Das Lachen hielt eine ganze Weile an, und Dean musste sich die Tränen aus den Augen wischen, bis er sich schließlich nach Luft jappsend rücklings auf das Bett plumpsen ließ.
Als auch Sam und Cas sich beruhigt hatten, setzte Sam sich zu ihm, legte die Arme um die Schultern seines Bruders und sagte:
„Oh, Dean. Ich bin froh, dass wir es gemeinsam mal wieder geschafft haben, etwas böses zu besiegen und damit vermutlich viele Leben zu retten."
Dean nickte und Cas sagte:
„Du hast recht, Sam. Ihr habt ..."
„Nein", unterbrach ihn Sam. „nicht 'ihr', sondern wir alle zusammen. Ohne dich wäre es diesmal gewaltig in die Hose gegangen."
„Da hat er recht", sagte Dean.
Cas lächelte versonnen.
„Ja ... ich bin froh darüber. Froh, dass ich euch beide zu Freunden habe."
„Du bist mehr als das", sagte Dean leise. „Cas, du bist inzwischen ... Familie."
Sam nickte bekräftigend.
Dann klatschte er in die Hände und sagte:
„Na schön, wo wir das also geklärt haben, ist es dann wohl an der Zeit, euch beiden Turteltauben miteinander allein zu lassen."
Und als Dean protestieren wollte, hob er abwehrend die Hände und sagte:
„Nein, nein, Bruderherz. Das ist schon in Ordnung. Ich nehme mir ein Extrazimmer und hau mich ein bisschen aufs Ohr. Und ihr beide, ihr solltet euch dringend aussprechen. Und danach, falls ihr nicht zu müde seid, solltet ihr noch ein paar andere Dinge tun. Vorzugsweise, in Erinnerung an alles, was heute geschehen ist, ein paar besonders unkeusche Dinge."
Er lachte schnaubend, drehte sich um und stapfte, immer noch grinsend, aus dem Raum.
Als sie beide nun allein miteinander waren, machte sich eine gewisse Verlegenheit im Raume breit. Was im Grunde genommen idiotisch war, denn immerhin hatten sie einander bereits nackt gesehen und darüber hinaus sogar schon miteinander gevögelt.
Also beschloss Dean, die Tatsache, dass er bis unter die Haarwurzeln rot angelaufen war, zu ignorieren, räusperte sich und fragte:
„Also, Cas, ist ... ist das wahr, was sie gesagt hat? Chastity, meine ich? Das ich ... dass ich deine große Liebe bin?"
Cas schluckte. Das war jetzt die Stunde der Wahrheit, und egal, ob das nun zu etwas gutem führen oder ob es ihre Freundschaft in Trümmer legen würde, er sah keine Möglichkeit mehr, irgendetwas zu verheimlichen. Alles, was nun blieb, war eine ehrliche Antwort auf eine direkte Frage, soviel Achtung und Respekt hatte Dean verdient.
Also nickte er und sagte leise:
„Ja Dean. Das bist du."
„Aber ... wie kann das sein?", fragte Dean mit Unsicherheit in der Stimme.
„Ich bin ein Mensch und du ein Engel. Du bist ein so altes und großes Wesen. Ich dagegen bin doch nur ein Funkenschlag in deiner seit Äonen bestehenden Existenz und bin letztendlich im Vergleich mit dir nur ein wandelnder Eiweißklumpen..."
Cas schüttelte den Kopf.
„Ich weiß nicht warum, ich weiß nicht wie. Ich weiß nicht einmal, warum gerade du. Nun gut, wenn man davon absieht, dass du der tapferste, ehrenhafteste, schlaueste, loyalste Mensch bist, der mit je begegnet ist, und dass du darüber hinaus ausgesprochen sexy bist. Und ... schön. Schön an Körper und Seele."
Dean riss die Augen auf.
Cas jedoch fuhr fort:
„Doch das wie und warum spielt doch keine Rolle, nicht wahr? Ich liebe dich, Dean, ich liebe und begehre dich Dean, und will mit dir zusammen sein, solange du existierst."
Oh Mann. Dean schluckte. Das war ... unbegreiflich. Berührend. Schön.
Jetzt war es auch an ihm, die Ehrlichkeit, die Cas ihm entgegen gebracht hatte, zurück zu geben.
„Ich liebe dich auch, Cas. Und auch wenn ich keine Ahnung habe, ob es zwischen einem Engel und einem Menschen funktionieren kann, will ich es gerne versuchen."
„Es kann funktionieren", sagte Cas mit einem Schmunzeln. „Ich wäre nicht der erste Engel, der ..."
Dean schmunzelte nun auch.
Was auch immer da auf sie zu kommen würde, er wollte es. Mit Leib und Seele.
Er streckte seine Hände nach Cas aus.
„Komm", sagte er.
Cas durchquerte den kleinen Raum und setzte sich neben Dean auf das Bett. So wie er war, mit Trenchcoat, schief sitzender Krawatte und den Haaren, die aussahen wie ein ungemachtes Bett.
Und dann sah er Dean an aus seinen wunderbaren blauen Augen.
Oh Gott, wie sehr Dean diesen Anblick liebte!
Seine Hände fuhren zu Cas' Gesicht. Sanft begann er, über die Wangen des Engels zu streicheln, der genießerisch die Augen schloss.
Deans Daumen fuhr Cas' Nase entlang, dann über die Lippen des Engels.
„Ich liebe dich, mein Engel", flüsterte Dean.
„Darf ich dich küssen?"
Atemlos nickte Cas.
Küssen, ja. Deans Lippen auf seinen Lippen. Er erinnerte sich daran, damals, als sie miteinander geschlafen hatten. Es war wunderschön gewesen.
„Ja", hauchte er. „Und danach ... lass uns ... unkeusche Dinge tun."
Dean grinste.
„Oh ja, Cas. Unkeusche Dinge. Schmutzige, verdorbene sündige Dinge."
Seine Stimme war tief und dunkel.
Doch Cas schüttelte den Kopf.
„Nein Dean. Du kannst alles mit mir machen, was du möchtest, aber nichts davon wird verdorben oder sündig sein. Nichts, was zwischen Liebenden geschieht, und was sie beide mögen, kann je schmutzig oder sündig sein."
Dean grinste ich mehr.
„Und was genau möchtest du tun, Engel?"
Cas machte ein nachdenkliches Gesicht. Er nahm solche Dinge einfach ernst.
„Also ich weiß, dass du ein Freund klarer Worte bist, Dean, und nichts von blumigen Umschreibungen hältst."
Ja, verdammt, damit hatte er recht.
„Gut. Also ich möchte dir einen Blowjob schenken. Dann möchte ich, dass wir vögeln. Ich will für dich Bottom sein. Und dann ..."
Holy, es war einfach heiß, wie Cas, der Engel, wie eine Liste aufzählte, was er alles mit Dean anstellen wollte.
Dean holte tief Luft.
Dann begann er, Cas zu entkleiden.
Und dann, ja dann taten sie, was sie geplant hatten:
Eine Menge wirklich, wirklich unkeuscher Dinge.
Mitten in Chastity.
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Chastity
FanfictionEs gibt zwei Dinge, die Dean ganz sicher weiß: erstens, Earnie und Bert sind schwul, und zweitens, Cas wird nicht als Jungfrau sterben. Also verliert Cas seine Unschuld. Und dann stirbt er nicht. Worüber Dean ganz froh ist. Doch das, was er wirklich...