14.

16 3 3
                                    

Die Monate vergingen wie im Flug und ich dachte solangsam, dass ich geheilt wäre, dass ich dem Krebs den Rücken zugekehrt hätte, doch zum Jahresende hin wurde es wieder richtig scheiße! Ich kam kaum aus dem Bett und fühlte mich schwach und scheiße. Mir war dauer Übel und hatte zu nichts Lust. Ins Krankenhaus wollte ich nicht. Die Angst war zu groß wieder zu Neujahr gesagt zu bekommen, dass ich leider wieder Metastasen im Körper habe. Meine Eltern versuchten alles um mich umzustimmen, doch sie schafften es nicht. Es lag auf der Hand. Ich würde an diesem scheiß Krebs sterben! Ich konnte ihm nicht den Rücken zukehren, denn der Krebs hatte mich in der Hand und würde es beenden. Er wollte, dass ich sterbe.

Als ich einige Tage später um den Block ging wurde mir apprupt schwindelig und es wurde plötzlich alles schwarz.

Januar 2014

Ich öffnete meine Augen ganz langsam und sah eine weiße Decke. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und entdeckte meine Mutter, die wie es schien die ganze Zeit geweint zu haben. Wie lange ich wohl schon hier lag? Ich wollte etwas sagen, doch mein Hals war zu trocken. Ich drehte meinen Kopf nach links und schaute meinen Arzt an. "Herr Thorsen...Sie müssen jetzt ganz stark sein. Wir haben jetzt eine Erklärung für ihre plötzliche Übelkeit und des Blutes." Ich hob meine Hand, um damit zu sagen, dass der Arzt nicht fortfahren musste, da ich Bescheid wusste. Ich hatte einen erneuten Rückfall! "Wie...lange?" fragte ich mit kratziger Stimme. Meine Mutter schaute mich mit einem verheulten Gesicht an. "Es...ist doch...vorbei oder...?" Der Arzt nickte und fügte hinzu, "Sie sind austherapiert..." Ich nickte und kämpfte gegen die Tränen an. Der Arzt verließ das Zimmer. Das war's! Warum hätte es auch gut ablaufen sollen?
Meine Mutter verließ ebenfalls das Zimmer. Ich hatte Verständnis. Sie verlor ihr einzigstes Kind. Ich stand aus dem Bett auf und nahm ein Blatt Papier und einen Stift. Ich schrieb groß "Austherapiert" auf das Blatt und zog mich um. Dann verließ ich das Zimmer und auch das Krankenhaus. Die Ärzte konnten schließlich nichts mehr für mich machen. Ich lief durch einige Straßen und dachte nach. Es liefen einige Tränen über meinen Wangen, die ich aber alle sofort wegwischte.

Wäre ich vor zwei Jahren nicht zum Arzt gegangen, dann wäre ich bestimmt schon lange tot! Hätte die Op's und die Chemotherapien nicht über mich ergehen lassen müssen, sondern wäre einfach ohne zu wissen, dass ich Krebs habe gestorben, aber es war auch eine gute Entscheidung zum Arzt zu gehen. Der Krebs hätte geheilt werden können und ich hätte leben können, doch die Betonung liegt auf "hätte" denn nun stand ich an meinem Grab und wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ich unter der Erde liegen würde. Ich schaute mich um. Ein kleiner Junge lief in meine Richtung. Er blieb an einem Grab stehen, welches neben meinem war. Ich las den Text. "Deine Großeltern?" fragte ich vorsichtig. Der Junge nickte. Er schaute auf meinen Grabsteine. "Wer ist es bei ihnen?"  Ich schaute auf den Grabstein. "Ich selbst...dass ist mein Grabstein." Ich merkte den geschockten Blick von dem kleinen Jungen. Ich drehte mich zu ihm. "Jeder muss irgendwann sterben, aber kleiner genieße dein Leben, solange du es kannst und ich hoffe du musst nicht das durchmachen, was ich durchgemacht habe. Ich wünsch dir was." Damit verließ ich den Friedhof. Ich lief zur Bushaltestelle und stieg in den nächsten Bus ein.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Lasst gerne Feedback und Votes da. :D

Fought, Hoped, and LostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt