Sport, Schmuck und Piraten

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Montagnachmittag warf Jensen seine Sporttasche in den Escalade, da er sich mit Jared im Fitnessstudio treffen wollte.

Er hatte gerade den Motor angelassen, als ein Glitzern im Fußraum des Beifahrersitzes seine Aufmerksamkeit erregte. Er beugte sich hinüber und stellte fest, dass es Kathryns Armband war.

Nachdem er es aufgehoben hatte, bemerkte er, dass der Verschluss gerissen war. Auch wenn er kein Experte war, erkannte er, dass es ein recht wertvolles Stück war und er vermutete, dass Kathryn sich ärgerte, dass sie es verloren hatte.

Er beschloss es beim Juwelier in der Nähe des Fitnessstudios reparieren zu lassen und es ihr später vorbeizubringen. Vorsichtig steckte er das Schmuckstück in seine Hosentasche und fuhr anschließend rückwärts aus der Einfahrt.

Zwanzig Minuten später parkte er auf dem Parkplatz des Fitnessstudios. Jared war noch nicht da und er nutzte die Zeit, um zum Juwelier hinüberzugehen. Der ältere Mann hinter der Ladentheke war sofort bereit sich der Sache anzunehmen und versprach das Armband innerhalb der nächsten anderthalb Stunden zu reparieren. Er stellte Jensen einen Abholschein aus und der beeilte sich zurück zum Parkplatz zu kommen, wo Jared ihn mittlerweile erwartete.

Die Männer grüßten sich und Jay fragte, wo Jensen gewesen war, während der seine Sporttasche aus dem Auto holte. „Ich war bei dem Juwelier um die Ecke, weil ich ein Armband reparieren lassen will."

„Was denn für ein Armband?", fragte Jared und lief neben seinem Freund Richtung Eingang des Fitnesstempels. „Kathryns. Sie hat es in meinem Auto verloren. Der Verschluss ist gerissen."

„Äh, warte mal. Kathryn? Die, die sich nicht mit dir verabreden wollte? Wie kommt ihr Armband in dein Auto?"

Während die Männer das Fitnessstudio betraten, zur Umkleide gingen und sich umzogen, erzählte Jensen, wie doch noch ein Date zustande gekommen war. Als sie sich umgezogen hatten und zu den Geräten gingen, beendete er seine Erzählung. Jareds Augen waren währenddessen immer größer geworden.

„Wow, also ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Erstmal freut es mich, dass du doch noch ein Date bekommen hast und es scheinbar gut gelaufen ist."

„Danke", antwortete Jensen und begann nebenbei sich aufzuwärmen. Jared war dafür noch viel zu abgelenkt und blieb einfach stehen.

„Und sie hat also eine Tochter?", fragte er.

„Ja, sie heißt Mila und ist etwa so alt wie Logan."

„Stört es dich, dass sie ein Kind hat? Ich meine..."

„Nein", wurde der größere der beiden Männer von seinem besten Freund unterbrochen. „Versteh mich nicht falsch. Ich weiß, dass es mit Kindern nicht immer einfach ist. Ich sehe das doch bei meinem Bruder und seiner Frau. Wie oft müssen sie der Kinder zuliebe zurückstecken, aber du weißt, dass ich Kinder mag."

„Ja klar, das weiß ich und ich weiß auch, dass du nicht so oberflächlich bist und dich davon abschrecken lässt, aber ich stelle mir das schon schwierig vor. Vor allem wenn man ständig mit dem leiblichen Vater in Konkurrenz treten muss." Jared sah ihn entschuldigend an. „Ich hoffe du hältst mich jetzt nicht für einen Arsch, der dir was ausreden will. Du weißt selber, dass ich Kinder auch gern mag. Ich will nur sagen, dass du das nicht zu blauäugig sehen solltest."

Lächelnd schüttelte Jensen den Kopf. „Ich bin nicht mehr siebzehn und völlig naiv. Außerdem weiß ich noch nicht, ob und was sich zwischen Kathryn und mir entwickelt, deshalb bringt es nichts, sich schon verrückt zu machen und was ihren Vater angeht, da wird es wahrscheinlich keine Konkurrenz geben. Der Mann ist tot."

„Was?" Jared sah zu gleich entsetzt und überrascht aus. „Wie?"

Jensen erzählte ihm, was er über Milas Vater erfahren hatte und wie er zwei Tage zuvor, reagierte auch Jared fassungslos. „Das ist ja schrecklich. Wie kommt Kathryn damit klar?" Jensen zuckte mit den Schultern und antwortete: „Sie wirkt so, als hätte sie das gut verarbeitet. Aber irgendwas ist mit ihr. Ich kann es nicht richtig erklären. Irgendwie wirkt es so, als hätte sie eine Mauer um sich errichtet und vor allem habe ich zwischendurch den Eindruck, dass irgendwas sie belastet. Als sie mir das von Chris -so hieß Milas Vater- erzählt hat, dachte ich erst, dass das der Grund ist, aber das ist es nicht."

Gone Upside DownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt