Unter Freunden...

34 3 1
                                    




Es war schon recht spät und ich wunderte mich wo Haru-lein und Mako-lein wohl blieben. Ein paar Sekunden später sah man sie um die Ecke laufen. Völlig aus der Puste blieben sie direkt vor uns stehen. „Morgen!", grüßte ich. Und als er wieder einigermaßen Luft bekam, sagte Haru-lein: „Morgen Leute." Auf seinem Gesicht stand ein ungewohntes grinsen. Dasselbe, wie auf Mako-leins. Die beiden hatten sich also endlich ausgesprochen. Das war schön zu wissen. Und naja was konnte jetzt noch schief gehen? Oder... rede ich mir das alles nur ein? Gou-lein grinste, zufrieden über ihre Leistung und zwinkerte Mako-lein unauffällig zu. Ich lächelte. Gou-lein sah man ihre Aufregung an. Am liebsten würde sie wahrscheinlich fragen wies gelaufen war aber sie konnte ja nicht wissen wieviel Mako-lein erzählt hatte. Schließlich mussten wir aber alle in unsere Klassen. Die ersten beiden Stunden zogen sich. Doch danach hatten wir Sport. Und in der kurzen Pause zwischen zwei Sportstunden war ich schon öfter zu Mako-lein, dessen Klasse zur selben Zeit wie wir Sport hatte, herübergelaufen. Und das hatte ich heute erst recht vor. Wie die meisten anderen saß Makoto auf einer Bank und trank etwas. Ich hingegen blieb nach Luft schnappend vor ihm stehen. Er rutschte etwas zur Seite um mir Platz auf der Bank zu machen und grinste mich an. Ich setzte mich und mein Atem beruhigte sich wieder etwas. Anders als die anderen war ich wohl direkt ohne etwas zu trinken von Volleyball auf Sprint umgestiegen, ich hab mich sehr beeilt um noch genug Zeit zum Reden zu haben. „Hey was ist denn mit dir los?", kicherte Mako-lein. „Wie is es gelaufen gestern?", fragte ich immer noch etwas aus der Puste. „Ganz gut würde ich sagen.", meinte Mako grinsend. Mehr sagte er allerdings nicht. „Und? Seit ihr zusammen?", muss man ihm denn alles aus der Nase ziehen? Mako-lein drehte sich weg. Sein Schweigen sprach Bände. Ich grinste etwas und fragte: „Und hast du Gou-lein schon über dieses kleine Detail aufgeklärt?" Mako-lein drehte sich um und sah mich böse an. Ich lächelte und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Hey nicht so ernst! Das mit euch beiden wird schon noch... Jetzt erzähl mir erstmal was genau passiert ist.", meinte ich. Naja... dann erzählte er mir alles. Und ja da war definitiv etwas schief gelaufen. „Warum hast du ihn nicht gefragt?", nervte ich mit weinerlicher Stimme. „Es schien mir nicht der passende Moment zu sein..." „Und was ist ein passender Moment für dich? Du hast ihm morgens Frühstück ans Bett gebracht nachdem ihr abends nebeneinander eingeschlafen seid, und naja was weiß ich was du bei deiner Erzählung noch ausgelassen hast!" „Ich hab nichts ausgelassen...", erwiderte Mako-lein Kleinlaut und wurde rot. „Ach ja hab ich gestern noch irgendwas verpasst?", ich hielt das für einen schlechten Versuch vom Thema abzulenken aber wenn man mal so darüber nachdachte... Ja eigentlich schon. „Naja... wir... sind geschwommen und danach..." „Nagisa warum schwitzt du so?" Schnell wischte ich mir ein paar Schweißtropfen von der Stirn und lächelte nervös. „W... wir haben Sport ist doch normal." Ja Sport. Das war das Stichwort. Mit wütendem Gesichtsausdruck kam unser Lehrer angelaufen und wies mich freundlich darauf hin dass wir seit fünf Minuten Unterricht hatten. „I... Ich hab Bauchschmerzen, ich glaube ich ruh mich lieber etwas aus.", meinte ich. Er verdrehte die Augen und ging wieder. „Was is hast du deine Tage gekriegt?" Ich bekam einen so heftigen Lachanfall dass ich mich an Mako-leins Schulter festhalten musste um nicht von der Bank zu fallen. Auch er gab endlich seinen frustrierten Gesichtsausdruck auf und lachte mit. „Aber hey sag mal warum geht dein Unterricht eigentlich nicht weiter?", fragte ich neugierig. Mako-lein meinte: „Ich hab ne Sportbefreiung und sitze schon die ganze Zeit hier."

-----------------------------------------------------------


Nach dem zweiten Block hatten wir endlich Mittagspause. Aber die halbe Stunde bis dahin würde langsam vorbeigehen wenn ich nicht langsam damit aufhörte auf die Uhr zu starren. Ich musste mich doch irgendwie beschäftigen können... der Unterricht würde mir jedenfalls nicht weiterhelfen. Heute Morgen war alles so wunderschön gewesen. Nur im Nachhinein, wirkte das so unvollständig und wie ein Traum. Es war so toll gewesen wie wir zusammen da lagen und eingeschlafen sind... Ich wollte mehr davon! Aber wie sollte das gehen? Ich überlegte mir verschiedene Szenarien aber keins davon ergab am Ende Sinn. Naja. Immerhin war die Stunde zu Ende. Ich schnappte meine Tasche und lief vor allen anderen aus dem Raum und aufs Dach. Richtig. Mako und Nagisa hatten bis eben noch Sport. Es wird also noch etwas dauern bis sie kommen. Gou und Rei saßen schon an der Hauswand und unterhielten sich. „Hey Haru!", trällerte Gou fröhlich. „Na ihr beiden.", meinte ich und setzte mich zu ihnen. Ich versuchte all den Hass auf Gou der nach dem Missverständnis gestern in mir aufgeflammt war wegzuschieben. Das war etwas wozu ich noch keine Zeit gefunden hatte. „Er hat dir alles erklärt oder?", fragte sie in sanftem Ton. Ich nickte. Sie umarmte mich grinsend und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Oh das ist toll! Jetzt müssen wir nur noch... Ach richtig.", meinte sie und schaute zu Rei als wäre ihr gerade wieder eingefallen dass er auch noch da ist. Ich sah sie verwirrt an, sagte aber erstmal nichts. „Hi!", rief Mako der gerade die Tür hinter sich schloss und setzte sich zu uns. Neben ihm lief Nagisa der seit gestern einen gewissen Sicherheitsabstand zu Gou zu halten schien. Was wohl jetzt wieder los war? Ich versuchte es nicht zu hinterfragen und begann zu essen. „Haruka du hast ja auf einmal was zu Essen dabei. Wie kommts denn?", fragte Nagisa. Jetzt bloß nicht rot werden. „Mako hat mir heute Morgen was gemacht.", antwortete ich unschuldig. Gou sah aus als würde sie gleich platzen wenn sie jetzt nichts sagen durfte. Ich seufzte und meinte: „Na los Gou..." „Was er hat dir Frühstück gemacht? Hat er dir auch was ans Bett gebracht? Oh mein Gott das ist ja so niedlich. IHR seid so niedlich!", platzte es aus ihr heraus. Obwohl mich sowas meistens nervte musste ich jetzt irgendwie darüber lächeln. Mako warf ihr einen mahnenden Blick zu, doch als er mein Grinsen sah entspannte er sich wieder. „Ja er hat mir auch was ans Bett gebracht...", meinte ich kichernd. Gou hielt sich beide Hände vors Gesicht und quietschte: „Naw ist das süß!" Mako sah mich fragend an. Ich zuckte die Schultern. Irgendwie störte mich das heute nicht. Es war ehr amüsant. Als wir alle aufgegessen hatten, war es fast schon wieder Zeit für den Unterricht. „Hey kommt ihr heute alle zum Training?", fragte Gou. Ich nickte und lief dann in Richtung meines Klassenraumes. Die Tür war schon zu und ich klopfte vorsichtig. Die Lehrerin öffnete die Tür mit einem missmutigen Ausdruck im Gesicht und ging bei Seite damit ich mich hinsetzen konnte. Ich lief zu meinem Platz und setzte mich. Mit nervtötend langsamer Stimme nahm die Lehrerin ihren Unterricht wieder auf. Na das kann ja heiter werden, dachte ich mir und packte meine Sachen auf den Tisch. Dar Unterricht langweilte mich den ganzen Block über. Aber immerhin hatte ich Zeit darüber nachzudenken was hier nicht stimmte. Was... naja auch nicht viel nutzte. Ich war froh als es endlich klingelte. Ich lief rüber in Richtung Schwimmbecken. Im Flur begegnete ich Gou. Ich hatte mich inzwischen wieder daran gewöhnt sie zu mögen. Immerhin sie hatte uns sogar geholfen. „Hey du!", rief sie durch den Flur und lief zu mir rüber. „Hey Gou.", begrüßte ich sie. „Na wie wars gestern?", fragte sie. Sie hatte wohl versucht desinteressiert zu klingen doch ihre Stimme verriet eindeutig dass sie noch keine Zeit gehabt hatte mit Mako zu reden und jede Einzelheit des gestrigen Abends aus ihm herauszubekommen. „Gut.", antwortete ich knapp. Wie sollte ich das anders zusammenfassen? Gou verdrehte die Augen. „Nur gut? Gut für den ersten Versuch oder generell gut?", fragte sie mit einem kleinen Kichern in der Stimme. „Wovon genau redest du eigentlich?", wollte ich wissen. „Och jetzt sag bloß Mako hat nicht bei dir übernachtet.", fragte sie mit enttäuschter Stimme. „Doch hat er." „Und hat er auf dem Sofa geschlafen?" „Nein." „Was genau war denn dann nur gut?", fragte sie fast schon empört. Während wir weiter liefen meinte ich: „Naja... was ist denn an der Wortwahl schlecht?" Gou verzog den Mund zu einem Schmollen als ihr langsam aber sicher klar wurde dass sie viel mehr von mir nicht erfahren würde. Jetzt sah sie aus wie ein Kind das sein Eis fallen gelassen hatte und kurz davor war loszuheulen. Die Vorstellung brachte mich zum Grinsen. Wir hatten die Umkleiden fast erreicht. Den Rest der Strecke liefen wir schweigend nebeneinander her. Kurz bevor sich unsere Wege dann trennten, da ich mich umziehen musste, murmelte sie leise vor sich hin: „Spaßverderber." Ich lächelte und öffnete die Tür zu den Herrenumkleiden. Ich warf meine Klamotten in meinen Spint und zog mir die Badehose an. Als ich von hinten plötzlich ein „Na du.", hörte, zuckte ich zusammen. Ich dachte mein Herz hatte einen Schlag ausgesetzt. Schwer atmend drehte ich mich um und sah Mako an einer Umkleide lehnen. „Du hast mich erschreckt.", meinte ich vorwurfsvoll, „Wie lange stehst du da schon?" „Lange genug." Makoto grinste nur und starrte mich an. Ich merkte wie ich rot anlief. Er machte ein paar Schritte auf mich zu. Ich machte Instinktiv ein paar zurück, bis ich mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Mein Herz schlug schneller und ich sah ihn verwundert an. Was hatte er nur vor? Sanft nahm er mein Gesicht in seine Hände und beugte sich etwas vor. Dieser Geruch! Er konnte einen wahnsinnig machen. Erwartungsvoll schloss ich meine Augen. „Wo bleibt ihr beiden denn wieder?", hörten wir Nagisas Stimme. Wiederwillig öffnete ich meine Augen und sah in Makotos. „Wir sind gleich da!", rief er in Richtung der Stimme, wobei seine Lippen leicht meine streiften, weil wir noch zu nah beieinander standen. Ich atmete erleichtert aus als er sich wieder von mir entfernte. Aber innerlich hätte ich heulen können. Verdammt Nagisa! Warum hast du nicht mal zwei Sekunden damit warten können? Mako sah mich skeptisch an und beobachtete meine Reaktion. „Brauchst dich gar nicht so freuen, ganz so leicht wirst du mich nun auch nicht los." Ich lachte nervös. Mako war so anders als sonst wenn er jetzt mit mir sprach. Aber etwas an dieser neuen Seite von ihm gefiel mir.



Swim with me!Where stories live. Discover now