1. Kapitel

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Ring Ring Ring

Das ständige Klingeln meines Weckers war einfach nur unerträglich, also stand ich schließlich auf. Ich hatte seit Anfang der Sommerferien eine eigene Wohnung. Den Rest des Schuljahres hatte ich bei Betty verbracht. Ihre Mutter wurde irgendwie verrückt. Heute würde feststehen ob Archie nun ins Gefängnis kommen würde oder nicht. Ich suchte mir ein schwarzes Kleid aus meinem Schrank raus und dazu passende Ballerinas. Vor 3 Tagen war schon einmal eine Gerichtsverhandlung. Die Richter waren sich nicht einig, deswegen heute. Ich ging schon einmal runter, denn ich würde mit dem Bus fahren. Es gab eine Bushaltestelle vor meinem Wohnhaus.

Im Freiem angekommen traf mich ein Schock. Ein kleines Kind, aus der Wohnung unter mir lief einem Ball hinterher. Er war auf die Straße gerollt und das Kind lief ihm hinterher. Panik stieg in mir auf, als ich das Auto sah, welches viel zu schnell anraste. So schnell ich konnte rannte ich auf die Straße und schubste das Kind aus dem Weg. Für einen Moment hatte ich gedacht, dass ich es schaffen würde ohne Kratzer davon zu kommen. Ich hatte falsch gedacht. Bevor ich es wegschaffte fuhr das Auto in mich rein. Der Fahrer musste mich bemerkt haben, denn sofort kam jemand zu mir. Mein rechtes Bein blutete stark und auch mein rechter Arm war nicht unversehrt. „Oh Gott, das tut mir leid! Warten Sie ich rufe einen Krankenwagen!", hörte ich den Fahrer des Wagens aufgeregt sagen. Ich betrachtete meine rechte Seite. Mir fielen die Narben ein, die ich noch von meiner Mutter hatte. Sie waren immer noch da. Mir kamen Tränen hoch doch ich unterdrückte sie einfach. Ich musste stark sein. Ich konnte doch nicht wegen so einer Sache heulen.

Es dauerte nicht lange und der Krankenwagen war da. Ich wurde auf eine Trage gelegt und in den Wagen geschoben. Im Wagen gaben sie mir ein Beruhigungsmittel.
Im Krankenhaus kam sofort ein Arzt der mir die offenen Wunden zusammennähte. Ich konnte wegen des Verbandes mein Bein und meinen Arm nicht abbiegen. „Gehen Sie noch zur Schule?", fragte mich der Arzt. „Ja", sagte ich einfach nur. „Dann viel Spaß morgen.", er zwinkerte mir aufmunternd zu. „Wo wollten Sie in diesem Aufzug hin?", fragte dann noch. „Ich wollte zum Gericht. Sie haben bestimmt von Archie Andrews gehört. Er ist ein guter Freund von mir.", erklärte ich ihm. „Ich würde Ihnen vorschlagen nach Hause zu gehen.", sagte er noch, bevor ich ging.

Vor dem Krankenhaus schrieb ich Betty eine SMS, dass ich nicht kommen würde und mich bitte jemand abholen sollte. Wenig später kam dann ihre Antwort. Alice würde mich abholen und nach Hause fahren. Ich lehnte mich an die Wand des Gebäudes an und wartete.

Alice ließ nicht lange auf sich warten und kam sogleich. Ich stieg ins Auto ein. „Wie gehts dir Annabeth?", fragte sie mich sogleich. „Ganz gut. Wissen Sie schon was von Archie?", wollte ich wissen. „Er hat einer verkürzten Haft zugestimmt. Er ist auf dem Weg ins Gefängnis.", erklärte sie mir betrübt. „Oh..", kam es von mir. Weiters schwiegen wir. Bei meinem Wohnhaus angekommen verabschiedeten wir uns.

Ich humpelte auf das Gebäude zu und fragte mich, wie ich die Stufen hochkommen sollte. Vor der Eingangstür konnte ich jemanden sitzen sehen. Bei genauerem Betrachten sah ich, dass es Fangs war. „Fangs, was...", mehr zu sagen gelang mir nicht. Er war sofort als er mich sah bei mir und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss. Als wir uns lösten sah ich ihn nur geschockt an. „Sag jetzt nichts. Ich... weiß nicht was ich sagen soll. Ich habe mich in dich verliebt. Wir haben so viel Zeit miteinander verbracht, wegen... Sweet Pea. Du bist mir einfach wichtig.", sagte er schüchtern. Mir stockte der Atem. „Fangs.. ich..", ich wusste nicht was ich sagen sollte. „Tut mir leid..", er sah zu Boden. Aus Reflex hob ich seinen Kopf wieder hoch und küsste ihn. Wir lösten und voneinander. „W-willst du mit rein?", fragte ich, woraufhin er nickte. Er ging voraus und ich humpelte hinterher. „Was ist passiert?", fragte als er meine Verbände bemerkte. „Ich wurde angefahren.", sagte ich leise. Ohne Worte hob er mich im Brautstil hoch. Ich sperrte die Türe auf und er ging hinein.

In meiner Wohnung angekommen umarmte ich ihn. „Für was war das denn jetzt?", wollte er wissen. „Fangs, ich weiß einfach im Moment nicht weiter. Du bist immer für mich da. Du hast dir alle meine Sorgen angehört und... ach ich weiß einfach nicht. Ich verstehe nicht wie?", erklärte ich ihm. „Was meinst du?", fragte er verwirrt. „Wieso sich... ein so perfekter Junger wie du, in mich verliebt.", sagte ich. Es folgte keine Antwort darauf. Ich sah zu Boden. Er hob mein Kinn an, sodass ich ihn ansehen musste. „Der einzige Mensch den ich kenne, der perfekt ist, bist du.", flüsterte er mir zu. Ich musste Lächeln. „Hilfst du mir mich umzuziehen?", fragte ich, aber eigentlich war es nur eine Ausrede, damit ich dann mit ihm reden konnte. „Klar.", er hob mich wieder hob und brachte mich ins Schlafzimmer. Ich nahm mir eine kurze Jogginghose und ein weißes Shirt. Ich machte den Reißverschluss meines Kleides auf. „Kannst du dich kurz umdrehen?", fragte ich. Er drehte sich zur Wand und ich zog mich ganz schnell um.

„Lass uns reden.", sagte ich und setzte mich auf das Bett. „Meinst du das ernst?", fragte er. „Ja.... w-wollen er es miteinander versuchen?", frage ich vorsichtig woraufhin er nickte. „Machen wir es dann morgen ganz offiziell?", fragte ich. „Klar.", sagte er lächelnd. Wir kamen uns immer näher und küssten uns schließlich. „Soll ich dich morgen abholen?", fragte er. „Rein theoretisch könntest du auch hier bleiben. Du hast beim letzten Mal ein paar Sachen hier vergessen, deswegen dachte ich..", schlug ich vor. „Das ist toll. Dann kann ich endlich neben dir schlafen. Deine Couch ist ziemlich ungemütlich.", wir mussten beide lachen.

Wir schauten uns Filme an und vergaßen für einen Moment die Zeit. Am Abend gingen wir dann schlafen, naja was denn sonst. Im Bett hatte ich keinen Plan wie ich liegen sollte weil es schon noch ziemlich weh tat. Fangs half mir indem er mich auf seinem Arm schlafen ließ.

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