Geständnis?

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Siiri PoV

Ich rannte in mein Schlafzimmer und warf mich zunächst auf das Bett. Die Tränen liefen unaufhaltsam über meine Wangen. Jedes Schluchzen brachte meinen emotionslosen Körper zum Beben. Ich wollte nicht mehr weinen. Nicht mehr wegen Samu. Nie wieder.

Als mein Körper aufgehört hatte zu Beben und nur noch einzelne Tränen den Weg aus meinen Augen fanden, stand ich auf und ging in mein kleines Bad. Ich betrachtete mich im Spiegel und war entsetzt, wie fertig er mich machen konnte. Meine Augen waren rot und aufgequollen, mein ganzes Gesicht war nass und aufgeschwämmt von den vielen Tränen, die ich in dieser kurzen Zeit vergoss. Aber ich wusste, er war noch da. Die tiefblauen Augen. Dieses Lächeln. Samu. Er saß noch in meinem Wohnzimmer.

Es war mir egal. Soll er mich doch so sehen. Er hat mich schon oft weinen sehen. Ich werde da jetzt raus gehen!

Und so machte ich mich auf den Weg.

Samu saß zusammen gekauert vor meiner Schlafzimmertür. Die Beine an die Brust gezogen und den Kopf gegen die Schenkel gepresst. Seine unverwechselbaren Haare fielen über seine Knie. Am liebsten hätte ich mich zu ihm gesetzt, ihn in die Arme genommen und hätte ihn nie wieder los gelassen. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und er sah mich sofort an. Auch er hatte geweint. Aber wieso?

Samu PoV

Sie rannte weg, aber ich ging ihr nach. Ich wollte sie nicht schon wieder verlieren aber sie knallte mir nur die Tür vor der Nase zu. Was ist den passiert? Ich dachte sie hätte sich auch gefreut mich wiederzusehen.  Mein Gehirn versuchte verzweifelt die Situation zu verarbeiten. Ich wollte an die Tür klopfen, aber ich wusste nicht was ich sagen sollte und auch Siiri hatte sich etwas Zeit verdient, über alles nachzudenken. 'Sie wird kommen, wenn sie es dir erzählen will!', meldete sich meine Innere Stimme zu Wort. Ich lehnte mich an der Tür an und unwillkürlich liefen mir die Tränen über mein Gesicht. Ich wusste selbst nicht so genau, was los ist. Aber ich will Siiri nicht weinen sehen. Ich will nicht, dass sie traurig ist. Ich hab ihr Lachen schon viel zu Lange nicht mehr gesehen. Ich brauch sie. Als wir keinen Kontakt hatten, war ich so leer. Sie hat es geschafft, dass ich mich in dieser Woche wohler gefühlt habe, als in den Vergangenen 24 Jahren. Ich habe sie in dieser Zeit nie vergessen. Und ich werde sie auch nie vergessen. Und das soll sie wissen.

In der Zwischenzeit hatte ich mich auf den Boden gesetzt. Die Angst, Siiri für immer zu verlieren wurde immer größer. Ich kauerte mich zusammen und wartete. Ich wartete einfach auf Siiri.

Ich hörte neben mir ein paar Schritte und sah sofort nach oben. Siiri stand vor mir. Sie hatte geweint. Ich sprang auf. Dem Drang, sie in den Arm zu nehmen, konnte ich mich kaum noch entfernen. Aber ich versuchte stark zu bleiben. Ich wischte mir die letzten Tränen weg und sah sie weiter an. "Du hast geweint", stellte sie fest. "Ich will dich nicht verlieren", war meine einzige Antwort. Da ich ein 'Wieso' aus ihrem Mund nicht zu hören vermag. "Aber du hast auch geweint", stellte ich ebenfalls fest. "Samu,  ich habe einen etwas größeren Grund. Ich weiß dass ich damit alles aufs Spiel setze, aber ich muss das jetzt endlich sagen. Ich hab schon viel zu lang auf den richtigen Moment gewartet. Daher war ich 24 Jahre lang alleine. Und was ist die Folge? Nun steh ich hier, vor dir, vor meinem einzigen Wunsch und dieser Wunsch hat sich nun aufgelöst und ich wünschte es wäre nie so weit gekommen." "Siiri, ich verstehe nicht ganz, was du mir sagen willst", versuchte ich mich zu entschuldigen. "Ich bin eiskalt, emotionslos und wieso? Ich bin schon mein ganzes Leben lang in dich verliebt! Ich habe dir mein Herz geschenkt! Und jetzt, wo ich dich endlich wieder habe, bist du in einer Beziehung.  So stehe ich wieder alleine da. Ich habe keine Familie mehr, ich habe keine Freunde,  ich habe dich nicht mehr! Es ist genau wie damals, mein Leben löst sich auf und das einzige was ich noch habe ist mein Beruf! Und genau aus diesem Grund habe ich mich nicht bei dir gemeldet. Ich muss mein Leben so wie es ist in den Griff bekommen und auch für dich und deine Freundin ist es besser, wenn ich nicht in deinem Leben stehen würde", sagte sie mit Tränen in den Augen und brüchiger Stimme. "Du liebst mich?", fragte ich perplex. Mein Hirn schaltete sich nach diesen Worten ab und nur noch die Worte 'Ich bin schon mein ganzes Leben lang in dich verliebt!' hallten in meinem Kopf. "Ja!", antwortete sie weinend.

Ich machte einen Schritt nach vorne und verkleinerte die Distanz, die noch zwischen uns lag. Es war kaum noch platz zwischen uns, als ich meine Lippen auf die Ihren presste. Ich legte all meine Gefühle der letzten 24 Jahre in diesen Kuss. Liebe, Hass, Trauer, Einsamkeit, einfach alles. Ich liebe sie!

Franzi_FYH

Sorry, dass es so kurz ist...

Ich beeile mich mit dem nächsten Kapi (wenn mir was einfällt *Schreibblockade*)...

Bis dahin, FROHES SCHREIBEN! ♡

Samu von FrüherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt