. Aber immer hatte sie von ihm geträumt. Am Anfang, dass er sie rettete. Dann später, dass er sie holte und in seine Armee der Untoten aufnahm, damit sie sich rächen konnte. 

Doch es war lange her, dass sie solche Träume gehabt hatte. Nun träumte sie nur noch von der Leere. Sie war ihre Heimat, ihre Erlösung. Sie schenkte  ihrem Geist Ruhe vor der Realität und endlich, endlich driftete sie endgültig dorthin ab und musste nie wieder zurück kommen in diese Welt...

Über den Dächern von Tokyo schrie die abgesannte Banshee ihr Klagelied über das grausame Leben des Mädchens und machte sich auf den Weg zurück in die Welt in die sie es bringen würde.


Stranded in Azeroth - ArthasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt