Kapitel 5

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,,Ich würde dir so gerne bei etwas helfen, Elena!" Jane kämpfte sich auf die Füße. Ihr Knöchel schien sich nicht bessern zu wollen. Doch die immerzu beschäftigte Hausfrau und Mutter tat ihr leid.

,,Nein nein mon joli. Du wirst dich ausruhen und deinen Knöchel schonen- Er sieht ja schon schlimm genug aus. Ich schaffe das schon, außerdem bin ich ja nicht allein", ein Lächeln in Richtung Lisbeth folgte, ,,Lisbeth hilft mir ja ordentlich." 

,,Elena, ich würde so gerne mal wieder in die Stadt fahren. Hast du etwas dagegen? Ich habe das alles dort schon so lange nicht mehr gesehen!" Lisbeth blickte verträumt durch das weit geöffnete Fenster an der Westseite des Hauses. 

,,Bien sûr! Sehr gerne. ich müsste sowieso noch ein paar neue Stoffe kaufen. Wir müssen nur auf unser verletztes Entlein aufpassen." Die Beiden blickten mit gespielt mitleidvollem Blick in Janes Richtung.

,,Ich werde euch schon nicht davon hüpfen!"



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Der nächste Morgen

,,Ich denke, das war wirklich eine gute Idee. So können wir uns alle ein bisschen ablenken." Jane saß neben Elena auf dem Kutschbock, als sie aufbrachen. Lisbeth hatte es sich hinten mit den kleinen bequem gemacht. Sofort zog sich ein Schatten über Elenas Gesicht.

,,Ja, ist wohl war."

Jane die um Elenas Willen nicht mehr darüber reden wollte, fragte Lisbeth: ,,Du, gibt es bei euch eigentlich auch andere Läden außer den Gemischtwarenladen?"

Lisbeth, die den Wink anscheinend verstanden hatte, meinte: ,,Hm. Also damals gab es nur den Einen. Und eine Pfandleihe. Elena, hat sich daran etwas geändert?"

,,Ja, eine ganze Menge. die Stadt ist inzwischen groß geworden. Es gibt zusätzlich noch eine Schneiderei, ein Theater und eine Bibliothek-"

,,Eine Bibliothek?! Oh du meine Güte da müssen wir hin! Bitte Elena können wir in diese Bücherei. Ich habe nur ein Buch hier her mit gebracht und ich vermisse das Lesen ganz schrecklich!"

,,Natürlich können wir. Ah schaut! Wir sind schon da!"

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,,Das ist wohl eine der schönsten Bibliotheken die ich je gesehen habe! Siehst du dieses Holz? Ist das Kirschholz?"

Jane kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das dunkle Holz, aus dem die meterhochen Regale gefertigt waren, glänzte im Schein der vielen Lampen. 

,,Aber sie ist doch recht klein, oder Jane? In London gibt es da viel Größere." Lisbeth runzelte die Stirn, als sie den Raum voller Bücher betraten. 

,,Doch in London ist keine so liebevoll gestaltet. Seht euch das an!" ,Jane lief mit schnellen Schritten zu einem Bücherregal, ,,die  Bücher sind alphabetisch geordnet und hier im Holz eingekerbt stehen die jeweiligen Buchstaben!" Jane war hin und weg. Hier könnte sie ohne Probleme den Rest des Tages bleiben. Diese vielen Bücher, der Geruch nach alten Seiten, der Staub der sich Zentimeterweise auf den Büchern angelagert hatte. All das schien ihr so unvergleichlich schön zu sein. Spontan dankte sie Gott für diese wundervollen Bücher. Plötzlich riss ihre Schwägerin sie aus ihren Gedanken. 

,,Meine Lieben. ich verschwinde dann mal und suche nach den Stoffen. Ich denke, in einer Stunde sollte ich dort fertig sein. Lasst euch aber ruhig Zeit. Ihr seit schließlich zu Besuch hier." Sie zwinkerte ihnen zu und verließ die Bibliothek. Und schon verschwand Jane wieder hinter einem der großen Bücherregale. 

Nach einiger Zeit verließen auch Jane und Lisbeth das alte Gebäude. Was wohl in dieser alten Stadt noch so auf sie wartete?

,,Wir müssen es wirklich genießen hier zu sein." Jane lief neben Lisbeth her und atmete die frische Luft ein. Plötzlich erfüllte Freude ihr Herz. 

,,Und was, deiner Meinung nach sollen wir tun?" 

Jane lachte laut auf. 

,,Wie wäre es mit einem Spaziergang durch die Stadt, einem Abstecher ins Theater und etwas rumblödeln bei einer alten Statue?" Jane drehte sich, sodass ihr Rock zu fliegen schien. Erst als die gegen etwas hartes stieß hörte sie auf zu lachen und blieb stehen. Ganz außer Atem drehte sie sich um und stand geradewegs vor einem ihr fremden jungen Mann. 

,,Wow", stieß der Mann hervor, ob es wegen der unangemessenen Nähe oder ihrem Auftritt von gerade eben lag, konnte Jane nicht sagen. 

,,Guten Tag", meinte Jane schnell und trat einen Schritt von ihm weg. 

,,Guten Tag auch", er grinste verschmitzt. Sein Lächeln hatte so eine freche Art, das gefiel Jane nicht. ,,Darf ich mich vorstellen. Mein Name ist Conor McDonagh. Sehr erfreut", er machte eine, wie Jane schien, altmodische Verbeugung. 

,,Mr McDonagh", Lisbeth war nach gekommen und nickte dem jungen Mann zu. 

,,Und wie sind die Namen dieser entzückenden jungen Damen?" 

Jane errötete vor Scham. ,,Entschuldigung. Jane Harrison. Das ist Mrs Lisbeth Nolan."

,,Schön Sie kennen zu lernen. Sind sie denn ganz alleine hier unterwegs? Die Stadt ist nicht mehr so sicher wie früher."

,,Oh, wir haben ja uns. Außerdem ist meine Fast-Schwägerin im Gemischtwarennladen."

Der junge Mann blickte Jane an. ,,Dann darf ich davon ausgehen das sie verlobt sind?" Er Lächelte leicht. 

,,Ja" Jane strahlte. Ihre überschäumende Freude war noch nicht vergangen. 

,,Meine Glückwünsche. Nun, meine Damen ich denke trotzdem, ich sollte sie begleiten. Wie war das, Spaziergang durch die Stadt, einem Abstecher ins Theater und etwas rumblödeln bei einer alten Statue? Da bin ich dabei." Mr McDonagh hatte dunkles Haar und stechend blaue Augen die sich je nach seinem Gesichtsausdruck zu verändern schienen. Etwas überfordert nickte Jane. Sie kannte diesen Mann nicht, aber schien ein vollendeter Gentleman zu sein. 

The End of tearsWhere stories live. Discover now