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Ich wache erst zu Mittag auf.

Die Sonne scheint bereits ins Zelt und Farodin liegt hinter mir und hat beide Arme um mich gelegt.

Ich drehe mich zu ihm um und stelle fest,dass er bereits wach ist.

Er lächelt mich sanft an und streicht mir eine Strähne hinters Ohr.

"Na meine Füchsin?"

Er nennt mich seit wir uns kennen so,wegen meinen roten Haaren,und meiner Heimlichkeit,meiner Diebeseigenschaften.

Ich lächle zurück.

"Na,mein Phönix?"

Er grinst.

"Sonst war es immer Bär?"

Ich grinse zurück.

"Dann eben Phönix-Bär."

Er lacht und zieht mich enger an sich,streichelt dann meinen Körper.

Ich kuschle mich an ihn und fahre mit dem Finger über seine Brust,Hals,Wange und ein Glücksgefühl durchströmt mich,wie ich es noch nie erlebt habe.

Farodin küsst mich auf die Stirn,und ich lege meine Wange an seinen Hals.

Wir liegen lange so aneinander gekuschelt,und irgendwann steht er auf und zieht sich an.

Ich setze mich ebenfalls auf,ziehe die Decke über meine Brust.

"Was machst du?",frage ich ihn und er grinst mich an.

"Essen holen!"

Ich lasse mich lächelnd zurück aufs Bett fallen.

Ich könnte mich anziehen,aber ich bin im Moment einfach zu faul und kann darüber nur lächeln.

Es ist als währe ich betrunken,ich verspüre in diesem Moment einfach nur pures Glück.

Farodin kehrt zurück und legt sich neben mich,füttert mich mit Brot und es gibt sogar frischen Tee.

In diesem Augenblick bin ich die glücklichste Frau auf der ganzen Welt.

Farodin verwöhnt mich,streichelt mein Gesicht,küsst mich.

Und wir sind nun weit mehr als nur Verbündete oder Gefährten.

Nun gehören wir zueinander,sind aneinander gebunden.

Es ist fast,als hätten wir einen inoffiziellen Ehebund geschlossen.

Erst spät am Nachmittag verlassen wir das warme Zelt und geben uns dem Dorfleben hin.

der Tag ist friedlich,die Sonne scheint durch die Kälte und spendet Wärme.

Farodin und ich verbringen den Rest des Tages Zeit miteinander und schon bald fragt Ceren mich,was mit der Soldatin ist.

Ich habe sie total vergessen,und was mit ihr geschehen soll habe ich noch nicht durchdacht.

Ich beschließe,dass wir sie erst einmal genesen lassen,irgendwie hängt mein Interesse an ihr.

Es gibt keine weiblichen Soldaten.

Schon gar nicht als Hauptmänner.

Oder Hauptfrauen...

Außer sie.

Sie ist die einzige.

Ich begebe mich zu ihr ins Zelt,wo sie auf dem Bett sitzt und grade eine Schale Suppe isst.

"Wie geht es euch?",frage ich und sie sieht auf.

"Etwas besser.Mein Bein allerdings scheint gebrochen."

Sie lächelt gequält.

"Ich vermute es wird noch eine Weile dauern,bis ich der Königin Bericht erstatten kann."

Ein Blitz durchfährt mich und es ist,als hätte ich einen Eimer kaltes Wasser in den Nacken bekommen.

Eine Dienerin der Königin darf auf keinen Fall erfahren dass ich eine Frau war.

Ein einfacher Soldat währe halbwegs irrelevant gewesen,doch ein Spitzel ist gefährlich.

Selbstverständlich habe ich immer meinen Umhang an,wenn ich mit ihr spreche.

Ich hoffte nur,sie prägt ihn sich nicht ein.

Selbst wenn ich gut bin,und es verdammt schwer ist,mich bei Diebstählen oder ähnlichem zu sehen,es ist dennoch nicht unmöglich.

Doch muss ich Informationen herausbekommen.

"Was ist mit eurem Trupp geschehen?",frage ich sie.

"Eine Gruppe Waldläufer."

Ich muss mir ein Lächeln verkneifen.Die Waldläufer hassen die Königin und machen seit einer Weile Jagd auf all ihre Soldaten.

Aber eine andere Frage stellt sich mir.

"Wieso hat einer eurer Trupps unser Dorf angegriffen?"

Sie schüttelt ihren Kopf und ihre hellbraunen Haare fliegen hin und her.

"Das war der andere Hauptmann.

Die Königin hat zwei Trupps.

Beziehungsweise nur noch einen."

Sie schmunzelt.

"Und der Hauptmann traf häufig zu schnelle Entscheidungen,war mordlustig wie die Königin selbst.

Ich habe zwar einen Schwur geleistet,doch ich selbst finde die Methoden ihrer Majestät nicht immer gut."

Immer? Die Methoden dieser Teufelsfrau sind niemals gut.

"Verzeiht,ich habe noch zu tun.

Ich werde später noch einmal zu euch stoßen.",sage ich und verlasse ohne auf eine Antwort zu warten,das Zelt.

Ich brauche jetzt einen Moment für mich.Ich habe an dem Tonfall,den sie bei dem Wort 'Königin' benutzt hat gemerkt,dass sie diese trotz all ihrer Blutrünstigkeit liebt.

Wir müssen verdammt vorsichtig mit ihr sein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 24, 2014 ⏰

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