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Die Nächte sind kälter geworden.

Es ist nicht leicht,in diesen eisigen Temperaturen,Schlösser zu knacken,auch durch die drei Paar Handschuhe frieren meine Finger ein.

Doch ich bleibe dabei.

Heute begehe ich die Diebstähle.

Zuerst gehe ich,verkleidet als Kurier in den höheren Ring der Stadt.Dort ziehe ich meine eigene Diebeskleidung an und ziehe mich auf das nächste Dach.

Von dort oben aus habe ich eine gute Aussicht und bin für Soldaten unsichtbar.

Der Juwelier ist nur einen Katzensprung entfernt und ich schleiche von einem Dach zum nächsten bis zum Richtigen.

Nachdem ich mich vergewissert habe,dass im Hinterhof niemand ist,lasse ich mich an den Fenstervorsprüngen nach unten,öffne dann eins der Fenster und schlüpfe hindurch.

Zwei Stimmen reißen mich in die absolute Vorsicht.

Sie sind ganz in der Nähe.

"Und dieser verdammte Dienstbote hat alles fallen lassen,in die Pfütze!!",höre ich zwei Männerstimmen sich empören.

"Die können heutzutage nix mehr.

Keine Disziplin,nicht einmal die Schläge hilft ihnen noch."

Ich höre ihre Schritte und merke,dass ihre Stimmen näher kommen und sehe mich nach einem Versteck um.

Allerdings gibt es hier keins,welches gut genug währe und ich Hänge mich aus dem Fenster,die Hände außerhalb des Sichtfeldes des Fensters.

Leise beginne ich zu lauschen.

Irgendwann jedoch beginnen meine Arme,schwer zu werden und ich verfluche den langsamen,stolzierenden Gang des Adels.Als sich endlich die Stimmen entfernen,hieve ich mich wieder herein und durchsuche Schränke,Schubladen und sogar Töpfe.Dann komme ich an eine Tür.

Sie ist geschlossen,doch ich sehe durchs Schlüsselloch.

Direkt vor der Tür lauern zwei schlafende Hunde.

Sie bewachen den Raum mit dem wertvollsten Besitz des Juweliers.

Ich muss einen anderen Weg suchen,sie würden zu lauten Alarm schlagen.

Also suche ich nach dem nächsten Fenster.Doch bevor ich es richtig entdeckt habe,sehe ich um die Ecke den Schatten einer der beiden Wachen.

Wieso habe ich ihn nicht gehört?

Ich sehe mich nach einer anderen Möglichkeit um,mich zu verstecken,und erspähe einen hohen Schrank,von dem aus ich einen Holzbalken erreichen würde,der quer über das gesamte Gebäude reicht und den unteren Grundriss der Dachmitte darstellt.

Ich beeile mich,bin jedoch trotzdem leise und schon bald greifen meine Finger das splitternde Holz.

Selbst durch die Handschuhe spüre ich die miserable Qualität des Materials.

Kaum habe ich mich ganz hochgezogen,kommt der Wachmann um die Ecke.

Doch als er sieht,dass alles in Ordnung ist,schleicht er zu der Tür und versucht sie zu öffnen.

Was er erzielt,sind die Geräusche von knurrenden und bellenden Hunden auf der anderen Seite und so schließt er die Tür schnell,beinahe panisch,und geht mit eingezogenen Hals seinen Weg zurück.

"Ist dort jemand?",ruft der zweite seinem Kollegen zu.

"Nein,die dummen Hunde haben sich wohl nur gegenseitig geweckt.",hört man die verunsicherte Stimme des ersten.

Die SchattentänzerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt