Kapitel 2 - ein geisterhafter Besuch

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Kapitel 2 - ein geisterhafter Besuch

Kakashi Hatake

Kakashi Hatake, Shinobi von Konohagakure atmete tief ein und blickte sich um. Soweit das Auge reichte war nichts als dichter weißer Nebel zu sehen. Instinktiv griff er nach seinem Stirnband mit der charakteristischen Ninja-Kennmarke. Das Blatt von Konoha. Er wollte sein linkes Auge verwenden in der Hoffnung so mehr zu sehen. Doch sein Stirnband war fort, wie war das möglich? Tatsächlich griff er einfach ins Leere als wäre da nichts. Existierte er etwa nicht mehr? War er vielleicht in einem Gen-Jutsu gefangen? Nein. Sein Sharingan hätte ihn davor bewahrt oder zumindest ihm geholfen es zu durchschauen. „Es ist lange her, Kakashi", drang eine vertraute Stimme an sein Ohr. Langsam lichtete sich der weiße Dunst vor ihm. Zunächst nur ein Umriss, der immer deutlicher zu erkennen war, trat schließlich genau jener Mann auf ihn zu, dessen Anblick er nie erwartet hatte wieder zu sehen. „Sensai", raunte der erfahrene Jonin ehrfürchtig. Es war Minato, der ehemalige vierte Hokage seines Dorfes. Er stand zwei Schritte entfernt und musterte Kakashi mit ernster Miene. „Ist das ein Traum?", fragte Kakashi schließlich und durchbrach die langsam unangenehme Stille zwischen ihnen. Bevor diese ihn drohte zu erdrücken, zog er es vor das Wort als erstes zu ergreifen. „Sag du es mir, Kakashi", erwiderte Minato gewohnt rätselhaft. Die beiden ungleichen Männer starrten sich eine scheinbare Ewigkeit schweigend an. Dann zuckte er scheinbar ergebend mit seinen Schultern und sagte schlicht: „Ich halte mein Versprechen", Minato nickte kaum merklich. „Ich weiß, daran habe ich keine Zweifel". Kakashi runzelte die Stirn und schüttelte verständnislos den Kopf. „Warum also suchst du mich auf?", denn mittlerweile war er sich sicher, dass es kein Traum war. Zu real, zu deutlich spürte er das vertraute Chakra seines Sensais. „Die kleine Flamme von Konoha wird deine Hilfe brauchen. Du darfst nicht zulassen, dass ihr Licht erlöscht", er zeigte in den dichten Nebel um sie herum und Kakashi blickte in die Richtung, wohin Minato wies. Plötzlich wurde es ganz kalt und der feuchte Dunst löste sich auf und der Ninja befand sich an einer Klippe und konnte über ein tiefes Tal hinüberschauen. Es waren laute Geräusche in den gegenüberliegenden Wald zu hören und im selben Augenblick stolperte eine junge Frau heraus. Sie war blutüberströmt. Ihr blondes Haar schmiegte sich fast zärtlich wie eine liebevolle Umarmung an ihren zierlichen Körper und reichte ihr bis zur Hüfte. Kakashi hielt unwillkürlich die Luft an. Sie war wunderschön und im matten Licht des angrenzenden Waldes hatte sie etwas Magisches an sich. Äste hingen ihr im Haar und zahlreiche kleine Wunden zierten ihren zerbrechlich wirkenden Körper. Es war doch ein Traum. Es musste ein Traum sein. „Nein, kein Traum. Sie wird dich brauchen, Kakashi", flüsterte Minato in sein Ohr. Gerade als die bernsteinfarbenen Augen sich auf ihn richteten, flackerte so etwas wie Hoffnung in ihre, ansonsten angstvoll bebenden selbst auf. „Sie... sie sieht mich...", bemerkte er erstaunt. Dann erwachte er schweißgebadet.

Kalter Schweiß rann an seiner Stirn hinab. So etwas hatte er noch nie erlebt. Minato, der vierte Hokage, suchte ihn im Schlaf auf. Kakashi konnte den Traum, oder was es auch immer war, nicht deuten. Eines konnte er mit absoluter Sicherheit sagen, es war kein gewöhnlicher Traum. Minato sprach von einer großen Bedrohung, vor der er die blonde Frau schützen sollte. Die Frage war, sollte er Tsunade Senju unverzüglich darüber informieren? Oder blieb ihm noch genug Zeit seine eigentliche Mission, auf der sich befand, zu Ende zu führen? Nein, im Augenblick sollte er diesen Gedanken beiseiteschieben. Wieder schoss das Bild der blonden Schönheit, blutüberströmt und verängstigt, vor seinem geistigen Auge. Wissend und verzweifelt hatte sie ihn angeblickt. Nein. Ganz gewiss kein herkömmlicher Traum. „Kakashi", der Shinobi blickte auf und sah in Hinatas matten Hijuga-Augen. „Du kannst doch noch etwas Schlafen. Erst in einer Stunde ist Wachwechsel", bemerkte sie. Der grauhaarige Jonin schüttelte entschieden den Kopf und erwiderte: „Schon gut, Hinata. Ich habe genug geschlafen. Leg dich hin. Ich übernehme die Wache jetzt". Zögerlich gehorchte sie ihm und nahm seiner statt der Nachtruhe ein. Schweigend lauschte Kakashi dem Knistern des prasselnden Lagerfeuers. Sie befanden sich auf einer Klasse C-Mission. Keine besonders gefährliche, aber durchaus ernstzunehmende Aufgabe. Er konnte ihre Reise nicht einfach abbrechen und die Erfüllung ihres Auftrages als misslungen erklären wegen eines beunruhigenden Traums, so real er auch erschien. Nein. Er musste sein Team mit Hinata Hijuga, Kiba Inuzuka mit seinem Ninjahund Akamaru und Shino Aburame fortsetzen. Minatos Worte hallten in seinen Ohren nach. „Sie wird dich brauchen, Kakashi", „Ich soll sie beschützen? Beschützen wovor?", murmelte er in sich hinein.

Die Flamme von Konoha [Kakashi X Oc] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt