Urban mochte seine neuen Eltern, keine Frage. Sie mochten ihn auch. Seit langem fühlte er sich beim Einschlafen geborgen. Joanna mochte sie auch, Urbans Eltern behandelten sie wie ein zweites Adoptivkind. Es dauerte nicht lange, bis Joanna sie lieber mochte als ihre leiblichen Eltern. Sie erzählte Gabriel davon und er freute sich, dass sie so ehrlich war, und er fragte vorsichtig nach bei Urbans Eltern aber die wollten nur ein Kind adoptieren, obwohl sie Joanna sehr mochten, aber beide Elternteile konnten sich die feine Verbindung zwischen Zwillingen nicht vorstellen. Das ziehen im Herz, wenn sie sich einmal uneins waren, das Mitgefühl, basierend auf der enormen Ähnlichkeit. Joanna konnte oder musste also bei ihren Eltern weiterleben und es funktionierte irgendwie auch, aber beide schmerzte es, wie es seit ihrer Trennung immer war, nicht zusammen zu wohnen, zu schlafen, zu essen, einzuschlafen und zu sein. Gabriel mochten beide nach wie vor, bloß mochte Gabriel sich immer weniger. Wenn Gabriel abends die "verbotene Nummer" wählt und bestellt, als ginge es um eine Pizza, und wenig später steht eine junge Dame vor der Tür, die er bezahlt, damit sie "nett zu ihm ist", wie er es sagen würde, sollte er das ganze je Joanna und Urban erklären. Und nach immer genau anderthalb Stunden steht das zurechtgemachte Mädel wieder auf, sucht sich ihren Mantel und ihre Schuhe und wartet auf den nächsten, der sich sie aussucht wie den Belag auf der Pizza.
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Sweet dreams and forget about today
Teen FictionGabriel - der alte Herr Joanna und Urban - die jungen eineiigen Zwillinge