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Gabriel war oft allein. Er war ein Mann, der seine besten Jahre schon hinter sich hatte. Die Jahre, in denen jede Nacht eine Party war. Die Jahre, in denen die schlimmsten Kater nichts im Vergleich zum Leid des alten Mannes waren, der Gabriel geworden war. Und er war gefangen in seinem Tagesablauf, in seinen selbst aufgestellten Regeln. Morgens und abends und in der Mitte waren die Kinder, die noch Platz gefunden hatten. Kinder gaben Gabriel das Gefühl, nicht so alt zu sein. Kinder mit ihrer Lebensfreude und Lebenslust. Kinder waren etwas wunderbares, für Gabriel, aber auch für viele andere.

Gabriel verlebte die ihm bleibenden Jahre in seinem immer gleichen Trott. Und für Joanna und Urban änderte sich alles, so schnell, so plötzlich. Als Urban adoptiert wurde und da plötzlich noch jemand war, den niemand kannte und der über Urban bestimmte. Joanna durfte Urban besuchen, aber Urban nicht Joanna; nicht dass seine Adoptiveltern es verboten hätten, es waren Joannas Eltern. Urbans neue Eltern waren nett und freundlich, und so anders als Gabriel, nicht so still und zuhörend sondern eher aktiv und vital, aber Joanna und Urban gewannen seine neuen Adoptiveltern lieb. Es war ein junges Ehepaar, und sie konnten keine Kinder bekommen, hatten aber seit jeher den Wunsch gehabt, transsexuellen Kindern ein normales Leben zu ermöglichen. Für Urban war es okay, eine neue Familie zu haben, und für Joanna war es okay, dass Urban eine neue Familie hatte. Die Eltern mochten es, wenn Joanna vorbeikam, denn sie war eine wichtige Bezugsperson für Urban.

I only see my goals, I don't believe in failure.
Cause I know the smallest voices, they can make it major.
I got my boys with me atleast those in favor
And if we don't meet before I leave, I hope I'll see you later.

~ 7 Years by Lucas Graham

Sweet dreams and forget about todayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt