Swim with me!

Geheimnisse

Leicht verschwommen, nahm ich über mir ein bekanntes Gesicht war. Ich tauchte auf und blinzelte ein paar Mal um das Wasser aus meinen Augen zu bekommen. Mako, halb über meine Badewanne gebeugt machte einen schwer zu deutenden Gesichtsausdruck. Noch dazu waren wir jetzt so nah beieinander dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Mein Herz begann zu rasen und ich sah ihn verwirrt an. Wenn er pünktlich los wollte, musste er mich schon aufstehen lassen. Schließlich riss er seinen Blick von meinen Augen los und machte mir etwas Platz. Ich krabbelte aus meiner Badewanne und meinte: „Morgen Mako." „Morgen.", grinste er mich gut gelaunt an, „Ich bin echt froh, dass alles wieder normal ist." Ich lachte. Früher hatte er sich immer darüber aufgeregt. „Ich zieh mich um.", sagte ich und nahm mir ein Handtuch. Es dauerte einen Moment bis er diesen subtilen Wink das Zimmer zu verlassen verstanden hatte. Als ich schließlich in der Küche stand und mir meine morgendliche Makrele briet, saß Makoto auf dem Sofa und beobachtete mich. „Was ist so interessant?", fragte ich irgendwann. Er zuckte mit den Schultern und meinte: „Du siehst niedlich aus mit der Schürze." Ich blickte ihn verwirrt an und fragte nicht weiter nach. Das war etwas viel ungewollte Ehrlichkeit für meinen Geschmack. Ich spürte wie mein Gesicht warm wurde. Makoto versuchte sich ein Kichern zu verkneifen, was nicht ganz gelang. Ich hatte echt keine Ahnung wie ich dieses Kompliment aufnehmen sollte. Er sagte das so... als wüsste ich das doch eh schon längst. Ich versuchte es einfach zu ignorieren und legte das Stück Makrele auf einen Teller. Dann setzte ich mich zu Makoto und aß. Als ich fertig war liefen wir zur Schule. Vor dem Haupttor warteten die anderen schon auf uns. „Morgen.", grüßte ich sie. „Morgen ihr beiden!", sagte Gou, die Mal wieder die beste Laune hatte die man eben haben konnte wenn die Schule morgens losging. „Hey Mako, können wir kurz reden?", trällerte sie fröhlich weiter und sah ihn bedeutungsvoll an. „Ja klar.", meinte Makoto, der genau zu verstehen schien worum es ging. Ich wiederum hatte nicht die geringste Ahnung und blickte den beiden misstrauisch hinterher als sie sich etwas von unserer Gruppe entfernten. „Habt ihr ne Ahnung was los ist?", fragte ich beiläufig. Rei schüttelte den Kopf und meinte: „Also ich sicher nicht." „N... nein! Keine Ahnung!", rief Nagisa hektisch und begann aufgeregt am Verschluss seiner Tasche herumzufummeln. An Rei's überraschtem Gesichtsausdruck erkannte ich, dass auch er keine Ahnung hatte. Nagisa ist ein furchtbarer Lügner. Nur leider bringt einem das rein gar nichts da es verdammt schwer ist ihn dazu zu bringen etwas zu erzählen was er wirklich niemandem sagen will. „Nagisa...", meine Stimme hatte einen unheilvolleren Klang als ich angenommen hatte. Irgendetwas war hier faul. Und ich würde herausfinden was. Nagisa erstarrte und sah mich an wie einen Geist der plötzlich vor ihm stand und kurz davor war ihn umzubringen. Und sagen tat er auch nichts. Wie hypnotisiert starrte er mich an. „Haru, hast du denn wenigstens heute was zu Essen mit?", hörte ich plötzlich Makos Stimme hinter mir. „Nein.", antwortete ich. Chance verpasst. Wir hatten doch immer über alles gesprochen. Wenn er's mir nicht sagen wollte musste es was mit mir zu tun haben. Ihn direkt darauf ansprechen wollte ich aber auch nicht. „Ich hab euch doch gesagt ihr sollt euch vernünftig ernähren!", meinte Gou mit tadelnder Stimme. „Oh du kannst was von mir haben!", rief Nagisa schnell. Gou sah ihn daraufhin endtäuscht an. Dann lachte sie und meinte: „Nein Nagisa du wirst dein Gemüse hübsch selber essen. Das wär ja noch schöner. Ich geb dir meins Haruka." Nagisa machte ein weinerliches Gesicht und ärgerte sich das sein Plan nicht funktioniert hatte. Ja mit Gou war es manchmal nicht leicht. Aber alles was sie machte, diente ja nur dem Zweck dass wir besser werden. Trotzdem fragte ich mich doch über was sie und Mako gesprochen hatten. 

---------------------------------------------------

Angestrengt versuchte ich mich auf den Unterricht zu konzentrieren aber es wollte einfach nicht funktionieren. Das war vorhin echt knapp gewesen. Aus mir bekommt man so leicht eigentlich kein Geheimnis raus. Und wenn ich die Leute besteche damit sie aufhören zu fragen. Aber wenn schon dann sollte ich das vermutlich nicht mit Gemüse aus meinem Bento versuchen, das war nicht sehr intelligent Nagisa, schimpfte ich mit mir selbst. Und dann hatte es noch nicht mal funktioniert. Meint: Ich bin weder das Gemüse losgeworden noch habe ich Haru-lein dazu bringen können mir nicht sofort ein Messer an den Hals zu halten sobald wir allein sind. Gut das ist vielleicht etwas übertrieben. Aber wüsste er worum es geht würde das zu einhundert Prozent nicht hilfreich sein. Und dabei war es eigentlich so schön... Ich fragte mich wann ich endlich den Mut haben würde der Person die mir so viel bedeutet zu sagen dass ich sie Liebe. Ich musste an den Nachmittag vor zwei Tagen denken und lächelte. Das er aber auch glauben konnte ich wäre so schnell eingeschlafen... „Nagisa!", meinte der Lehrer genervt während ich angestrengt aus dem Fenster starrte. Verdammt jetzt hatte ich nicht aufgepasst. Was hatten wir nochmal... Mathe? „Zwölf.", meinte ich knapp. Ich konnte mir nicht leisten, dass man mich wieder beim Träumen erwischte. Und besser nicht antworten als falsch antworten. „Richtig! Ich sehe du hast was dazugelernt.", lobte er mich. Wow. Ich sollte vielleicht Lotto spielen mit diesem Glück. Ich hatte in letzter Zeit immer weniger aufgepasst weil meine Gedanken, naja... wo anders waren. Um genau zu sein ein paar Klassen höher bei einem Jungen mit weichen Haaren, Brille und unglaublich blauen Augen. So vor mich hin grinsend verging die Stunde recht schnell. Ich freute mich schon darauf wenn wir hoffentlich bald alle mal zusammen ausgehen können. Und Gou kommt auch mit. Wer weiß... vielleicht ist der ehemalige Kapitän des Schwimmteams der Samezuka Academy ja was für sie. Oder sein kleiner, leicht nerviger Bruder. Ich konnte nur hoffen dass das kein Traum bleiben sollte. Immerhin ich wusste nicht wirklich ob Rei mich jemals auf diese Art mögen würde. Bei Mako-leins Problem allerdings war ich mir sicher es würde sich bald von ganz allein lösen.