fünf

345 76 23
                                    

fünf

MANCHMAL stelle ich mir vor, du würdest neben mir sitzen. Links von mir auf dem Sofa, wo du immer saßt.

Manchmal träume ich von dir, von deiner Stimme, die meinen Namen ruft.

In diesen Nächten ergreift die kalte Angst Besitz von mir und ich vergesse, wo oben und unten ich. Ich fürchte mich vor dir, vor den Erinnerungen und der Angst.

Schweißgebadet schrecke ich hoch und versuche die brennenden Tränen zurückzuhalten.

Und es gelingt mir. Es gelingt mir jedes Mal.

Tausende Sterne wirbeln durch meine Gedanken, als wäre mein Kopf ein eigenes kleines Universum, doch ich widerstehe dem Drang zu zerbrechen.

Weil ich stark bin. Ich bin stark.

In meinen schwächeren Momenten frage ich mich, wie lange ich das noch aushalten würde.

Bis die Sterne nicht mehr fallen, spreche ich zu mir selbst. Bis es nicht mehr weh tut.

»dein verlust war es, der mich dazu zwang, stark zu sein, obwohl ich mich nicht schwächer hätte fühlen können.«

verlust I.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt