Kapitel 3 - Im Gemeinschaftsraum

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(POV: Amelia Lestrange)
Ich war mit einer Rolle Pergament und "Zaubertränke für Fortgeschrittene" im Arm eingeschlafen. Als ich wieder aufwachte, saß eine Gestalt in dem Sessel vor mir...es war Fred. Er machte anscheinend Hausaufgaben. Das Buch für Verwandlung aufgeschlagen und den Kopf in die Hand gestützt, beugte er sich über Pergament und schrieb. Ich schaute ihm eine Weile zu, bis er bemerkte, dass ich wach war. "Gut geschlafen, Mel?", fragte er und lächelte. Ich antwortete bloß: "Wie spät ist es?", und ignorierte seine Frage. "Halb 8", sagte Fred ohne den Blick von Pergament abzuwenden. Ich schaute mich um. Wir waren die einzigen im Gemeinschaftsraum. Nur vor dem Fenster saß eine kleine Eule und blickte mich mit großen Augen an. Ich ging zum Fenster und öffnete es. Die Eule flog herein und übergab mir den Tagespropheten und einen Brief. Ich bezahlte sie, gab ihr einen Eulenkeks und sie flog davon. Ich schleuderte den Tagespropheten auf den Sessel und öffnete den Brief. Ich las die erste Zeile und mir stockte der Atem. Es war ein Brief meiner Mutter. Ich schaute Fred besorgt an..."Was ist Mel?", fragte er. "Es ist ein Brief meiner Mutter...sie hat mir seit Jahren nicht mehr geschrieben...ich glaube das letzte mal als ich 10 war" "Seit du 10 warst?", fragte Fred ungläubig. "Ja, in Askaban gibt es bestimmte Regeln. Schreiben darf man nur wenn man sich es verdient und sich an Regeln hält....und meine Mutter ist echt nicht so der Typ für Regeln" "Was schreibt sie denn?", hakte Fred nach. "Warte ich lese vor:

Liebe Tochter,
es hat lange gedauert bis ich mal wieder schreiben durfte. Ich habe allerdings einige Briefe von deinem Vater erhalten und bin deswegen bestens informiert...
Amelia Béatrice Lestrange...Ich bin unglaublich enttäuscht von dir. Meine eigene Tochter. Die Tochter von Bellatrix Lestrange, ist in Gryffindor gelandet? Wie erklärst du mir das du Missgeburt? Deine Noten sind ja noch in Ordnung, aber was muss ich da hören...Meine Tochter gibt sich mit den Weasleys ab. Warum tust du mir das an? Ich bin zwar in Askaban, allerdings bin ich immernoch am Leben. Vergiss das nicht. Sogar die Tochter von Regulus, dem miesen Verräter, Regulus Arcturus Black, wäre mir eine bessere Tochter. Sie ist in Slytherin und gibt sich fast ausschließlich mit Reinblütern ab. Sie ist eine Freundin von Draco Malfoy. Sie immerhin bewahrt das reine Blut...was man von dir nicht behaupten kann...Schlammblüter und Blutsverräter sind die Freunde meiner Tochter. Warte nur bis ich aus Askaban bin. Dann bringe ich dir Manieren bei
Deine Mutter Bellatrix Lestrange"

...."Charmante Frau, deine Mutter...nennt ihre eigene Tochter Missgeburt.", sagte Fred wütend. "Sie ist Bellatrix Lestrange...was hast du erwartet?", fragte ich bloß. Ich versuchte möglichst gleichgültig rüber zu kommen, aber in meinem Inneren, brach mein Herz. "....und ich ihre Tochter...", sagte ich und senkte dabei den Kopf. "Hey, man kann sich die Eltern nicht aussuchen Mel...du heißt Lestrange mit Nachnamen, aber du bist nicht wie deine Mutter. Du bist anders und das liebe ich an dir.", tröstete Fred mich. Er kam auf mich zu und umarmte mich. Die Zeit blieb stehen und ich lag in seinen Armen. Ich lächelte. George kam die Treppe vom Jugenschlafsaal herunter und grinste. "Morgen..." Fred und ich ließen uns los und kratzen uns verlegen am Hinterkopf. Wir lachten. "Schon früh wach, hm?", fragte George. "Ähm...ja...", sagte ich. Fred wandte sich wieder seinem Pergament zu. Ich konnte eine leichte Röte auf seinen Wangen sehen....warte was? Fred Weasley wurde rot? Bildete ich mir das bloß ein oder war es Wahr? Mein Blick schweifte zu George der vielsagend mit den Augenbrauen wackelte. Ich nahm meine Schulsachen und meinen Zauberstab und lief in meinen Schlafsaal.

Alicia saß auf ihrem Bett und aß ein paar Bertie Botts Bohnen. Angelina schlief noch. Ich setzte mich zu Alicia und sie bot mir ein paar der Süßigkeiten an. Ich nahm eine Bohne, die, zu meiner Überraschung, gut schmeckte. Bisher hatte ich nur ein paar der Bertie Botts Bohnen gegessen und hatte jedes mal ein wenig Pech mit der Geschmacksrichtung.Ich sah ein wenig verträumt durch die Gegend. "Du solltest es ihm sagen, Mel", riss mich Alicia aus den Gedanken. "Was?", fragte ich. "Na ja du solltest mit Fred reden." ...woher wusste sie es? Ich meine, wir waren in einem Jahrgang und spielten zusammen Quidditch, aber sie war nie eine so gute Freundin gewesen, das ich ihr von meiner Schwärmerei erzählen würde. Als könnte sie Gedanken lesen sagte sie: "Beim Quidditchspiel...bei jedem Training, im Unterricht....Man sieht es dir an. Ich kenne dich, Mel. Und ich habe euch beide gerade eben gesehen." "Ja, ich bin in ihn...aber ich bin wie eine Schwester für ihn und wahrscheinlich würde nie etwas daraus werden", verzweifelte ich. "Das weißt du doch gar nicht. Sprich mit ihm...klär ihn über deine Gefühle auf..." "Aber wie?...ich kann ja nicht einfach zu im hingehen und den Klatscher an die Wand schmeißen...." Alicia musste lachen. Sie lachte generell viel. "....Vielleicht ist es genauso richtig...wie hast du es genannt? Den Klatscher gegen die Wand schmeißen?" "...ja, so ungefähr..."
"Nimm deinen Mut zusammen, komm schon. Du bist doch nicht umsonst in Gryffindor..." "...ich habe bloß Angst, dass ich unsere Freundschaft kaputt mache.", unterbrach ich sie. "Außerdem glaube ich dass er ein Auge auf Angelina geworfen hat." "...Noch ein Grund mehr. Sag es ihm bevor es zu spät ist. Ich übrigens glaube eher, dass er auch ein Auge auf dich geworfen hat...Als George euch gesehen hat wurde er doch ganz rot" Alicia war echt überzeugend. "Ok...ich machs...Vielleicht gleich nach dem Frühstück.", sagte ich. "Du schaffst das Amelia." Ich lächelte etwas unsicher: "Da wär ich mir nicht so sicher...anscheinend hast du das vielleicht überhört." "Nein, das habe ich gehört...ich bin einfach zuversichtlich...und außerdem ist Wochenende." Angelina wachte auf: "Ja, es ist Wochenende und das bedeutet wir haben zwei komplette Tage zum Lernen." Alicia verdrehte die Augen: "Sei doch nicht so negativ" "Ich bin nicht negativ. Ich bin bloß zuversichtlich und zwar was meine Noten angeht." "Heute Nachmittag haben wir noch Quidditchtraining", warf ich ein. "Na ja, mal schauen ob Mrs Johnson überhaupt Zeit für derartige Aktivitäten hat.", lachte Alicia. Angelina ignorierte sie und zog sich um. Ich verschwand ins Bad und kurze Zeit später gingen wir zusammen zum Essen in die Große Halle. Und aus dem "direkt nach dem Frühstück" wurde ein "beim Quidditchtraining", daraus dann ein "heute Abend" ....und aus dem "heute Abend" ein "morgen früh" ...bis Alicia schlussendlich aufgab. Ich konnte es einfach nicht! Ich begründete es mir selbst mit: "Es gab keine gute Gelegenheit" , aber ich wusste, dass nicht das Schicksal das Problem war, sondern ich. Ich wollte Fred gewinnen, aber hatte Angst ihn zu verlieren. Die nächste Woche würde ich mich allerdings mit anderen Dingen beschäftigen. Ich hatte noch 7 Tage Zeit bis zu den Prüfungswochen. Und diese Zeit verging viel zu schnell. Ehe ich mich versah, saß ich schon an den Einzeltischen in der Großen Halle und schrieb meine ZAG-Prüfung in Zaubertränke. Zaubertranktheorie war noch schlimmer als der normale Unterricht. Ich konnte mich nicht richtig konzentrieren. Mein Schädel brummte und ich hatte das Gefühl nichts mehr zu wissen. Es kam mir so vor als würde mich Snape die Ganze Zeit beobachten. Wollte er mich mit Absicht verunsichern? Doch auch die Prüfungswochen gingen vorbei und ich hatte Fred meine Liebe immernoch nicht gestanden....wenn es so weiter ging, dann würde er es wohl nie erfahren.

(1246 Wörter)

Ein Klatscher, ein Weasley und das Schicksal❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt