Ein Geheimnis

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Riku PoV

Samu hatte mir noch immer nicht erzählt wer diese Siiri war. Ich machte mir große Sorgen, schließlich warf sie ihn komplett aus der Bahn und Samu schien Vivianne auch durch sie zu vergessen. Aber jetzt muss er mir sagen wer Siiri war.

Ich konnte ihn aber nirgendwo finden. Die Jungs waren noch etwas im Backstage-Bereich geblieben, wo sie noch etwas essen konnten und für gewöhnlich war Samu immer dabei. Aber ich dachte mir schon, dass er sich in den Bus verzieht.

Ich hörte Samus Stimme aus dem Bus heraus. Telefoniert er?, fragte ich mich. Höflichkeits halber klopfte ich an die Tür. Nach kurzer Zeit wurde die Tür geöffnet und genervte blaue Augen sahen mich an.

Gespräch Samu und Riku:

Sa:  Was?!?  fragte Samu grob

Ri:  Wir wollten noch reden, wegen Siiri.

Sa:  Können wir auch später reden?

Ri:  Nein. Nochmal wimmelst du mich nicht ab.

Sa: Stöhnend Na gut, komm halt rein.

Siiri? Das ist Riku, mein bester Freund.

Gespräch beendet

Mir fiel die Kinnlade runter.
SIE IST NOCH DA? Wer ist sie? Was tut sie hier? Was hat sie mit Samu zu schaffen?

"Freut mich sehr", sagte sie und hielt mir die Hand hin. "Ähm, mich auch", antwortete ich etwas zögernd und schüttelte ihre Hand. "Ihr wolltet noch wegen mir reden. Also, vielleicht kann ich ja bei der ein oder anderen Frage beim Beantworten helfen", gab sie lachend zurück und brachte mich damit komplett aus dem Konzept.
Gedanken sortieren, Riku!
Sie spricht Finnisch und Deutsch.
Samu kennt sie schon länger als mich.
Samu hat sie nie in meiner Gegenwart erwähnt.
Also müssen sie sich schon lange vor mir aus den Augen verloren haben.
Seiner Reaktion zu folge muss sie ihm aber auch viel bedeutet haben.
WER IST SIE VERDAMMT?!?

"Riku? Alles in Ordnung?", fragte mich Samu, während er vor meinem Gesicht rum fuchtelte. "Ähm, nein.  Doch.  Nein. Tut mir leid, dass ich so direkt frage, es ist unhöflich, aber wer sind sie? Ich meine, Sie sprechen Finnisch und Deutsch. Samu und sie müssen sich schon lange vor mir aus den Augen verloren haben, sonst hätte Samu sicher etwas von ihnen erzählt. Daher die Frage." "Schöne Schlussfolgerung, also von Vorne. Mein Name ist Siiri, Samu und ich kennen uns wirklich schon lange. Wir waren früher Nachbarn, bis meine Eltern ohne Vorwarnung nach Deutschland gezogen sind. Das war vor ganz genau 24 Jahren", erklärte sie mir, wobei sie aber die ganze Zeit Samu ansah. "Oh, ok. Heftig.  Damit hab ich jetzt nicht gerechnet", antwortete ich etwas kleinlaut. Wir unterhielten uns noch lange, Samu und Siiri erzählten mir die tollsten Geschichten aus ihrer Kindheit.

"Ich sollte langsam gehen", sagte Siiri plötzlich. "Ich muss morgen noch ein paar Sachen erledigen, aber wir sehen uns." "Warte. Ähm, hier, meine Nummer", sagte Samu schnell und hielt ihr eine Karte hin. "Ich schreib dir dann", lächelte Siiri und verließ den Bus. "Auf Wiedersehen, Riku. Hat mich gefreut dich kennenzulernen." "Oh warte,  ich geh ein Stück mit dir, ich muss die anderen Jungs vom Buffet weg reisen. Die sind sehr verfressen", so brach ich die Abschiedszeremonie ab. Siiri winkte Samu noch einmal zum Abschied und ging dann wirklich aus dem Bus, dicht gefolgt von meiner Wenigkeit.

"Du liebst Samu oder?", unterbrach ich die Stille, die seit einigen Metern zwischen uns lag. Zunächst sah sie mich geschockt an, doch dann antwortete sie mir: "Ja. Ich habe ihn schon damals geliebt. Aber meine Eltern ließen das nicht zu. Wir sind umgezogen, gerade weil ich ihn geliebt habe. Meine Eltern fanden ihn nicht gut genug. Er spielte seine eigene Musik, jeden Tag, auf der Straße vor unserem Haus. Sie haben gesagt er wäre ein Rebell, der einen schlechten Einfluss auf mich hätte. Aber ich hab ihn einfach geliebt. Leider ist der Kontakt ganz abgebrochen. In letzter Zeit spiele ich wieder öfter mit dem Gedanken, zurück zu gehen. Zurück nach Finnland. Und dann hörte ich, dass er hier ist und ich wollte ihn wiedersehen. Ich hab bei dem Sender angerufen und habe tatsächlich die Meet&Greet-Karten gewonnen. Nun ja, jetzt steh ich hier. Vor der Liebe meines Lebens und höre, dass er mit einem wunderhübschen Modell zusammen ist." Nun war ich geschockt. Ich hatte diese provokante Frage gestellt, um herauszufinden, wie cool sie noch bleibt, wenn man ihr auf den Zahn fühlte. Und dann das? So ehrlich, so aufrichtig und es war dir Wahrheit. Es war ganz sicher die Wahrheit. Noch nie hatte ich so viel Trauer, Liebe und Aufrichtigkeit in einer Stimme gehört. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht schockieren. Iiich weiß nicht, was gerade los war. Ich schätze, ich bin es Leid immer zu sagen, dass ich Samu nicht kennen würde und damit auch meine Gefühle zu belügen. Es hat gut getan endlich mal darüber zu reden, danke", fügte Siiri noch hinzu. Ich war noch immer so perplex, dass ich gerade mal ein Nicken hervorbrachte.  "Ich muss hier raus. Wir sehen uns. Tschüss Riku und bitte sag Samu nichts davon. Ich bin froh ihn endlich wieder getroffen zu haben. Ich will ihn nicht wieder verlieren." "Kein Problem,  ich bin still wie ein Mäuschen", sagte ich, bis wir dann unserer Wege gingen.

Ich lief nachdenklich zu den Jungs. "Leute, ihr müsst nicht alles leer essen. Auf, geht jetzt mal schlafen! Wir haben morgen noch viel zu tun." "Ja Chef, wir gehen ja schon", sagte Sami lachend, woraufhin alle aufstanden und nach einander das Zimmer verließen. Ich bedankte mich noch bei der Crew und machte mich dann auch auf den Weg ins Bett. Ich erwartete nicht, dass ich schlafen könnte. Dafür hatte ich viel zu viele Informationen gehört, die zunächst verarbeitet werden mussten.

Samu von FrüherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt