"Es tut mir so leid. Das musst du mir glauben", begann Tae. Levina hörte die Reue in seiner Stimme, sprang aber nicht drauf an.
"Ich gebe zu, dass ich meine Bilder, die du alle von mir kennst, etwas bearbeitet habe. Du musst wissen, dass ich selber nicht finde, dass ich hübsch bin. Deshalb hat mich deine erste Nachricht damals etwas überrascht. Das war auch der Grund, weshalb ich mich nicht mit dir treffen wollte. Ich dachte, ich sehe nicht gut genug für dich aus.
Ich hatte wirklich Angst, dass du nichts mehr von mir wissen willst, wenn du herausfindest, dass ich in echt nicht ganz so bin, wie ich es beim Schreiben immer war. Dieses Selbstbewusstsein habe ich eigentlich gar nicht.
Damit wollte ich nur... ich wollte, dass endlich ein Mädchen auf mich aufmerksam wird, dass mich vielleicht auch so mögen könnte, wie ich wirklich bin.
Aber auch nachdem ich dich gefunden habe, blieb ich bei diesem Verhalten und traute mich irgendwann nicht mehr, dir die Wahrheit zu sagen.
Ich habe so viele Fehler gemacht. Eigentlich habe ich nur Fehler gemacht. Alles, was ich tat, war falsch. Du bist so eine tolle und geduldige Person. Ich habe dich nicht verdient. Deswegen lasse ich dich auch in Ruhe, wenn du es willst.
Ich wollte dir das alles wenigstens persönlich sagen, weil wir ja sonst nie miteinander gesprochen haben. Damit hast du außerdem die Möglichkeit mich zu einer Brücke zu schleifen und mich da runter zu schubsen..."
Levina wusste nicht, was sie sagen sollte. Das alles kam so plötzlich und so überraschend. Einerseits war sie froh darüber, dass er ihr endlich die Wahrheit gesagt hat, aber andererseits verletzten seine Worte sie.
Sie amtete einmal tief durch und drehte sich zu ihm um. Nur um genau in einer schuldbewussten Augen zu sehen. Jetzt verstand sie, warum er nicht persönlich Schluss gemacht hatte. Es tat wirklich weh die Person so zu sehen. Ihr brach es fast schon ihr Herz.
"Hättest du... also hättest du alle Sachen die ich mir gerne von dir gewünscht hätte, mit mir gemacht, wenn du nicht Angst davor gehabt hättest, dass ich dich in echt nicht mag?"
Tae wollte eigentlich schnell, fast schon hektisch, mit dem Kopf nicken, aber er zwang sich dazu langsam und vorsichtig zu nicken. Und Levinas Reaktion darauf, überraschte ihn sehr. Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust.
Tae war versteinert wie eine Statue. Er wusste nicht, was er machen sollte. Bis jetzt hielt er nur ihre Hand. Doch genau das, würde sein wahres Ich nun einmal machen. Etwas zurückhaltend sein. Deshalb blieb er in seiner Position.
"Ich hasse dich wirklich für das, was du getan hast." Levina war zwar noch nicht fertig mit reden, aber Tae unterbrach sie. "Ich weiß. Und keine Sorge. Ich hasse mich selber auch dafür."
Sie seufzte und redete einfach weiter. "Aber trotzdem liebe ich dich immer noch. Und deswegen möchte ich dir wirklich gerne eine zweite Chance geben. Weil... weil ich deine Nähe echt genieße und ich diese öfter spüren möchte."
Tae fühlte sich etwas schlecht, weil er nämlich nicht wusste, was ihre Worte bedeuten sollten. Wollte sie nun wieder mit ihm zusammen sein oder muss er sich erst bei ihr beweisen?
Auch wenn es ihm etwas peinlich war, fragte er, was ihre Worten bedeuten sollten. "Ich weiß es selber nicht so richtig", war ihre Antwort.
"Wir haben über mehrere Monate hinweg eine Beziehung geführt und erst nach der Trennung sehen wir uns in echt."
Auch diese Worte machten es für Tae nicht verständlicher. Eher verwirrender. Sehr viel verwirrender.
Plötzlich schlag Levina ihre Arme um Tae und kuschelt sich regelrecht an ihn ran. Tae hingegen wusste nicht, was er tun sollte. Er traute sich nicht, sie zurück zu umarmen.
Aber Tae ist nicht der einzige, für den das alles so verwirrend war. Levina wusste auch nicht, was sie jetzt machen sollten. Daher fragte sie leise: "Meinst du es ernst mit mir?"
Tae meinte es ernst. Er würde um Levina kämpfen, wenn es sein müsste. Er würde alles für sie tun. Sie war sein ein und alles. Sein Licht in der Dunkelheit. Sie war das Mädchen, in das er sich unsterblich verliebt hatte und sie deshalb nie wieder gehen lassen möchte.
Deshalb entschied er sich für die einzige Sache, die ihm irgendwie richtig erschien.
Tae brachte etwas Abstand zwischen die beiden, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie einfach. Darauf hatten beide so lange gewartet.
In beiden explodierte ein Feuerwerk der Liebe und der Gefühle, die im Nachhinein unbeschreiblich waren.
Für beide hätte dieser Moment ewig dauern können. Aber Tae hatte noch eine wichtige Frage an sie. Und nicht nur eine.
"Ist dir das als Beweis, dass ich es ernst meine, genug?" Levina sah in seine erwartungsvoll leuchteten Augen und nickte verlegen. Um ihr leicht errötetes Gesicht zu verstecken, umarmte sie Tae noch einmal. Und diesmal legte Tae seine Hände an ihre Taille und zog sie näher zu sich.
Leise flüsternd fragte er: "Sind wir jetzt eigentlich wieder zusammen?"
"Ja, natürlich. Aber lüg mich bitte nie wieder an, ja?" Levina hoffe so sehr, dass der zweite Versuch ein ehrlicher wird. Denn ein besserer wird er definitiv.
"Ich verspreche es dir. Da musst du dir absolut keine Sorgen machen", sagte Tae und verstärkte die Umarmung noch etwas, um ihr das Gefühl zu geben, dass er es wirklich ernst meinte. Aber das glaubte sie ihm auch so.
"Du siehst übrigens in echt sehr gut aus", begann Levina flüsternd. "Du unterscheidest dich gar nicht so sehr von deinen Bildern."
"Danke. Du bist echt süß. In der Schule laufe ich immer mit einer echten Brille herum. Heute habe ich nur meine Fake-Brille mitgenommen und Kontaktlinsen drin, damit du mich auch erkennen konntest, wenn ich die Brille abnehme und ich dich noch erkennen kann."
Sie kicherte. "Du siehst sehr süß mit der Brille aus. Jetzt habe ich noch eine Sache gefunden, die ich an dir liebe." Sowohl Levinas also auch Taes Herzschlag fing in dem Moment an wieder schneller zu schlagen.
"Ich liebe dich, Levina", sagte Tae auf einmal und die Angesprochene machte es so glücklich, die Worten endlich in echt zu hören. Von ihrem Freund. Von ihrem echten Freund.
"Ich liebe dich auch, Tae." Nach diesen Worten löste sie sich etwas von ihm und küsste ihn erneut.
Endlich waren beide glücklich in einer ehrlichen Beziehung. Mehr als das wollten die beiden nicht. Und das alles passierte nur, dank eines einfachen Gesprächs.
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1063 Wörter
Und das ist nun das Ende der Geschichte. Eine nette kleine kurze Geschichte mit einem Happyend.
Ich habe diese Geschichte innerhalb von 24 Stunden geschrieben. Schlafen kenne ich nicht.
Aber diese wunderbare Geschichte haben wir Phiaa-Miaa zu verdanken. Dank unseres Gespräches, über gebrochene Herzen, habe ich die Idee zu dieser Geschichte bekommen. Also vielen Dank dafür 🌹
Die Geschichte war zwar schnell geschrieben, aber das zweite Kapitel war für mich der reiste Horror. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich es bereut, nicht in sozialen Netzwerken unterwegs zu sein. Also musste ich etwas recherchieren und habe mir noch hier uns da etwas hinzugedacht.
Eine weitere Herausforderung war, das Schreiben mit auktorialem Erzähler. So schlecht ist es doch gar nicht geworden. Es war im Prinzip nicht so schwer, nur zu bedenken, dass man sich in alle vorhandenen Personen einfühlen kann und gegebenenfalls auch muss, war kompliziert.
Aber nun möchte ich euch für das Lesen dieser Geschichte danken. Ich hoffe, sie hat euch gefallen.
Vielleicht sehen wir uns in einem anderen Buch wieder. Und wer an einer weiteren Taehyung FF interessiert ist, der muss noch etwas warten. Die brauch noch ein Weilchen.
~🌹LY🌹~

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Conversation | BTS V FF |
FanfictionManchmal sind Außenstehende oder gar Fremde, genau die Personen, mit denen man bei bestimmten Themen am liebsten reden möchte. Levina müsste mit jemanden reden, aber sie möchte lieber weinen. Doch Tae hat Mitleid mit ihr und lässt sie mit ihrem Prob...