Nachdem ich das Buch veröffentlicht hatte, habe ich mich über jeden einzelnen Leser unglaublich gefreut. Das tue ich immer noch. Doch jetzt haben wir die 300 Reads geknackt und ich freue mich so unglaublich darüber. Als Dankeschön habe ich dieses Kapitel verfasst.
"Was machst du da?"
"Ich verschönere meine Kleidung."
"Aber die ist doch ganz dreckig." Endlich blickte ich zu dem keinen Jungen mit der hohen Kinderstimme auf. Er trug saubere Kleidung des normalen Volkes. Seine Haut war sauber und sein Haar gekämmt. Er litt weder hunger noch hatte seine Familie so viel, um es für unnützen Prunk ausgeben zu können. Er wuchs offenbar in einem gesunden Maße an Wohlstand auf. "Und wieso stehen deine Haare so komisch ab?"
"Sag mal Junge, wo sind deine Eltern?" Ich konnte ihm nicht Antworten. Er war zu jung, um soetwas zu verstehen. Wie sollte man einem 7-jährigen erklären, dass man kein Geld für Kleidung hatte und sie deshalb flicken musste.
"Ich weiß nicht wo sie sind. Wir waren auf dem Markt. Meine Eltern haben gerade Gemüse eingekauft, da sind auf einmal alle Menschen durcheinander gelaufen und haben geschrien. Ich bin weg gedrängt worden, so hab ich Mutter und Vater aus den Augen verloren. Als ich mich von den Menschen freigekämpft hatte und meine Eltern nirgends gesehen habe, bin ich davon gelaufen." Plötzlich wurde ich hellhörig.
"Hast du denn gesehen was passiert ist? Warum die Menschen sich so verhalten haben?" Meine Stimme klang eindringlich. Ich kniete mich vor ihn und packte ihn an den Schultern, worauf er etwas zusammen zuckte. Sofort lockerte ich meinen Griff wieder. "Bitte. Hast du etwas gesehen?"
Er kniff die Augen zusammen und als er sie öffnete lag Panik darin. "Da waren Reiter. Sie ritten mitten in die Menge und stiegen dann von ihren Pferden. Auf einmal waren sie ganz woanders, als wären sie keine Menschen. Ich konnte nicht verfolgen was sie taten. Ich sah nur, dass sie Menschen packten und sich zu ihnen hinunter beugten. Als sie sie dann wieder los ließen, war da überall Blut an ihrer Kleidung." Er fing bei den Erinnerungen an sein Erlebnis unkontrolliert an zu zittern.
"Hey. Ganz ruhig. Du gehst jetzt auf dem schnellsten Weg nach Hause. Verriegel die Tür und bleib weg von den Fenstern. Verhalte dich ruhig. Es wird alles gut. Hast du mich verstanden?" Er nickte heftig. Ich wischte ihm eine Träne von der Wange und gab ihm schließlich einen sanften, aber doch bestimmten Stoß, sodass er sich umdrehte und eilig davonlief. Ich sah ihm einige Sekunden nach. Doch dann folgte ich ihm mit etwas Abstand. Ich konnte so einen Jungen nicht schutzlos in einer Stadt umherlaufen lassen, in der offensichtlich Vampire aufgetaucht waren. Sein Zuhause lag anscheinend auf dem Weg zum Marktplatz. Während er durch Gassen und Straßen eilte, schlich ich ihm hinterher. Die ganze Zeit lauschte ich auf jedes Geräusch. Ich verlor den Jungen nie aus den Augen, doch er bemerkte mich trotzdem nie. Ein paar Male hatte er sich umgedreht, um sicher zugehen, dass ihm niemand folgte. Ich stand dann jedoch schon längst, für schwache Menschenaugen unsichtbar, im Schatten. Ich wusste nicht, ob ich froh oder verunsichert von der Tatsache sein sollte, dass uns weder Mensch noch Vampir über den Weg lief.
An eine Mauer gedrückt, beobachtete ich, wie der Junge mit zitternden Händen die Tür entriegelte und, nachdem er hineingeschlüpft war, wieder verriegelte. Einen Moment blieb ich noch wo ich war. Jedoch machte ich mich dann schließlich, nachdem ich in der Stille keine Verdächtiges Geräusch wahrgenommen hatte, endlich auf zum Marktplatz.
DU LIEST GERADE
Biss zur wiedervereinung [Abgeschlossen]
Fanfiction[Wattys2018 Longlist] Amalia flieht vor den Volturi und gelangt schließlich zu den Cullens. Wie wird sie von der Vampirfamilie aufgenommen? Warum war sie bei den Volturi und warum flieht sie gerade zu den Cullens? Du willst es wissen? Dann ließ die...