2 - Detached

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Ein Jahr.
Seit einem Jahr hatte ich ihn nun nicht mehr gesehen und hatte weder seinen Duft einatmen noch seine Stimme hören können.

Und trotzdem war er immernoch präsent in meinem Kopf.
Jeden verdammten Tag.

Ich hatte das Gefühl keine Chance mehr auf ein normales Leben zu bekommen. Das Alleinsein nahm mir jegliche Kraft und ich wollte mich einfach nur noch fallen lassen, bis ich knallhart auf den Boden prallte.

Ich konnte mich noch genau an unser letztes Gespräch erinnern. Es geisterte mir jeden Tag durch den Kopf, sogar nachts, als ich eigentlich hätte schlafen sollen.

Damals hatten wir uns heftig gestritten, sodass er einfach gegangen war, ohne sich von mir zu verabschieden.

Im Nachhinein bereute ich meine Worte, die ich zu ihm gesagt hatte, zutiefst. Vielleicht hatte ich ihm Unrecht getan und war viel zu hart gewesen, doch damals schien mir das selbstverständlich.

Unser gemeinsames Verhältnis war nie einfach. Wir mussten durch Höhen und Tiefen gehen und doch hatte ich nie eine Sekunde aufgehört ihn zu lieben. Oft machte ich mir sogar Gedanken, ob er die Liebe meines Lebens gewesen war, aber dann hätte er mich doch nicht verlassen oder?

Schon immer war es sein Traum gewesen aus unserer kleinen Ecke Londons zu verschwinden. Das Einzige was ihn hielt, war ich.
Ich war sein Freund, sein engster Vertrauter, sein Geliebter, seine Schulter bei der er sich ausheulen konnte und manchmal auch eine Art Vater, der ihn wieder auf den Boden der Tatsachen brachte, wenn er sich wieder unmögliches in den Kopf gesetzt hatte.

Unsere Beziehung hielt leider nur 4 Jahre an.

In diesen Jahren hatten wir einfach alles miteinander erlebt. Von unserem ersten Kuss an einer Brücke bis hin zu unserem ersten Mal bei mir Zuhause. All diese Erinnerungen brannten sich tief in mein Gedächtnis. Ich hatte immer versucht ihn gut zu behandeln und ihm zu zeigen, wie viel er mir wert war. Doch das wohl schönste war, ihn zu ärgern und mit ihm zu lachen. Er war immer so süß wenn er grinsen musste.

Wir waren einfach perfekt füreinander.

Bis zu dem Tag, der unser ganzes Leben veränderte.

Jeongguk klingelte spätnachmittags an meiner Tür, um mir mitzuteilen, dass er unzufrieden mit seinem eintönigen Leben war und immer unglücklicher wurde. Er suchte nach einem neuem Abenteuer, sodass er einfach beschloss für eine ganze Weile eine Weltreise zu machen.

Ich war am Boden zerstört und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich hielt ja nicht mal eine Woche ohne ihn aus, es war schlichtweg einfach unmöglich ohne ihn.

Daraufhin bat ich ihn erstmal reinzukommen, damit wir das klären konnten. Anfangs zögerte er, doch er setzte sich letztendlich zu mir. Wir sprachen sehr lange und ausführlich über dieses Thema und ich äußerte ihm gegenüber all meine Bedenken, jedoch wollte er es nicht hören. Für ihn war diese Entscheidung bereits getroffen und es schien ihm egal, dass er diesen Weg ohne mich gehen musste. Schließlich konnte ich nicht mitgehen, da ich einerseits an meine Arbeit gebunden war und andererseits einfach nicht das Geld für eine Weltreise hatte.

Mir blieb also nichts anderes übrig, als ihn vor die Wahl zu stellen.

Ich oder seine Weltreise.

Ich war mir ehrlich gesagt so sicher gewesen, dass sein Herz sich für mich entscheiden würde, doch so kam es nicht.

Er meinte, dass wir eine Fernbeziehung führen könnten, aber das lehnte ich sofort ab.. diese Art von Beziehung konnte ich nicht übers Herz bringen.

Jeongguk war total sauer und warf mir vor, ich würde ihn nicht verstehen und unterstützen wollen.
Und vielleicht war es egoistisch von mir, ihn vor die Wahl zu stellen, doch er hätte es an meiner Stelle nicht anders gemacht und ich war nicht der Mensch für Fernbeziehungen.

Das Ende vom Lied war, dass er stumm und mit Tränen in den Augen meinte, dass wir wohl von nun an getrennte Wege gehen sollten.

Seine Worte hallten immernoch noch in meinem Kopf

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Seine Worte hallten immernoch noch in meinem Kopf. Jedes Mal wenn ich über ihn nachdachte, brach es mir erneut das Herz.

Danach war er gegangen und ich hatte ihn bis heute nie wieder gesehen. Wahrscheinlich saß er gerade Cocktail schlürfend an einer Bar am Strand in Hawaii und hatte bereits die halbe Welt bereist, jedenfalls wusste ich es nicht genau, da er mich kurz darauf auf allen sozialen Plattformen gelöscht und blockiert hatte. Mir blieben nur die alten Nachrichten und die Bilder, die an meiner Wand hingen.

Ich denke Vermissen war schon gar kein Ausdruck mehr für das was ich schon seit über einem Jahr tat.

Wie konnte ein Mensch einen so prägen, dass es sich anfühlte, als hätte man im Herzen ein riesengroßes Loch, welches niewieder gefüllt werden konnte?

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Oh my God. Hatte ich erwähnt, dass es eine traurige Story wird?

Nein.. ups :D

Jedenfalls ist das mein erstes "richtiges" Kapitel, welches ihr lest. 

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Love XXX

Break away »ყσσɳƙσσƙ«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt