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Sobald mein Gehirn wieder vollständig einsetzbar ist,springe ich aus dem Zelt.

Ich kann jetzt wieder klar denken,doch verarbeitet habe ich es noch nicht.

Farodin hat mich geküsst...

Ich kann es kaum fassen.

Es ist als hätte man mir den Mond auf einem Silbertablet gezeigt.

Ein Soldat greift mich an,doch ich stoße einen Dolch durch einen schwachen,ungeschützten Punkt an seinem Hals.

Die Rüstung der Soldaten ist simpel aufgebaut,doch ein ungeübter Krieger kann sie nicht durchdringen.

Einzig die Stellen an denen zwei Platten zusammenlaufen,sind ihre verwundbaren Punkte.

So wie an Hals,Schulter,Armgelenk,Hüfte,Knien.und Knöcheln.

Ein ersticktes Geräusch entfährt dem Soldaten und ich ziehe den Dolch wieder aus ihm heraus,teste sein Schwert.Es ist leicht,doch ich habe bereits bei weitem bessere Klingen gesehen.Diese hier ist ohne Herz gemacht,eine einfache Massenproduktion für die Armee.

Farodins Schwert beispielsweise ist biegsamer,leichter,dünner und mit Abstand schärfer.

Farodin...Einen kurzen Augenblick bin ich abwesend.

Doch der Lärm von Stahl auf Eisen holt mich zurück ins Jetzt.

Ich laufe um den Platz und komme jedem zu Hilfe der grade einen oder gar mehrere Soldaten an der Backe hat.

Es dauert nicht lange,da sind alle Feinde tot und liegen auf einem Haufen aufgetürmt,bereit um sie in den Wald zu tragen und den dort wütenden Tieren zu überlassen.

Doch auch wir haben einige unserer Leute verloren.

So trauert Miriam um ihren Mann und Serena um ihren Vater.

Die anderen drei der Spielleute haben Gesichter die neu für mich sind.Ich suche nach Farodin.

Ich hoffe nur dass ihm nichts passiert ist.

Irgendwann finde ich ihn.

Und mir fällt ein Stein vom Herzen als ich sehe dass er wohlauf ist.

Ein Mädchen zupft am Saum meines Umhangs.

"Der Mann dort drüben läuft weg!"

Ich folge ihrem Finger und entdecke einen Überlebenden der Soldaten.Er ist klug,er hat seine Rüstung ausgezogen um leise und schnell zu entkommen.

Doch bevor er den Waldrand erreicht,strecken ihn meine Wurfmesser nieder und seine Kleidung färbt sich dunkelrot.

Ich laufe zu ihm hin und sehe nach ob er noch lebt.

Er ist tot.

Ich ziehe die Messer aus seinem leblosen Körper und wische das Blut in mein Hemd.

Es ist irgendwie eine Angewohnheit,immer mein Hemd dafür zu benutzen.

Dann nehme ich die Leiche auf meine Schultern und trage sie zu den anderen Gefallenen.

"Wo kommt der denn noch her?"

Farodin legt mir eine Hand auf die Schulter und es ist als würden Blitze seine Finger umhüllen und auf mich einprasseln.

Ich drehe mich zu ihm und kann ihm nur in die Augen sehen.

In diese strahlend blauen Augen...

Es ist als verliere ich mich in ihnen.

"Pepper?",rüttelt er mich wach.

Die SchattentänzerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt