Break up

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"Ich habe beschlossen mit Jenny Schluss zu machen." Taehyung lässt sich neben mir auf der Bank nieder und seufzt. "Ich hab über deinen Rat nachgedacht und ich glaube du hast recht. Es wäre nicht fair ihr gegenüber, wenn ich weiterhin mit ihr zusammen wäre. Es ist so als ob ich sie durchgängig anlügen würde. Heute nach der Schule treffen wir uns. Ich weiß nur noch nicht wie ich es ihr sagen soll, ohne sie zu sehr zu verletzen." Er schaut nachdenklich auf seine Hände, die ineinander verschränkt auf seinem Schoß liegen. "Am besten sagst du es ihr genauso, wie du es mir gesagt hast. Ich bin mir sicher sie wird dich verstehen.", schlage ich ihm vor. "Ich werd's versuchen." Er blickt auf und lächelt mich an:"Danke! Was würde ich nur ohne dich tun?" "Tja, ohne meine durch Erfahrung bestetigten Tipps, müsstest du dir wohl oder übel jemanden suchen der wirklich weiß wovon er redet", antworte ich ihm ironisch. Wir müssen beide schmunzeln. "Irgendwann wirst du auch jemanden finden." "Eigentlich mag ich mein Singelleben. Ich habe immer Zeit, kann tun und lassen was ich möchte und niemand ist da der mich herumkommandieren kann." "Auch wieder war", stimmt Tae mir zu.
Wir quälen uns noch durch eine Stunde Biologie, bis der Gong uns endlich aus diesem Grauen erlöst. Die Stunden zogen sich heute wiedermal fürchterlich in die Länge. Zusammen laufen wir zum Schultor. Vor dem Tor steht Jennie und lächelt Taehyung zu. Ich merke wie er beginnt langsamer zu laufen und rede ihm gut zu während ich ihn in Jennies Richtung schiebe. "Erzähl mir später wie es war", flüster ich ihm zu ehe ich mich mit einem Winken von ihm und seiner Freundin verabschiede und durch das Tor verschwinde.
Ich hoffe ich hatte recht damit, dass Jennie es gut aufnimmt. Während ich zur Bushaltestelle gehe sehe ich aus der Ferne den Bus heran fahren. Wie von der Tarantel gebissen renne ich los und komme gleichzeitig mit dem Bus an der Haltestelle an. Ich steige ein und lasse mich auf einem Fensterplatz nieder. Aus meiner Jackentasche krame ich meine Kopfhörer und mein Handy raus. Etliche Häuser fliegen an meinem Blickfeld vorbei und die Melodie von "Inside Beast" dröhnt mir in die Ohren. Der Bus hält an drei Haltestellen, bis ich aussteige und den Weg zu Fuß zurück lege.
Zu Hause angekommen gehe ich in mein Zimmer. Ich werfe mich erschöpft auf mein Bett. Der Rucksack fällt neben mir auf den Boden.
Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich wieder aufwache ist 15:11 Uhr. Mein Handy fängt an zu klingeln und ich nehme den Anruf an.
"Du glaubst nicht wie sie reagiert hat!", begrüßt mich Tae vom anderenEnde der Leitung. "Hallo erstmal. Keine Ahnung, aber wie wäre es wenn du von vorne anfängst.", gebe ich ihm als Antwort. " Alsooo, zuerst sind wir halt in Richtung Park gelaufen und irgendwie war da schon ein unangenehme Stille zwischen uns. Ich hab also versucht ein Gespräch anzufangen, was dann auch irgendwie sehr holprig geklappt hat und als wir uns auf eine der Bänke gesetzt haben, habe ich ihr halt gesagt das ich mit ihr reden muss. Danach habe ich halt die ganze Sache erklärt und ihr gesagt das ich mich gerne von ihr trennen würde. Sie hat es ganz gelassen mit einem Ok aufgenommen. Ich hab keine Ahnung, wieso ich mir so viele Sorgen gemacht habe. Letzten Endes war es so viel einfacher als ich Gedacht habe. Na ja, jedenfalls hat sie sich, als wir uns verabschiedet haben, für die schöne Zeit bedankt. Knuffig oder?", beendet er seinen Redefluss. "Siehst du ich habe doch gesagt sie wird es verstehen. Manchmal muss man einfach nur miteinander reden um ein Problem zu lösen.", sage ich. Wir unterhalten uns noch eine halbe Stunde bis wir uns dazu entschließen aufzulegen und unsere Hausaufgaben zu machen.
Als ich verzweifelt versuche die letzte Aufgabe auszurechnen klopft es an meiner Zimmertür und ein Kopf mit dunkelbraunen, struppigen Haaren schaut ins Zimmer. "Hey, darf ich reinkommen?" "Klar." Ich drehe mich mit meinem Stuhl in seine Richtung. Trotzdem er in letzter Zeit so oft bei mir war, ist er jedes mal aufs neue unsicher. Vorsichtig setzt er sich auf mein Bett, welches mit einer Tagesdecke abgedeckt ist. Ich stehe auf und werfe mich neben ihn. "Hast du Chemie schon gemacht?", frage ich ihn. "Ja, war einfach. Wieso?" Sagte er gerade es war einfach?! Ich richte much auf. Erstaunt sehe ich in an. "Du verstehst Chemie?", schreie ich fast schon. Er zuckt vor Schreck zusammen, beginnt dann jedoch zu grinsen. "Ja", antwortet er. "Ich kriege das einfach nicht auf die Reihe. Wieso müssen da so viele Elementsymbole sein und wofür diese langen Reaktionsgleichungen?", jammere ich. "Ich brauche dafür immer Ewigkeiten. Eigentlich wollte ich es abwählen, aber Physik finde ich noch schlimmer." Immer noch amüsiert antwortet er:"Ich wollte es eigentlich als LK nehmen. Hab mich dann jedoch für Bio entschieden."

The new Neighbour || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt