„Maddie." verdrehe ich die Augen und fächere über meiner Pfanne mit der Hand hin und her. „Ich hab ihn einfach nur zum Abendessen eingeladen. Jetzt stell dich doch bitte nicht so an." erinnere ich sie und mache meine Dampfabzugshaube an.
„Nein ich mach das nicht." höre ich Maddie förmlich den Kopf schütteln.
„Nein, nein, nein, nein, nein. Vergiss es." betont sie.
„Du hast doch gesagt, du bist mit ihm gut ausgekommen, an den Klassentreffen." kontere ich und widme mich wieder meiner Pfanne.
„Na und? Was hab ich denn bitte mit eurem romantischen Abendessen zu tun? Da hab ich so gar nichts verloren." erklärt Maddie, wieder mal sitzt sie in der Badewanne.
„Halt das Telefon fest.- Und das ist kein romantisches Abendessen." hebe ich eine Augenbraue, während ich die Nudeln umrühre.
„Vincent kommt auch." füge ich hinzu.
„Ohne mich, ich sehe mir nich die ganze Nach eure geschmerzten Gesichter an. Macht das ohne mich." bleibt Maddie hart. „Ich will doch gar nichts von ihm."
„Natürlich ." ist alles was Maddie erwidert.
„Sag mal, willst du mich verscheißern?" frage ich und stemme eine Hand in die Hüfte.
„Wir passen,-" weiter komme ich nicht.
„Ach Alexa hör doch auf und hör bitte auf eure verschiedenen Musikrichtungen vorzuschieben. Von wegen, ich Klassik und er Rockmusik. Du hast früher auch die Beatels, Elvis und weiß ich nicht was noch alles gehört." sprudelt Maddie drauf los.
„Also." „Ne Alex, einfach ne und du kannst mir nicht erzählen, das du ihn damals nicht gut gefunden hast. Wenn nicht, wärst du damals nicht mit ihm ins Bett gestiegen." poltert Maddie weiter.
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. „Der war damals total verschossen in dich und ist es anscheinend wieder oder immer noch, keine Ahnung. Also sei eine Frau verdammt und bekomm deinen süßen Hintern hoch Alex." poltert Maddie weiter.
Ich setze zweimal an um was zu erwidern, doch ich bekomme kein Wort heraus.
"Außerdem passt ihr hervorragend zusammen! Die Ballerina und der Rockmusiker, so wie meine Eltern. Die Sozialpädagogin/ Buchautorin und der Richter am Bundesgerichtshof. Oder deine Eltern. Dein Vater Kriminalbeamter, deine Mutter Fotografin. Das passt! Was willst du denn noch mehr?"
"Reg dich doch nicht so auf." versuche ich Maddie zu beruhigen.
"Ne!" mit dieser Aussage, höre ich wie sie einmal auf die Wasseroberfläche schlägt. "Ne Alex. Bekomme du hier erstmal deinen Arsch in die Höhe."
Mit diesen Worten legt Maddie auf.
Irritiert sehe ich gleich zweimal auf mein Telefon runter, ehe ich es zur Seite lege.
Die spinnt wohl...
Keine Zehn Minuten später, klingelt es an meiner Tür...
In einer gleitenden Bewegung drehe ich mich zu meiner Küchentür um und auch Felix sieht überrascht auf.
"Wir haben Besuch Schatz." bekomme ich heraus, stelle mein Glas ab und gehe in den Flur.
Dort bleibe ich kurz vor dem Spiegel stehen, ziehe meine Strickjacke und meinen Zopf zurecht, ehe ich zur Tür gehe.
Nach einem tiefen durchatmen mache ich sie auf.
Beide in Jeans(ganz ohne Löcher), Vincent sogar mit Hemd und Dag in einem einfachen schwarzen Shirt, mit rundem Ausschnitt. Vincent trägt noch einen dicken Schal um den Hals und eine Winterjacke.
Beide tragen eine Weinflasche unter dem Arm.
"Hey." lächle ich. Die beiden sagen einen Moment lang gar nichts. Dann hält mir Dag ruckartig seine Weinflasche hin.
"Hey, danke für die Einladung." bekommt Dag heraus. Ich nehme ihm die Flasche aus der Hand und lasse ihn eintreten. Direkt hinter ihm tritt Vincent ein. Auch er bedankt sich und gibt mir die zweite Flasche.
Von Dag gibt es einen Weißwein, von Vincent Rotwein.
Da waren die Beiden sich wohl nicht sicher, welchen ich lieber mag.
Kaum hat Vincent seine Jacke und seinen Schal aufgehängt, bringe ich beide in mein Wohnzimmer.
Ich reiche beiden gerade ein Weinglas von meinem bereits offenen Rotwein und stelle mich wieder in meine Küche, dann bekommt Vincent, welcher mit Dag zusammen vor meiner Fotowand steht, einen Niesanfall, wie ich ihn noch nie erlebt habe.
Ich sehe von meiner Garnelensoße mit angehobener Augenbraue auf und mache einen Schritt aus der Küche raus.
"Alles klar?!" rufe ich in das Wohnzimmer, werfe mein Geschirrtuch hinter mir auf die Arbeitsplatte und gehe ins Wohnzimmer.
Mit knallroten, tränenden Augen sieht Vincent mich an, dem Dag das Weinglas abgenommen hat und beide Gläser auf den Tisch stellt.
"Alexa, hast du eine Katze?" will Vincent wissen und reibt sich weiter die Augen.
Als hätte er auf sein Stichwort gewartet, kommt Felix aus dem Schlafzimmer in das Wohnzimmer getippelt, setzt sich vor den beiden Männern hin und streckt sich einmal, ehe er beginnt Dag um die Beine zu streichen.
"Oh ne." schnieft Vincent, welcher kaum was sieht, von dem ganzen Reiben der Augen und niest noch einmal so laut wie ein verschnupftes Nilpferd.
"Komm mal mit." nehme ich Vincent am Arm und ziehe ihn in Badezimmer.
"Der tut nix Dag!" rufe ich über die Schulter und schiebe Vincent vor meine Badewanne. "Hände ausstrecken." fordere ich und mache den Wasserhahn auf. Erst lasse ich mir das Wasser über die Hände laufen und dusche ihm dann die Hände ab.
"Vorsicht nass." warne ich ihn vor, bevor ich anfange ihm vorsichtig die Augen auszuwaschen.
"Hast du was gegen die Allergie dabei?" will ich wissen und streiche Vincent weiter über die Augen.
"Ne." macht der Schnell und hält sich mit einer Hand an meiner Taille fest.
"Dag?!" rufe ich einmal. Keine Sekunde später steht der in der Tür und lehnt sich locker, mit dem Weinglas in der Hand, in meinen Türrahmen.
"In meinem Spiegelschrank, über meinem Waschbecken ist Cetirizin, gibst du mir gerade die Schachtel raus." bitte ich ihn, nehme ein frisches Handtuch aus dem Schrank neben der Badewanne, drehe das Wasser ab und reiche es Vincent, der tupft sich schnell das Gesicht ab, reißt Dag dann mehr oder weniger die Schachtel aus der Hand und schmeißt sich gleich zwei Tabletten ein.
"Wird gleich besser." schnieft Vincent und nimmt dankbar die Taschentuchpackung entgegen, welche ich ihm hinhalte.
Während Dag ausgiebig Felix krault und mit ihm mit der kleinen Glocke spielt, in dem er sie immer wieder über den Boden schmeißt, klebt Vincent neben mir an der offenen Balkontür. Noch immer sind seine Augen rot, aber lange nicht mehr so geschwollen wie vorher.
"Das nächste Mal, essen wir bei Dag unten." schnieft Vincent und nimmt noch einen Schuss von dem Nasenspray, welches ich ihm extra aufgemacht habe. Er hat bereits eine ganze Taschentuchpackung verbraucht.
Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. "Versprochen." erwidere ich mit einem Lachen, nehme einen Teelöffel von der Soße, puste einmal und halte ihm dann den Löffel hin.
Schon probiert Vincent und zeigt dann mit dem Daumen nach oben, ehe er nochmal ausgiebig schnäuzt.
Ich habe angeboten Felix nach draußen zu schicken, doch dagegen hat sich Dag vehement gewehrt.
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So schön kaputt & Millionen Liebeslieder (Dag SDP FF)
ФанфикNach über zehn Jahren komme ich aus München zurück nach Spandau. Dass ich dabei ausgerechnet IHM in die Arme laufe, konnte keiner wissen. Dass ich ihm damals so weh getan habe, wollte ich wirklich nicht aber eigentlich hätte ich es mir denken könne...