Es vergingen einige Stunden bis meine Eltern nach Hause fuhren. Als sie weg waren, setzte ich mich mit Kugelschreiber und einem Collegeblock an den Küchentisch und fing an zu schreiben. Die erste Seite bekam die Überschrift, "Mein Abschied." Ich schrieb sehr viel. Nachdem ich fertig war hatte ich drei Seiten in der Hand. Ich hoffte meine Eltern fanden den Brief, denn ich wollte dass dieser Brief auf meiner Beerdigung vorgelesen wird. Ich faltete die Blätter und steckte diese in einen Briefumschlag. Dann nahm ich mir ein neues Blatt Papier und schrieb einen Brief an meine Eltern. Diesen Brief mussten meine Eltern nicht auf meiner Beerdigung vorlesen. Sie konnten es natürlich machen, wenn sie wollten. Nachdem ich auch mit diesem Brief fertig war, faltete ich das Papier und steckte es ebenfalls in einen Briefumschlag. Die Umschläge ließ ich erstmal auf meinen Schreibtisch liegen.
Danach ging ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. Ich machte den Fernseher an und ließ den restlichen Tag ausklinken. Spät in der Nacht ging ich ins Bett.
Am nächsten Morgen weckte mich die Türklingel. Ich wollte nicht aufstehen und es wurde mir auch erspart, als ich dann einen Schlüssel im Schloss hörte und die Tür geöffnet wurde. Es waren also meine Eltern, dann konnte ich wenigstens weiter schlafen. Jedoch hatte ich die Rechnung nicht mit meiner Mutter gemacht, denn diese kam in mein Zimmer und riss die Vorhänge auf und öffnete ein Fenster. "Aufstehen!" Ich zog meine Decke übers Gesicht und kniff die Augen zu. "Man! Ich brauch den Schlaf. Lass mich in Ruhe!" Zu allem übel kam dann noch mein Vater ins Zimmer. "Aufstehen Junge! Wir fahren jetzt in die Stadt." Ich schmiss die Decke zur Seite und schaute meinen Vater an. "Habt ihr mir gestern nicht zugehört!? Ich werde nicht mehr in die Stadt gehen! Ich will in keiner Menschenmenge sterben!" "Wer sagt denn, dass du heute stirbst?" "Niemand, aber jeder Tag kann mein letzter sein!" Ich setzte mich hin. "Ja und deswegen fahren wir jetzt in die Stadt, also duschen und los geht's." "Vergesst es!" Mein Vater zog mich auf die Beine. Dann hob er mich hoch und legte mich auf seine Schulter. "Hey! Lass mich sofort runter!" Er ging mit mir ins Bad und setzte mich ab. "Sag mal hackt es bei dir?!" schrie ich meinen Vater an. "Max! Geh duschen! In 15 Minuten fahren wir!" Damit verließ er das Badezimmer. Um weitere Diskussionen zu vermeiden, ging ich dann widerwillig duschen. Als ich fertig war, zog ich mich an und föhnte meine Haare. Dann ging ich in die Küche zu meinen Eltern. Meine Mutter hielt mir ein Brot hin, doch ich lehnte ab. Ich hatte einfach keinen Appetit und so zog ich mir dann Schuhe an. Meine Laune war einfach im Keller. Ich wollte nicht in die Stadt. Ich wollte keine glücklichen Menschen sehen. Wieso zwangen mich meine Eltern dazu? Ich hatte es ihnen doch gestern erklärt.
Wenig später saßen wir im Auto und fuhren in die Stadt. Ich schaute die ganze Fahrt aus dem Fenster und redete mit meinen Eltern kein Wort. Nachdem mein Vater geparkt hatte stiegen wir aus und liefen durch die Stadt. Was brachte es meinen Eltern jetzt. Wir liefen wie drei dumme Menschen durch die Stadt und kauften nicht mal etwas.
Nach zwei Stunden waren wir wieder bei mir zu Hause. "Jetzt möchte ich gerne wissen, was es euch gebracht hat?" "Du warst an der frischen Luft." "Ach und da hätten wir nicht einmal um den Block laufen können?!" "Nein. Wir wollten, dass du die Stadt nochmal siehst." "Ich wollte es aber nicht! Versteht ihr dass denn nicht?! Ich will keine Menschen sehen, die glücklich sind! Es zieht mich nur noch mehr runter! Denn ich kann nicht mehr glücklich sein! Ich kann nichts mehr erleben in meinem Leben! Weil ich STERBEN werde!! Versteht ihr es nicht!? Ich brauch nichts mehr sehen, denn ich werde verdammt nochmal an diesem Krebs verrecken!!" Meine Eltern schauten mich fassungslos an. Ich ging ins Schlafzimmer und schmiss mich aufs Bett. Ich schrie in mein Kissen. "Ich hasse mein Leben!!"
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Lasst gerne Feedback und Votes da. :D
DU LIEST GERADE
Fought, Hoped, and Lost
FantasyIch bin Max Thorsen, 26 Jahre alt und ich werde euch hier meine Geschichte erzählen, die über meine Erkrankung handeln wird. Anfangs weiß ich noch von gar nichts. Doch wie sagt man so schön, von einem auf den anderen Tag änderte sich schlagartig all...