Teil 8 - Die Grahams

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"Wo warst du diese Nacht?" Daphne Graham sah ihre Tochter missbilligend an, als sie die Küche betrat.

"Hier", erwiderte Ashley und griff nach dem Orangensaft, der auf dem Tisch stand, und sah ihre Mutter unschuldig an.

"Du warst nicht in deinem Zimmer", sagte Daphne und lehnte sich gegen die Küchenablage, ihre Arme vor ihrer Brust verschränkt.

"Ich hab in Jess' Zimmer geschlafen."

Daphne sah zu Jess, die leise seufzte.

"Klar", sagte Jess, doch klang wenig überzeugend und Ashley warf ihr einen bösen Blick zu.

"Wir haben darüber gesprochen, Ashley." Daphne klang missbilligend. "Es ist Schule und ich will nicht, dass du bei irgendwelchen Typen übernachtest und weiß Gott was mit ihnen tust."

Ashley verdrehte ihre Augen. "Kannst du immer nur an Sex denken, Mom?" Sie füllte eine Schale mit Cornflakes, dann goss sie den Orangensaft darüber. Jess verzog angewidert ihr Gesicht. "Ich bin siebzehn", sagte Ashley, während sie einen Löffel in ihren Mund schob. "Ich kann tun und lassen, was ich will."

Daphne hob eine Augenbraue, doch bevor sie etwas erwidern konnte, betrat Sam die Küche und sank in einen Stuhl neben ihren Cousinen.

"Ich kann mein Biobuch nicht finden", verkündete sie, bevor sie eine Tasse mit Kaffee füllte und einen großen Schluck nahm.

"Wir fahren über das Wochenende weg", erklärte Daphne und sah ihre Tochter und dann ihre Nichten vielsagend an. "Keine Partys während wir nicht hier sind, verstanden?"

Alle drei nickten schweigend, während sie auf die Tischplatte starrten.

"Ich meine es ernst." Daphne stieß sich von der Küchenablage ab und trat an den Tisch. "Wenn wir von unserem Treffen mit dem Zirkel zurückkommen und ich sehe ..."

"Ich wünschte wirklich, du würdest aufhören, es den Zirkel zu nennen", unterbrach Ashley sie. "Das klingt wie eine Sekte. Stell dir vor, das hört jemand."

"Wir arbeiten an einem offiziellen Namen", sagte Violet, die gerade die Küche betrat. "Und uns ist egal, wie es klingt oder was die Leute denken. Diese Treffen sind wichtig."

Sam sah ihre Mutter nachdenklich an. "Wieso dürfen wir nicht mitkommen?"

"Weil diese Treffen für erwachsene Hexen sind und ihr erst siebzehn seid."

"Ashley ist alt genug, um zu entscheiden, mit wem sie Sex hat", sagte Jess leise. "Also ist sie auch alt genug, um zu diesen Treffen zu gehen."

Ashley trat ihre Cousine unter dem Tisch und sah sie wütend an. Jess grinste lediglich.

"Wir müssen los." Celia erschien im Türrahmen und sah ihre Schwestern auffordernd an. "Wir können nicht wieder die Letzten sein, die dort ankommen." Sie küsste ihre Tochter und ihre Nichten auf die Wange, bevor sie zurück in den Flur ging. "Keine Partys", rief sie und Sam, Jess und Ashley tauschten einen kurzen Blick aus.

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"Wenn wir das Sofa an die Wand stellen, haben wir Platz für eine Tanzfläche", erklärte Ashley und schob das Möbelstück mit ihrer Magie zur Seite. "Josh bringt seine Anlage mit. Um die Musik brauchen wir uns also keine Sorgen machen."

Es war Samstagnachmittag und sie stand mit ihren Cousinen im Wohnzimmer.

"Ist das alles, was Josh mitbringt?", fragte Sam und sah ihre Cousine grinsend an. "Komm schon, Ash. Wir wollen Details hören."

Ashley seufzte theatralisch und ließ sich auf das Sofa fallen. Mit einer Handbewegung brachte sie den Couchtisch dazu, über den Boden auf sie zu zu gleiten, und legte ihre Füße darauf.

Ebby Scarborough: BeginningsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt