Dream

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Die Schulglocke klingelt und der Unterricht beginnt. Ich sitze demotiviert an meinem Platz und starre Löcher in die Luft. Herr Lee steht vorne und erzählt irgendetwas, jedoch ist alles was bei mir ankommt eine entspannende Melodie. Ich glaube das Lied habe ich schonmal im Radio gehört. Ich werde an der Schulter angetippt. Als ich mich in die Richtung der Person drehe, lächelt mich Yoongi an. "Ist dir auch langweilig?", seine Stimme durchbricht die ruhige Musik. Ich nicke zustimmend. "Hast du vielleicht Lust mit mir nach der Schule ins Kino zu gehen?", fragt er mich. "Gerne, wie wäre es mit 'Train to Busan'? Der soll echt gut sein." Seine Gesichtszüge entgleisen für eine Sekunde, doch dann fängt er sich wieder und sagt begeistert zu. Plötzlich höre ich ein Klatschen neben mir. Ich drehe mich in die Richtung aus der das Geräusch kommt. Ein gelbes Huhn rutscht an der Fensterscheibe hinunter. Durch das offene Fenster daneben fliegen drei Hühner, ein blaues, ein pinkes und ein oranges, herein und landen auf meinem Tisch. Von diesem hüpfen sie nacheinander herunter und laufen zur Tür. Sie drehen die Köpfe zu mir umd schauen mich auffordernt an.
Ich gebe ihren Blicken nach und laufe den bunten Hühnern hinterher. Sie führen mich durch die Gänge raus aus der Schule. Draußen laufen wir eine Zeit lang über eine Wiese. Immer mal wieder kommen wir an Gänseblümchen in der Größe von Sonnenblumen vorbei. In einiger Entfernung kann ich einen Wald sehen. Je näher wir ihm kommen, desto düsterer sieht er aus. Als wir vor ihm angekommen sind, zögere ich. Den Hühnern scheint das garnicht zu gefallen. Eines von ihnen pickt auf meinem Fuß herum. Ich gebe auch dieses mal nach und setze mich wieder in Bewegung. Nach einer Weile verschwinden die Hühner. Das blaue winkt mir zum Abschied, bevor es den anderen hinterher ins Gebüsch springt.
  Die Sonne scheint durch die Lücken des Blätterdachs. Das Zwitschern von Vögeln ist zu hören. Ich laufe weiter und komme auf einer Lichtung an. Es ist warm. Als ich auf der Mitte der Lichtung stehe raschelt es plötzlich in den Büschen. Wie aus dem Nichts kommt ein Zebra auf mich zu gerannt und schwingt ein Schwert nach mir. Ich fange an zu rennen, immer und immer schneller, doch das Zebra ist mir dicht auf den Fersen. Ich drehe mich beim Laufen um und sehe wie es mir näher kommt. Noch während ich den Kopf wieder nach vorne drehe fange ich an in Wasser zu fallen. Bevor ich komplett eintauche, kann ich noch erkennen das es eine Fütze ist, die mich aus der Lage rettet. Ein paar Sekunden später lande ich auf Asphalt. Das Wasser ist verschwunden. Vor mir steht ein Korb voll mit Reis. In der Ferne sehe ich einen weiteren. Irgendetwas in mir bringt mich zu dem Versuch zu Unternehmen den Korb hochzuheben. Doch egal wie sehr ich mich bemühe ich kriege ihn nicht hochgehoben. Auf einmal habe ich eine Schüssel in der Hand. Mit dieser schöpfe ich Reis ab und gehe in Richtung des zweiten Korbs. Je näher ich ihm komme, desto mehr Reis verliere ich. Als ich ankomme ist die Schüssel leer. Ich gehe zurück und versuche es nochmal... und nochmal... und nochmal...
Egal wie oft ich es versuche, ich kann den Reis nicht transportieren. Ich setzte mich frustriert auf den Boden. Vor mir öffnet sich eine Treppe. Ich zucke mit den Schultern, stehe auf und steige die Stufen nach unten. Ich stolper und falle.
Mit einem zuckenden Bein wache ich auf und starre in die Dunkelheit. Ein Blick auf die leuchtende Anzeige meines Weckers verrät mir das es 2 Uhr morgens ist. Ich drehe mich auf die andere Seite und schlafe weiter.

Und ein weiterer Tag an dem mein lieber Wecker meinen Schlaf beendet.
Müde stehe ich auf und schlurfe ins Bad um mich fertig zu machen. Als ich in den Spiegel schaue, sehe ich einen mickrigen Haufen, der fette, dunkle Augenringe hat. Meine Haare stehen mir zu allen Seiten ab. Der Traum von letzter Nacht schleicht sich wieder in meine Erinnerung. Wie zum Teufel ist mein Unterbewusstsein auf bunte Hühner und ein Schwert schwingendes Zebra gekommen?
Ich verdränge den Traum wieder und schlurfe in die Küche. Meine Mutter ist wie immer schon wach und hält mir eine Tasse Kaffee hin. Dankend nehme ich ihr die Tasse ab und verbrenne mir die Zunge beim Versuch etwas zu trinken. "Hast du schlecht geschlafen?", fragt mich meine Mutter. Sie ist seit zwei Wochen wieder zuhause. In der Zeit hat Yoongi schon oft bei uns gegessen. Die erste Woche hatte ich gekocht, dannach meine Mutter. So langsam macht Yoongi was kochen angeht Fortschritte. Zumindest lässt er nichts mehr anbrennen und es schmeckt auch schon ganz in Ordnung.  Trotzdem isst er immer noch häufig mit uns. "Ich hatte einen echt verrückten Traum und bin deshalb um zwei Uhr wach geworden.", antworte ich schlecht gelaunt. "Wer weiß, vielleicht will dir dein Unterbewusstsein etwas sagen." Ich hatte ganz vergessen, das sie sich für Traumdeutung interessiert.   

The new Neighbour || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt