Chapter 8: Gespräche

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Clint rannte die Treppe nach oben und zückte seine Waffe. Als ich hinter ihm hoch trat, ließ ich meinen Blick einmal durch den Raum schweifen. Tony hatte Hand und Oberkörper mit seiner Rüstung bedeckt und Steve mit seinen Repulsoren auf den Boden befördert, welcher jedoch schnell wieder auf den Beinen war und weiter gegen ihn kämpfte. Bruce stand etwas abseits und hatte seinen Arm von hinten um Wandas Hals geschlungen, als sie ihre Kräfte benutzte und er gezwungen war, sie loszulassen. Dann drehte sie sich um und schubste ihn mit einer kleinen Menge an roter Magie von sich weg. Thor kam in den Raum, sprang auf den Behälter von Ultrons Körper, streckte seinen Hammer in die Luft, um ihn mit Blitzen aufzuladen und entlud sie anschließend unter sich. Wir alle standen bloß da und sahen zu, bis ein roter Körper aus dem Behälter sprang und Thor von ihm herunterfiel. Der Körper, welcher kniend auf den Boden schaute, richtete sich langsam auf und schaute um sich. Sein Blick blieb bei Thor hängen, dann sprang er ihn an, wurde jedoch von ihm gepackt und hinter sich durch eine Glaswand geschleudert. Kurz vor der äußeren Wand des Towers blieb der Körper dann in der Luft stehen und schaute sich selbst im Spiegelbild an. Steve wollte zu ihm in den Raum sprinten, doch Thor stoppte ihn mit einem Handzeichen. Nach einer kurzen Zeit stellte er seinen Hammer neben sich ab und wir alle näherten uns dem Körper langsam. „Tut mir leid, das war... seltsam. Danke.", sprach er zu Thor. Sie sahen sich einen Moment in die Augen, dann schaute er auf den Boden und ein Cape entstand auf seinem Rücken. „Du hast geholfen, das zu erschaffen?", fragte Steve Thor mit Unglauben. „Ich hatte eine Vision.", antwortete Thor. „Ein Strudel, der alle Hoffnung auf Leben einsaugt und in seiner Mitte...", er pausierte kurz und zeigte auf den Stein in des Körpers Stirn, „Das."
„Was, der Stein?", hackte Bruce nach.
„Der Gedankenstein. Es ist einer der 6 Infinity-Steine, die größte Kraft im Universum, unüberbietbar in seinen zerstörerischen Fähigkeiten." „Warum würdest du es dann-", fing Steve an, wurde jedoch von dem Donnergott unterbrochen. „Weil Stark recht hat!" Daraufhin meinte Bruce: „Ooh, es ist definitiv das Ende der Welt."
Ich nickte zustimmend. Bruces Kommentar ignorierend sagte Thor: „Die Avengers können Ultron nicht besiegen." „Nicht allein.", äußerte sich jetzt wieder der Körper, die Vision. „Warum hört sich deine Vision an, wie Jarvis?", fragte Steve und trat einen Schritt nach vorne. Auch Tony bewegte sich in Richtung der Vision. „Wir haben Jarvis' Matrix neu konfiguriert, um etwas Neues zu schaffen."
„Ich denke, ich hatte genug von Neuem.", murmelte Steve immer noch nicht überzeugt. „Ihr denkt, ich bin ein Kind Ultrons.", sprach die Vision zu uns allen. „Bist du nicht?", fragte Steve und sprach damit exakt das aus, was ich dachte. Ultron hatte sein eigenes Bewusstsein in den Körper geladen, warum sollte er also nicht so denken, wie er? Vision riss mich mit seiner Stimme aus den Gedanken. „Ich bin nicht Ultron. Ich bin nicht Jarvis. Ich bin... ich." „Ich sah in deinen Kopf und sah Zerstörung.", meldete sich nun Wanda zu Wort. „Schau jetzt.", antwortete er, woraufhin Clint neben mir ein kurzes, ironisches Lachen ausstieß und sich auf die Gruppe zubewegte. „Ihr Gütesigel bedeutet mir einen Scheiß." Thor sprang schnell dazwischen, um einen Konflikt zu vermeiden und lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf das Hauptthema. „Ihre Kräfte, die Schrecken in unseren Köpfen, Ultron selbst, sie alle kamen vom Gedankenstein. Und sie sind nichts im Vergleich zu dem, was er freisetzen kann. Aber mit ihm auf unserer Seite-" Nun unterbrach Steve ihn: „Ist er? Bist du? Auf unserer Seite?" Kurz Stille. „Ich denke, so einfach in es nicht." Clint erhob nun wieder seine Stimme. „Dann sollte es besser sehr schnell sehr einfach werden." „Ich bin auf der Seite des Lebens. Ultron ist es nicht. Er wird es alles beenden."
„Worauf wartet er?", fragte Tony. „Euch." „Wo?", fragte nun Bruce. „Sokovia.", sagte ich und trat aus nun endlich auch zu den Anderen. Pietro starrte mich an, als Clint mich ergänzte: „Nat hat er auch dort." Bruce schritt ganz nah an Vision heran und sagte: „Wenn wir falsch liegen, was dich angeht, wenn du das Monster bist, welches Ultron dich gemacht hat..." „Was werdet ihr tun?", fragte Vision. Wieder Stille. Kurz überlegte Vision, dann sagte er: „Ich möchte Ultron nicht töten. Er ist einzigartig und er leidet. Aber dieses Leid wird die Erde überrollen, also muss er zerstört werden. Jede Gestalt, die er gebaut hat, jede Spur seiner Präsenz im Internet. Wir müssen jetzt handeln. Und keiner von uns kann es ohne den Anderen tun. Vielleicht bin ich ein Monster. Ich glaube jedoch nicht, dass ich wüsste, wenn ich eins wäre. Ich bin nicht, was ihr seid und ich bin nicht, was ihr beabsichtigt habt. Also gibt es vielleicht keinen Weg, damit ihr mir vertraut, aber wir müssen gehen." Während seiner Rede hatte Vision sich von uns weggedreht und als er sich nun wieder zu uns umdrehte, hatte er Thors Hammer in der Hand und hielt ihn ihm entgegen. Alle schauten ihn ungläubig an, bis Thor ihn entgegennahm. Dann verließ Vision den Raum. Ich schaute verwirrt vom einen zum Anderen und fragte mich, warum sie denn so reagierten. „Öhm, gut. Gut gemacht.", sagte Thor, den zweiten Satz an Tony gewandt, ging in Richtung Ausgang und klopfte Ebengenanntem nochmal auf die Schulter. „Drei Minuten. Holt was ihr braucht.", befahl Steve, wonach wir uns auch endlich in Bewegung setzten. Ich ging in meinen Raum und suchte mir feste Klamotten raus. Als ich welche gefunden hatte, zog ich mich um und band mir am Ende noch mein Fläschchen um die Hüfte. Den Knoten machte ich extra fest, immerhin war das Wasser meine einzige Waffe, es wäre katastrophal, wenn ich es irgendwo verlieren würde. Auf dem Weg zum Jet kam ich an dem Raum vorbei, in dem Wanda und Pietro sich befanden. Die Tür war offen. Wir drei starrten einander an und Pietro holte gerade Luft um etwas sagen, jedoch ließ ich ihn nicht zu Wort kommen, sondern verzog bloß kurz mein Gesicht und ging dann schnell weiter. Pietro wollte mir scheinbar hinterherlaufen, ich hörte nämlich seine Schritte hinter mir, doch Wanda hielt ihn davon ab und sprach zu ihm, zu leise, als dass ich es hätte verstehen können. Kurze Zeit später waren alle im Quinjet, bereit zum Abheben. Als wir in der Luft auf dem Weg nach Sokovia waren, wurde mir klar, dass ich mich nun nicht mehr vor einem Gespräch mit Pietro und Wanda drücken können würde. Es gab nirgendwo, wohin ich flüchten konnte. Ich ließ mich mit einem Seufzen etwas abseits der Anderen an der Wand hinabgleiten und starrte auf einen Punkt vor mir. Wie erwartet dauerte es nicht lange, bis sich die Zwillinge nicht weit von mir hinsetzten. Keiner von uns sagte etwas, bis Pietro sich räusperte. „Hör mal, wir...", versuchte er, gab es dann aber wieder auf und seufzte. „Ihr?", fragte ich abwartend nach. Wenn sie schon etwas zu sagen hatten, dann sollten sie es wenigstens schnell machen. „Es tut uns leid. Aber du musst uns verstehen, wir haben das alles nicht ohne einen Grund gemacht!", versuchte er, sich zu verteidigen. Jedoch machte mich das eher wütend, als dass es mich ihnen verzeihen ließ. „Oh, und was wäre ein guter Grund dafür, einen Menschen bei einer verrückten Killerorganisation zurückzulassen, nein, gleich bei ihnen mitzumachen, obwohl man weiß, was da mit ihm passiert? Obwohl man weiß, dass dieser Mensch gefangen genommen wurde, und obwohl man weiß, dass er von seinen Liebsten getrennt wurde, obwohl man weiß, was sie da mit ihm tun? Und als wäre das nicht genug, tun sie sich später mit einem Roboter zusammen, der den Plan hat, die Menschheit zu vernichten! Oh, auf den Grund bin ich ja jetzt mal gespannt." Pietro jedoch schluckte bloß und sah beschämt auf den Boden. „Na komm, jetzt will ich wenigstens hören, was angeblich eure Taten rechtfertigt. Was für einen Grund hattet ihr, was haben Hydra und später Ultron euch so Tolles versprochen? Reichtum? Ein teures Auto oder eine schicke Goldhalskette vielleicht?", spottete ich. Da hob Pietro ruckartig den Kopf. „Ich würde so etwas niemals für Geld machen, und Wanda auch nicht, für was für Monster hältst du uns?" „Glaub mir, Liebling, das willst du nicht wissen. Na komm, was ist dann der Grund?", sagte ich abfällig. Einen Moment gar nichts, dann antwortete Wanda: „Rache an Stark." Ich wollte gerade laut loslachen, weil Rache an irgendwem wegen irgendwas noch lange nicht rechtfertigte, was die Zwillinge getan hatten, jedoch war Wanda wohl noch nicht fertig. „Wir waren bloß 10 Jahre alt, als die Granate in unser Haus einschlug und unsere Eltern töteten. Die Zweite hatte eine Fehlfunktion, sie ging nicht hoch. Wir haben 2 Tage lang unterm Bett verbracht und darauf gewartet, von ihr getötet zu werden, wir haben 2 ganze Tage lang Zeit gehabt, uns diese Granate anzuschauen, diese Granate von der Firma Stark." Wahrscheinlich erwartete sie Mitleid von mir, aber das konnte ich ihnen nicht geben. „Oh, und weil Tonys Vater eine Waffenfirma gegründet hat, welche sein Sohn dann unglücklicherweise geerbt hat, müsst ihr Rache an diesem ausüben? Und Gott, ja, natürlich hätte Tony das ganze System umkrempeln können, sobald er Inhaber der Firma war, aber er wusste doch nicht mal, welchen Schaden er anrichtet! Er dachte, er helfe Leuten mit diesen Waffen, sich vor anderen Leuten mit anderen Waffen zu schützen! Weil das war, was ihm seit er Kind war eingetrichtert wurde! Und als er dann gemerkt hat, was für einen Schaden es eigentlich anrichtet, dann hat er die Produktion sofort eingestellt! Ihr könnt ihn doch nicht für Fehler bestrafen, die er nicht begangen hat, und ihr könnt erst recht keine Unschuldigen töten, weil ihr ihn für Fehler bestrafen wollt, die er nicht begangen hat! Gottverdammte Scheiße!", mit der Zeit war ich immer lauter geworden und irgendwo in der Mitte meines Monologs war ich auch aufgesprungen, sodass ich am Ende stand und die Zwillinge anschrie. Als ich bemerkte, dass ich so jedoch die Aufmerksamkeit aller im Jet anwesenden Personen auf mich gezogen hatte und sie mich alle anstarrten, beruhigte ich mich ein wenig. „Das wollte ich dir übrigens noch sagen, Tony. Hör auf, dir die Schuld zu geben. Auch für die Sache mit Ultron. Du wolltest bloß helfen, du wolltest bloß deine Liebsten beschützen. Die sich nebenbei bemerkt glücklich schätzen können, dass sie dich haben, auch wenn das alles nach hinten gegangen ist und du Ultron freigesetzt hast. Du konntest nicht wissen, dass sowas passieren würde." Niemand sagte etwas. Ich räusperte mich verlegen, was Tony wohl aus seiner Starre holte. „Um, danke, Kleine. Denke ich...", meinte er immer noch sehr perplex. Nach einigen unangenehmen, schweigsamen Sekunden drehten sich endlich alle wieder dem zu, was sie kurz vorher noch gemacht hatten, sodass ich mich wieder Wanda und Pietro zuwenden konnte, welche jetzt eher so aussahen, als würden sie sich schuldig fühlen. Ich setzte mich wieder vor sie hin. „Was ich damit sagen wollte, war, dass wegen euch Leute gestorben sind. Unschuldige. Und es hätte vermieden werden können, wenn ihr nicht so blind vor Hass gewesen wärt.", seufzte ich müde. Meine letzten Worte schienen jedoch in Pietro jedoch etwas hervorgerufen zu haben, denn er spannte sich an und fauchte: „Und was bis du dann uns gegenüber, wenn nicht hasserfüllt?" Wandas Augen weiteten sich bei dem, was ihr Bruder sagte. „Oh, ich hasse euch nicht.", sagte ich mit zusammengekniffenen Augen, lehnte mich nach vorne und senkte meine Stimme, bis sie nicht mehr als ein Flüstern war. „Ich habe nur die Erfahrung machen müssen, dass man euch besser nicht vertraut, weil man sonst verraten und zurückgelassen wird und schmerzhafte Erinnerungen gezeigt bekommt." Dann lehnte ich mich wieder zurück. Ich hatte ihnen jetzt indirekt gesagt, dass es mich verletzt hatte, dass sie mich nicht befreit hatten, und dass auch Wandas Magie nicht an mir vorbeigegangen war, aber erstens wussten sie das wahrscheinlich eh schon und außerdem hielt Pietro endlich die Klappe. Anders als Wanda jedoch, welche bei meinen Worten aufkeuchte und mich reuevoll ansah. „Was hast du gesehen?", flüsterte sie. „Was habe ich dir gezeigt?" Sie lehnte sich zu mir herüber und machte Anstalten, meine Schläfe zu berühren, aber weil ich wenig Lust hatte, dass sie nochmal an meinem Gehirn rumfummelte, wich ich ihrer Hand aus. Diese ließ sie daraufhin wieder sinken. „Oh...", meinte sie leise. „Also, ja, ist ja klar, dass du nicht willst, dass... Also, tut mir... tut mir wirklich leid." Sie hatte also endlich verstanden. Kurz wartete ich noch, ob einer der Beiden noch was sagen würde, als jedoch nichts kam, stand ich langsam auf und ging zum Team, wo ich mich dann wieder hinsetzte. Tony bedankte sich nochmal für meine Worte bei mir, was ich nur mit einem Lächeln und einem „Nur die Wahrheit" abtat. Den Rest des Fluges war es ruhig, bis wir kurz vor Sokovia waren und Steve noch eine kleine Motivationsrede hielt. „Ultron weiß, dass wir kommen. Wir werden direkt ins Kreuzfeuer geraten, aber das ist genau das, was wir wollen. Die Leute aus Sokovia nicht. Unsere Priorität ist es also, sie da rauszuholen. Alles was sie wollen, ist ihr Leben in Frieden zu leben und das wird heute nicht passieren, aber wir können unser Bestes tun, sie zu beschützen. Wir können unseren Job machen. Herausfinden, was Ultron gebaut hat, Romanoff finden und das Feld räumen. Den Kampf zwischen uns halten. Ultron denkt, dass wir Monster sind, dass wir das sind, was falsch mit der Welt ist. Es geht hier nicht nur darum, ihn zu schlagen, sondern auch darum, ob er recht hat." Dann landeten wir und fingen das Evakuieren an.

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Hey Leute. Tut mir immer noch leid fürs Warten, aber es ist viel los momentan. Ich finde kaum Zeit zum Schreiben und zu allem Überfluss bin ich gerade auch noch krank geworden. Aber naja, ich will mich nicht beschweren. Entschuldigt aber bitte auch, wenn etwas Gesagtes nicht ganz mit der Originalszene aus dem Film übereinstimmt, aber ich habe nur die englische Version und muss das dann alles übersetzen, deswegen ist es nicht ganz so, wie ihr es aus der deutschen Fassung kennt. Ich hoffe das ist kein Weltuntergang. ;) 

Ins kalte WasserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt