Kapitel 2 (REMASTERED)

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Total geladen lief ich durch das Schloss und bog um eine Ecke. Jetzt war er wirklich am Tiefpunkt angekommen. Ich konnte mich gar nicht beruhigen, mein Herz raste und ich hörte das Rauschen des Blutes durch meinen Körper in meinen Ohren.
Es geht einfach nicht mehr, dachte ich. Ich passe hier nicht her.

Ich lehnte mich an die kalte Burgwand und schloss kurz die Augen, nur um sie kurz darauf angestrengt zuzukneifen und lauschte. Ein immer lauterwerdendes Klappern, gefolgt von einem :"Los, wir müssen sie finden!" verriet mir, dass der König das Gespräch wohl noch nicht für  beendet erklärt. Höchste Zeit, zu verschwinden.

Ich war gerade aus dem Schloss raus, als die Wachen hinter mir brüllten, sie hatten mich wohl entdeckt. Sie umscharrten mich regelrecht und einige zielten mit ihren Speeren auf mich, was ich einfach verspotten musste. Der Speer einer Wache, welche erst seit ein paar Wochen im Dienst unserer Familie stand, zitterte besonders stark und ich grinste. Bestimmend ging ich einen Schritt auf ihn zu, während er um genau diesen Abstand zurückwich. "Lächerlich." beurteilte ich ihn.
"Ihr alle. Alle seid ihr lächerlich. Ihr wagt es, die zukünftige Königin mit euren jämmerlichen Waffen zu bedrohen?" Nach und nach sanken die Speere herab, während mein Körper vor Adrenalin geradezu bebte. "Dachte ich mir." Ich öffnete ein Wurmloch. "Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet. Ich habe nachzudenken." Sprach ich und trat in mein Wurmloch ein. Doch anstatt wie normalerweise einfach an meinem geheimen Seeufer zu sein, wo ich immer hinging, wenn ich nachdenken musste, verzerrte sich um mich herum alles und leuchtete in sämtlichen, mir bekannten Farben auf. Irgendetwas lief hier nicht ganz richtig. Mir wurde übel. Die Verzerrungen wurden immer schlimmer, gefolgt von einem immens hohen Ton, einem ohrenbetäubendem Klirren und schlussendlicher Ohnmacht.

"Hey.. hey! Wach auf!" Unsanft wurde ich an meiner Schulter gerüttelt. Vorsichtig öffnete ich die Augen. "Lass mich in Ruhe, Tamara.. Ich hab einen Morzkater." Ich erkannte nur smaragdgrüne Augen, die über mich gebeugt waren. "Du bist wohl ungünstiger aufgeschlagen, als ich dachte."
Das war nicht Tamara. Das war nichtmal eine weibliche Stimme. Ich riss meine Augen auf und hechtete auf. "Wer bist du, von wo kommst du, wie kommst du hier her und was willst du hier?" Fragte ich bedrohlich, während sich meine Sinne langsam wieder manifestierte und ich meinen Gegenüber langsam nicht mehr doppelt sah. Ich musterte die Umgebung doch ich konnte sie nicht zuordnen.
"Ich glaube, nicht, dass du in der Position bist, irgendwelche Fragen zu stellen!" Gab der mir unbekannte Mann trocken zurück. Er stand mit verschränkten Armen vor mir.
Ich sah ihn skeptisch an. "Was? Spinnst du?" Ich musterte ihn genauer und stellte fest, dass er mir ebenfalls nicht bekannt vorkam.
Er bekam große Augen.
"Nein, ich glaube du spinnst. Du bist aus einem Wurmloch vom Himmel gestürzt. Deine Kräfte sind lächerlich unterentwickelt."
Ich versuchte ihn noch skeptischer anzugucken, doch dabei innerlich ratterte mein Kopf, denn langsam dämmerte mir wieder was passiert war. Ich schloss extremst peinlich berührt meine Augen und versuchte klarzukommen. Ich zwang mich, eine etwas friedvollere Position einzunehmen. "Oh." Bevor er darauf reagieren konnte, unternahm ich den kläglichen Versuch, diese Geschichte schnell unter den Tisch fallen zu lassen, doch, wie ich leider schon erwartet hatte, ließ sich mein Gegenüber davon nicht abbringen.
"Ich glaube, du wolltest um Verzeihung bitten."
Meinte er völlig unnötig herablassend und ich wurde wieder sauer.
"Achja? Und wer bist du, dass du mir Worte in den Mund legen willst?" Ich plusterte mich auf, doch er schien auf diese Frage bestens vorbereitet zu sein.. mit der Wahrheit.
Er streckte die Brust raus. "Ich bin Loki von Asgard. Sohn des Allvaters Odin!" prahlte er.
Darauf war ich nicht vorbereitet mir entgleisten sämtliche Gesichtszüge. "Bitte was? Ich bin in.. einer anderen Welt?!" Ich bekam immer weniger Luft und meine Beine wurden weich. Und dann noch Asgard, wenn das mein Vater rausbekam.
"Was ist los?H-HEY du kippst ja um!" Lokis weitentfernte Stimme war das Letzte, was ich vernahm, ehe mir die Knie einknickten und ich wieder in eine dumpfe Leere fiel.

Why can you change me? (Wird REMASTERED)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt