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Jisung's P.O.V

Völlig empört und schnaubend schaute ich dem Arschloch hinterher.
Nachdem ich mich genug über ihn aufgeregt hatte und bemerkte, dass ich schon von anderen schräg angeschaut wurde, räusperte ich mich und entschied mich dazu zurück zur Klasse zu gehen.

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Im Klassenraum angekommen pflanzte ich mich auf meinen Sitzplatz hin und stemmte noch immer etwas vor Wut kochend mein Kinn auf meine Handflächen.
Minho kam mir wieder in den Sinn, wie er da vor mir gebeugt stand und mich schräg angrinste.
Die Erinnerung daran, wie nah er mir gekommen war ließ mich erröten.
Immerhin wusste ich ja, dass er an Männern interessiert war und auch wenn ich nicht der Typ dafür bin und laut ihm auch nicht seiner war hatte mich diese Nähe in eine unangenehme Situation gebracht.

Um mich auf andere Gedanken zu bringen klatschte ich ein paar mal mit beider meiner Handflächen auf meine erwärmten Wangen, bis Jisoo und Seungmin vor mir erschienen und sich zu mir gesellten.

„Wo warst du die Pause?", fragte Jisoo verwirrt.
„Sagen wir so, ich hatte da etwas zu klären."
„Mit Minho?", wand Seungmin mit hochgezogener Augenbraue ein und grinste mich dumm an.
Meine Augen weiteten sich.
„Woher weißt du das?"
„Ein paar Freunde von mir haben dich und ihn auf dem Schulhof streiten sehen. Gibt's etwa Stress zwischen euch?"
Erleichtert seufzte ich auf, dass niemand etwas anderes in unsere Konfrontation hinein interpretiert hatte.
Ich mein, wer denkt denn bitte auch schon daran, dass der neue Hübschling und Frauenschwarm unserer Schule nur auf Kerle stand?
Wenn ich so darüber nachdachte hatte selbst ich nicht damit gerechnet.
Er machte überhaupt nicht den Anschein, als sei er schwul.
Oder hatte ich einfach zu viele Vorurteile?
Wer weiß, wer hier noch alles homosexuell sein könnte.

Bei diesen verrückten Gedanken schüttelte ich zischend den Kopf und wurde dann auch schon vom Lehrer abgelenkt, der den Beginn des Unterrichts ankündete.

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Ich war gerade dabei die Haustür meines Zimmers zu öffnen, als plötzlich eine Person neben mir auftauchte.
Natürlich wusste ich, dass es mein Zimmernachbar sein musste und so stöhnte ich genervt auf.

„Mensch, warum so gute Laune.", lachte Minho auf, während er seinen Haustürschlüssel aus der Hosentasche zog.
„Halts Maul."
Gerade wollte ich in meine Wohnung eintreten, da fiel mir etwas Wichtiges ein.
„Hey, warte!", rief ich also und zu meiner Überraschung hielt Minho inne.

„B-bekommst du heute Abend Besuch?", stotterte ich etwas zurückhaltend, da mir diese Frage peinlich war.
Er begann zu grinsen und lehnte sich mit einem Arm an die Wand zwischen unseren beiden Haustüren an.
„Wieso? Willst du fragen, ob du heute Abend vorbeikommen kannst?"
Entrüstet schlage ich leicht mit der Hand gegen seine Brust, weswegen er auflachte und etwas nach hinten kippte.

„Was, wenn ich Besuch bekomme?"
Mein Atem stockte und ich schluckte einen dicken Klos im Hals hinunter.
„Naja, falls du Besuch bekommst dann.. Könntest du vielleicht ein bisschen leiser sein? Freunde von mir kommen heute Abend noch vorbei."
Minho begann wieder zu lachen.
„Warum sollte ich da Rücksicht nehmen?"
Grummelnd schaute ich ihn böse mit zusammengezogenen Augenbrauen an und er hob schützend die Hände.
„Tu nicht so, als hätte es dir letzte mal nicht gefallen. Wetten du dachtest erst es wäre ein Hetero-Pärchen gewesen?"
Ertappt senkte ich meinen Blick zu Boden und ballte meine Hände zu Fäusten.
„Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd, Kleiner. Heute Abend hast du vorerst deine Ruhe."

Erleichtert atmete ich auf, doch plötzlich überrumpelte Minho mich, indem er auf mich zu stürzte und mich gegen die Wand neben meine Tür drückte.
Etwas eingeschüchtert sah ich zu ihm auf, in seine verführerisch dreinblickenden Augen, die direkt in meine sahen.
„Aber sag Bescheid, wenn's dir da drüben zu langweilig wird. Komm doch dann einfach rüber zu mir."
Durch völlige Überforderung begann ich hektisch aufzuatmen, doch versuchte gleichzeitig meine Nervosität vor diesem Arsch geheim zu halten.
Was denkt der eigentlich, was der mit mir machen kann?

„Du notgeiles Arschloch, mach das gefälligst bei deinen Liebhabern!", rief ich wütend und stieß ihn von mir.
Er lachte auf und schloss letztendlich seine Haustür auf.

„Hach, Kleiner. Ich mach doch nur Spass. Schon vergessen, dass du nicht mein Typ bist?"
Und mit diesen Worten verschwand Minho in seiner Wohnung.

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colour0 & yuukitae

the me that i don't know • minsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt