the me that i don't know • minsung

26

Minho's P.O.V

Nach 3 Wochen, in denen ich schon nicht mehr zur Schule gegangen war und bei Polly im Café aushalf, begann ich mich ein wenig zu entspannen.

Ich reparierte gerade wieder einmal die Eismaschine, als sich Polly irgendwann neben mich auf den Boden hockte.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie sie mich längere Zeit anstarrte.

„Was gibt's?", fragte ich und kam hinter der Eismaschine hervor, um ihr Gesicht besser sehen zu können.
Sie lächelte zaghaft und legte ihren Kopf schräg.
„thank you so much für die Hilfe im Café darling."
Ich lächelte zurück und kratzte mich verlegen am Kopf.
„Ist doch selbstverständlich, nachdem ich dich hier so überfallen habe."

Sie ergriff meine Hand und zog mich zu einem der Tische, um mich dort auf einen Stuhl zu platzieren.
„So, my dear. Und nun haben wir mal ein Tante-Neffe-Gespräch."
Ich sah sie fragend an.
„Well, deine Schulden hast du nach jetzt schon 3 Wochen auf jeden Fall abgearbeitet, Sweetie. Also muss es noch einen anderen Grund geben, warum du dich hier bei mir verkriechst?"

Sie hatte mich ertappt.
Beschämt sah ich zu Boden und versuchte irgendeine Ausrede zu finden, was mit mir los sein könnte.
Nein. Dachte ich.
Das hier ist Polly, du hast keinen Grund sie anzulügen.
Sie wird es verstehen.

Ich sah wieder hinauf in ihr liebevolles Gesicht und auf einmal stiegen mir Tränen in meine Augen.
Polly nahm erneut meine Hände und streichelte sie sampft.

„Also doch. I knew it, es musste einen Grund geben, warum du dich hier versteckst. But it's okay, darling. Ich werde es verstehen."
Ich nickte leicht mit dem Kopf und versuchte den Kloss in meinem Hals hinunter zu schlucken.

„Polly, ich...bin verliebt..."
Polly sah mich mit hochgezogener Augenbraue skeptisch an.
„Soweit waren wir schon, mein Schätzchen. But that's not the problem here, oder?"
Ich schüttelte heftig den Kopf und drückte ihre Hände fest in meine.
Als ich aufsah zitterten meine Lippen.

„Ich bin in einen Jungen verliebt."
Mir lief ein Schauer den Rücken hinunter, als ich mich diese Worte aussprechen hörte.
Mein Herz raste, doch Polly legte den Kopf schief und lächelte mich unerwartet an.

„But honey, that's okay."
Ich riss meine Augen überrascht auf.
„Aber..."
„Darling, ich liebe dich, egal welches Geschlecht du liebst. Hauptsache, du bist glücklich."
Sie streicht mir über meinen Kopf und weitere Tränen liefen mir nur so schluchzend übers Gesicht.

„Aber er liebt mich nicht. Ich glaube sogar, er hasst mich."
Polly legte ihre Hand an mein Kinn und zog mein Gesicht langsam zu sich rüber.
Dann gab sie mir einen Kuss auf die Stirn, gefolgt von einer leichten Kopfnuss.
Ich wich zurück und rieb mir die schmerzende Stelle.

„Autsch. Hey, wofür war das denn?"
Sie schüttelte den Kopf und grinste.
"Minho, wie könnte man dich nur hassen, also really. Wenn du mich fragst weiß dieser Junge einfach selbst noch nicht mit seinen Gefühlen umzugehen."

Ich sah sie verdutzt an.
Sie konnte doch garnichts über Jisungs Gefühle wissen
Ich hatte ihr noch nichts Weiteres erzählt. Oder etwas doch?

„Liebes, ich weiß das alles schon längst. Du hast mir im betrunkenen Zustand alles von dir und Jisung erzählt."
Wieder grinste sie und wuschelte mir durch die Haare.
Ich sah beschämt zur Seite und musste ebenfalls etwas lächeln.
Polly schaffte es doch immer wieder, mich aufzuheitern und zu verstehen.

„So, Darling. Was willst du unternehmen?", fragte sie, während wir zusammen wieder zur Eismaschine schlenderten.
„Unternehmen?"
„You know, um Jisungs Herz für dich zu gewinnen."
Ich schüttelte lachend den Kopf.
„Ich werde garnichts unternehmen, der Dickkopf wird niemals einsehen, dass er schwul ist, geschweige denn, dass er ausgerechnet auf mich steht."