sieben

341 70 16
                                    

ICH redete mir ein, ich müsse stark sein.

Weil ich dachte, dass meine Trauer dich nicht zurückbringen würde.

Dabei ging es nie darum.

Als ich es erfuhr, weinte ich nicht. Ich habe meine Tränen stets zurückhalten, weil ich dachte, ich wäre stark.

Dabei war ich lediglich feige.

Ich verschloss mich und ließ keinen mehr an mich heran, weil ich dachte, es wäre das beste für mich. Das beste für alle, wenn niemand wüsste, wie groß der Schmerz war, den ich mit mir trug. Wie tief die Wunden.

Doch ich irrte mich.

Viel zu spät nahm ich die Hilfe an, die man mir anbot. Erst nachdem ich gemeinsam mit den Sternen gefallen war, erkannte ich, dass ich damit aufhören musste, es zu leugnen. Dass ich darüber reden musste, um es zu akzeptieren. 

Und so erzählte ich meinen Freunden davon. Den Menschen, denen ich vertraute. Und langsam, ganz still und heimlich, erstrahlten die Sterne in neuem Licht. Tausende glitzernde Lichtpunkte erhellten meine Seele und vertrieben die Schatten.

Und ich lebte weiter.

»dein verlust war es, den ich überwand und neue kraft aus dem einstigen schmerz schöpfte.«

verlust I.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt